Was ist 3D-Druck?

Der 3D-Druck, auch additive Fertigung gennant, ist ein Fertigungsverfahren, das auf der Idee basiert, ein numerisches Model in ein dreidimensionales Objekt umzuwandeln. Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Technologien für 3D-Druck in der Industrie entwickelt, die alle die Gemeinsamkeit haben, Schicht für Schicht ein physisches Objekt zu schaffen.

Das ursprüngliche Konzept zur additiven Fertigung stammt aus den 1980er Jahren, als Dr. Kodama vom Städtischen Industrieforschungsinstitut in Nagoya eine Technik für das sogenannte Rapid Prototyping entwickelte, mit welchem ein Objekt Schicht für Schicht hergestellt wurde. Im Jahr 1984 ließ zudem ein Team aus französischen Forschern ein Patent anmelden, welches jedoch einige Jahre später wieder aufgegeben wurde. Letztendlich war es Chuck Hall, der spätere Gründer von 3D Systems, für welchen das erste kommerzielle Patent im Jahre 1986 zugelassen wurde. Diese Technik kennen wir heute unter dem Namen Stereolithografie (SLA).

Diese erste Entwicklung markiert den Beginn der sogenannten vierten industriellen Revolution (Industry 4.0), welche heutzutage ganz neue Anwendungsmöglichkeiten in den unterschiedlichsten Bereichen, wie der Medizin, der Luft- und Raumfahrt oder der Schmuckindustrie bietet.

3D-Druck: Verfahren und deren Entwicklung 
Eines der am häufigsten angewandten Verfahren für 3D-Druck ist die Stereolithografie. Diese verwendet als Druckmaterial flüssiges Harz, das unter UV-Licht aushärtet. Seit diesem ersten Fortschritt sind im Laufe der Jahre zahlreiche neue Technologien für die additive Fertigung entstanden. Im Jahr 1988 meldete der Professor Carl Deckard von der Universität in Texas das Selective Laser Sintering (SLS), auch Selektives Lasersintern genannt, zum Patent an. Hierbei wird Plastikpulver mithilfe eines Lasers verschmolzen. Zu der selben Zeit entwickelte Scott Crump, der spätere Gründer der Stratasys-Gruppe, die ersten 3D-Drucker für die Extrusion eines Kunststofffilaments. Diese patentierte Technik nennt sich Fused Deposition Modelling (FDM) und gehört heutzutage wegen ihrer einfachen Handhabung und den relativ geringen Anschaffungskosten zu den populärsten Technologien der additiven Fertigung.
Seit den 90er Jahren setzt die Branche ihren Erfolgskurs mit neuen Technologien für 3D-Druck, wie dem von ZCorp erfundenen Binder Jetting (Pulverdruck), fort. Bei diesem Verfahren werden mineralische Pulver, Bindemittel und Farbtinte verwendet. Außerdem fand eine Weiterentwicklung des PolyJetting bzw. des Material Jetting statt, welches einst vom israelischen Unternehmen Objet (welches 2012 mit Stratasys fusionierte) erfunden wurde. Hierbei werden tausende feine Polymertröpfchen durch einen Lichtblitz verfestigt. Das SLS-Verfahren konnte sich inzwischen so weit entwickeln, dass sogar der 3D-Druck von Metallen möglich ist – zum Beispiel mit DMLS, welches von den Akteuren Phénix Systems, SLM Solutions, EOS oder Concept Laser vermarktet wird. Außerdem hat die schwedische Firma Acram das Elekronenstrahlschmelzen (EBM) entwickelt.
Materialien für 3D-Druck und deren Entwicklung
Die Entwicklung der Materialien für den 3D-Druck hat sich im Laufe der Zeit gewandelt, da die Materialien immer wieder an entsprechende Technologien angepasst werden müssen. Diese reichen von Plastik für FDM und Harze für SLA/DLP über Metallpulver für DMLS/SLM Verfahren bis hin zu Nylon für SLS. Neue Zusammenstellungen werden ständig weiterentwickelt, um die Materialien noch widerstandsfähiger zu machen und eine noch bessere Druckqualität zu liefern. Außerdem finden sich bereits einige Beispiele, welche essbare Materialien zur Herstellung von Lebensmitteln, darunter Fleischersatzprodukte, nutzen. Aktuell hat der Markt für 3D-Druck-Materialien eine entsprechende Größe, wie der Wohlers Report 2021 berichtet, und dieser wächst auch in Zukunft weiter. Viele Akteure setzen auf weiteres Wachstum, sodass im Jahr 2025 ein Marktvolumen in Höhe von 44,39 Milliarden US-Dollar erwartet wird.