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#3DExpress: Neuigkeiten von der ceramitec und die Rückkehr des Kaisers durch 3D-Druck

Am 12. April 2024 von Astrid Z. veröffentlicht

Es ist mal wieder Freitag und somit Zeit für eine neue Ausgabe von #3DExpress, dem Format, in dem wir fünf relevante News der Woche aus der Welt des 3D-Drucks auf den Punkt bringen. Dieses Mal sprechen wir in #3DExpress über den neuen Drucker von Nikon, die weiterführenden Pläne des chinesischen 3D-Druckerherstellers Anycubic und neue Materialien bei Materialise. Außerdem erfahren Sie in #3DExpress das Wichtigste zur derzeit stattfindenden ceramitec Messe in München. Als besonderes Schmankerl tritt auch der Kaiser in #3DExpress auf, denn in Niederösterreich wurde eine gestohlene Büste von Franz Joseph per 3D-Druck nachkonstruiert und nun aufgestellt. Viel Spaß beim Lesen der #3DExpress-Nachrichten dieser Woche!

Anycubic kündigt Roadmap für neue Drucker an

Die Firma Anycubic, ein chinesischer Hersteller von erschwinglichen und benutzerfreundlichen 3D-Druckern, muss nicht mehr vorgestellt werden. Diese Woche präsentierte sie ihre Roadmap und kündigte die lang ersehnte Einführung des FDM-Druckers Kobra 3 Combo an. Dabei handelt es sich um einen schnellen 3D-Drucker (600 mm/s), der bis zu acht Farben gleichzeitig drucken kann. Die Lösung wäre übrigens sogar in der Lage, zwischen Filamenten und Farben zu unterscheiden. Neben dieser Markteinführung erweitert Anycubic auch sein Angebot an Photon-Harzmaschinen mit dem Photon Mono M7 Pro und dem M7. Die Pro-Version soll mit einem intelligenten Assistenten ausgestattet sein, der alle Schritte des Druckprozesses verstehen kann. OuYang Lu, Gründer von Anycubic, fasst zusammen: „Unser Ziel ist es, die gesamte 3D-Druckreise unserer Nutzer durch die neuesten technologischen Trends, optimale Funktionalität und höchste Qualität zu steigern. Für 2024 planen wir die Einführung einer umfassenden Produktpalette, die darauf ausgelegt ist, die Menschen in jedem Haushalt zu inspirieren, ihre Kreativität zu entfalten.“

Anycubic wird seine Lösungen in Kürze enthüllen (Bild: Anycubic).

Des Kaisers neues Abbild

Franz Joseph is back und blickt nun wieder auf Schleinbach (Niederösterreich) herab. Die Original-Büste wurde in der Nacht vom 4. auf 5. September 2022 gestohlen und war danach unauffindbar. Dann haben sich Maturanten des Technischen Gymnasiums Wien TGM mit der Fachrichtung Maschinenbau dazu entschlossen, den Kaiser zurückzubringen. Im Rahmen ihrer Diplomarbeit für die Matura (Abitur) entwickelten sie die 3D-Daten, die für den anschließenden Druck nötig waren. Dabei standen Originaltreue und die Oberflächengestaltung im Vordergrund, um dem Original der 1908 aufgestellten Büste nahezukommen. Diese wurde zum 60. Regierungsjubiläum des Kaisers aufgestellt und konnte durch die Vorkehrungen der Bevölkerung beide Weltkriege überdauern, bis sie eben gestohlen wurde. Die Initiative der Maturanten, den 3D-Druck für die Erstellung einer neuen Statue einzusetzen wurde von der Gemeinde sehr positiv begrüßt. Die Kosten für die Nachbildung aus Steinguss oder Bronzeguss wären unermesslich hoch ausgefallen und für die Gemeinde schwer zu tragen gewesen. Obwohl der Druck nicht ohne Probleme erfolgte, konnten die acht unabhängig voneinander gedruckten Teile zu einem vollständigen Franz Joseph zusammengesetzt werden.

Bild: Marktgemeinde Ulrichskirchen-Schleinbach

Lithoz stellt auf der ceramitec 2024 Software für weltweite Drucker-Verbindung vor

Bis einschließlich heute findet die im Zweijahrestakt angesetzte ceramitec in München statt. Dieses Mal teilt sich das Event die Bühne mit analytica, einer Messe für Labortechnologie. Diese Kombination kommt sowohl Besuchern als auch Ausstellern zugute und zielt darauf ab, den Interessierten einen fächerübergreifenden Mehrwert zu bieten. Immerhin setzen zahlreiche medizinische Labore auf technische Keramik bei ihren Geräten und Komponenten, die hohen Temperaturen standhalten müssen. Auch die Keynotes und Input-Formate vereinten die Präsenz der beiden Messen in ihren Thematiken. So konnten die Besucher mehrere Vorträge zur Energiereduktion, der Nachhaltigkeit und dem Erschließen neuer Märkte – darunter die Medizintechnik – besuchen. Unter den Highlights an Neueinführungen ist Lithoz hervorzuheben. Das Unternehmen stellte nicht nur seine Ceramic 3D Factury vor, sondern führte auch seine neue Software CeraControl ein. Diese erlaubt es, bis zu 100 Lithoz-Maschinen für die additive Fertigung von Keramikteilen miteinander zu verbinden – und zwar weltweit.

#3DExpress ceramitec

Bild: ceramitec, Messe München

Materialise erweitert sein Portfolio um neue Materialien

Der belgische 3D-Druckservice Materialise gab diese Woche bekannt, dass er drei neue Materialien in sein Portfolio aufgenommen hat, um den Bedürfnissen seiner Kunden gerecht zu werden. Es handelt sich um die Pulver PA12S und PA11 für die Multi Jet Fusion-Technologie und ein kohlenstofffaserverstärktes Polyamid-Filament für FDM. Es werden nun 38 Materialien angeboten, die ein breites Spektrum an Fachleuten ansprechen. Pieter Vos, Marketing- und Produktmanager bei Materialise, kommentiert: „Unsere Entscheidung, die Materialien PA 11, PA 12S und PA-CF in unser Portfolio aufzunehmen, spiegelt unser Engagement wider, auf die sich ändernden Bedürfnisse unserer Kunden einzugehen und sie zu befähigen, neue Möglichkeiten zu erkunden und das volle Potential des industriellen 3D-Drucks zu erschließen. Wir bewerten ständig neu aufkommende Materialien und Technologien. Der neue HP PA 12S ist eine wichtige Ergänzung, und wir sind stolz darauf, einer der ersten zu sein, der ihn einsetzt.“

Materialise #3Dexpress

Mit PA12S 3D-gedruckte Teile (Bild: Materialise)

Nikon stellt neuen 3D-Metalldrucker vor

Nikon hat die Einführung eines neuen Metalldruckers angekündigt, der auf dem DED-Verfahren basiert. Die Lösung mit dem Namen Lasermeister LM300A wurde für industrielle Anwendungen konzipiert. Sie wird mit einem neuen 3D-Scanner, dem Lasermeister SB100, kombiniert. Das Ziel ist einfach: Die Reparatur von Bauteilen wie Turbinenschaufeln oder Gussformen soll schnell und effizient durchgeführt werden. Konkret wird das beschädigte Bauteil in das Innere der 3D-Scannerlösung gelegt. Diese analysiert das Teil, vermisst es und generiert die Daten für den Weg des 3D-Druckers, um die Reparatur durchzuführen. Diese Daten werden an die DED-Maschine gesendet, die den Druckvorgang übernimmt. Sobald der Lasermeister LM300A fertig ist, wird das Teil wieder in den 3D-Scanner gelegt, um es zu inspizieren und die Reparatur zu bestätigen. Eine Lösung, die also mehr Automatisierung bieten und das Fehlerrisiko minimieren sollte. Was die Materialien betrifft, so ist der DED 3D-Drucker mit Edelstahl SUS316L, Nickelbasislegierungen (Ni625, Ni718), Titan (Ti64/Ti-6Al-4V) und Schnellarbeitsstahl (SKH51/M2/HS6-5-2) kompatibel.

Links der Scanner und rechts der DED-Drucker (Bild: Nikon)

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