menu

Igus bringt mit iglidur i230 verschleißfestes und hitzebeständiges SLS-Pulver auf den Markt

Am 7. Februar 2024 von Astrid Z. veröffentlicht
iglidur i230

Igus bezeichnet sich selbst als motion plastics Spezialist und bietet seine Expertise sowohl in Form seiner entwickelten Materialien als auch als Servicedienstleister an. Tatsächlich verfügt das Kölner Unternehmen über ein beeindruckendes Portfolio an Kunststoffen für den 3D-Druck mit verschiedenen Technologien; darunter Filamente, Harze und Pulver. Die Druckmaterialien zeugen von höchster Qualität, da sie Reibung und Verschleiß trotzen und so zu einer verminderten Wartung und höherer Lebensdauer der Endteile beitragen. Dem Materialspezialisten ist es auch möglich, mehrere Materialeigenschaften in einem Werkstoff zu kombinieren, wie das zum Beispiel bei seinem Filament P190 der Fall ist. Zuletzt hat igus aber mit einem neuen Material für SLS aufhorchen lassen. In einer kürzlich veröffentlichten Pressemeldung verkündete das Unternehmen die Markteinführung eines neuen SLS-Pulvers, das außerordentlich hitzebeständig und abriebfest sein sollte. Werfen wir also einen genaueren Blick darauf, was es mit dem igus iglidur i230 auf sich hat.

SLS ist eine beliebte Drucktechnologie für die schnelle und kostengünstige Herstellung von Kleinserien und Prototypen. Die in diesem Verfahren hergestellten Teile werden häufig für die Medizintechnik, für Werkzeuge, Luft- und Raumfahrt oder Automobilindustrie gefertigt. Allerdings zeigen handelsübliche SLS-Materialien, darunter der Klassiker PA12, auch Einschränkungen und die daraus gedruckten Teile können im Zuge dessen nicht für jede Anwendung eingesetzt werden. Im Motorraum eines Autos, bei industriellen Anlagen, Klimaanlagen und Kühlsystemen sind etwa Hitzebeständigkeit und Abriebfestigkeit gefragt. Marktübliches SLS-Pulver wird diesen Anforderungen nicht gerecht, da es ab 80°C weich wird und sich verformt. Polymer-Bauteile sollten jedoch in Zukunft mehr aushalten und höheren Temperaturen trotzen können, um die additive Fertigung voranzutreiben und in Umgebungen mit hoher Hitze eingesetzt werden zu können, wie etwa in Motorräumen. Igus reagierte auf diese Marktlücke und entwickelte sein neues SLS-Pulver. „Da in letzter Zeit die Nachfrage nach 3D-gedruckten Gleitlagern (…) mit hohen Umgebungstemperaturen immer größer wurde, haben wir ein neues SLS-Druckmaterial namens iglidur i230 entwickelt“, erklärt Paul Gomer, Materialentwickler im 3D-Druck bei igus.

Eigenschaften von iglidur i230

Iglidur i230 ist das erste Druckmaterial mit einer Temperaturbeständigkeit von bis zu 110°. Kurzfristig kann das Material sogar Extremtemperaturen bis zu 170° standhalten und seine Form dennoch beibehalten. Um die Formbeständigkeit sicherzustellen, legt igus die Anwendungstemperatur jedoch auf 110°C fest. Die Wärmeformbeständigkeit wurde durch mehrere Tests nachgewiesen. Zertifizierte externe Labors waren mit den Tests nach DIN EN ISO 75 HDT-A und HDT-B beauftragt.

Beständig ist iglidur i230 nicht nur in Hinsicht auf die Temperatur, sondern auch in der Bewegung. Es gilt als 80% verschleißfester als PA12. „3D-gedruckte Gleitlager aus iglidur i230 haben somit eine wesentlich längere Lebensdauer, erhöhen die Wirtschaftlichkeit von Maschinen, Anlagen und Fahrzeugen und reduzieren den Wartungsbedarf“, so Gomer. Die Unterschiede zu PA12 werden auch in Bezug auf die mechanische Festigkeit deutlich. Bei Raumtemperatur soll iglidur i230 eine um 50% höhere mechanische Festigkeit als PA12 aufweisen.

Das Material ist darüber hinaus elektrostatisch ableitend und schützt die Maschinen und Anlagen so vor elektrostatischen Entladungen. Es ist äußerst strapazierfähig und biegefest. In Biegetests wurde festgestellt, dass das Material einem Druck von 94 MPa standhalten kann. „Somit wird es beispielsweise möglich, bei Gleitlagern mit geringerer Wandstärke dieselbe Bauteilfestigkeit zu erreichen und in kompakten Bauräumen Platz und Gewicht zu sparen“, betont Gomer. Wird iglidur i230 für die Fertigung von Gleitlagern verwendet, erübrigt sich auch das Nachschmieren, denn das Material weist in seiner Zusammensetzung Festschmierstoffe auf, die einen reibungsarmen Trockenlauf ermöglicht. Zu den Eigenschaften von iglidur i230 sei noch hinzuzufügen, dass es wie andere igur-Materialien auch PTFE-frei ist.

Abriebfest, hitzebeständig und strapazierfähig. Mit diesen Merkmalen dürfte iglidur i230 zahlreiche Anwender überzeugen, wie auch etliche Materialien des igur-Portfolios zuvor. Das Unternehmen hat bereits Erfahrung in der Herstellung und Vermarktung von abriebfesten Materialien. Igus hat es sich zur Aufgabe gemacht, beständige Materialien für Bauteile zu schaffen, die durch Bewegung in Kontakt kommen und die der Reibung und Abnützung ausgesetzt sind. Mit dem SLS-Pulver iglidur i6-BLUE führt das Unternehmen bereits ein abriebfestes und schmiermittelfreies SLS-Pulver im Sortiment, welches sich für hygienischen Einsatz in Lebensmittel-und Getränkeindustrie eignet. Es soll 9-mal abriebfester sein als PA12 und wurde 2022 eingeführt. Igus entwickelt nicht nur Pulver, sondern auch Harze für den Druck von Verschleißteilen. Beim iglidur i3000 handelt es sich so um ein Harz für den DLP-Druck, welches abriebfest ist und durch seine mechanischen Eigenschaften besticht. HIER können Sie sich über das komplette Materialsortiment von igus informieren und das neue SLS-Pulver iglidur i230 genauer kennenlernen.

Was halten Sie vom neuen igur-Material iglidur i230? Lassen Sie uns gerne einen Kommentar da, oder teilen Sie es uns auf Facebook oder LinkedIN mit. Möchten Sie außerdem eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten im 3D-Druck und der additiven Fertigung direkt und bequem in Ihr Postfach erhalten? Dann registrieren Sie sich jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter.

*Bildnachweise: igus GmbH

Teilen Sie Ihre Meinung

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

de_DEen_USes_ESfr_FRit_IT
Bleiben Sie auf dem Laufenden
Erhalten Sie jeden Mittwoch eine Zusammenfassung der neusten News rund um den 3D-Druck