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3D Pioneers Challenge: Was dürfen wir uns von der Ausgabe 2024 erwarten?

Am 6. Mai 2024 von Astrid Z. veröffentlicht

Mitte Mai heißt es wieder auf nach Erfurt zur Rapid.Tech 3D. Diese wird vom 14. bis 16. Mai bereits zum 20. Mal in der Messe Erfurt über die Bühne gehen. Neben dem Status Quo der Technologie bietet die Rapid Tech auch Ausblicke darauf, was wir uns in absehbarer Zukunft vom 3D-Druck erwarten dürfen. Zu großem Teil beteiligt an der zukunftsweisenden Impulsgebung der Rapid.Tech 3D ist der eingebettete Bewerb der 3D Pioneers Challenge. Dieser Wettbewerb gilt als einer der am höchsten dotierten Wettbewerbe rund um 3D-Druck, der innovative Projekte und fortschrittliche Ansätze für die additive Fertigung kürt. Wir haben uns einige der eingereichten Projekte genauer angesehen und mit ausgewählten Finalisten über ihre Erwartungen gesprochen.

Obwohl die 3D Pioneers Challenge, organisiert von Simone und Christoph Völcker, bereits zum neunten Mal im Rahmen der Rapid.Tech 3D stattfindet, gehört der Wettbewerb nach wie vor zu den Highlights der Veranstaltung. Die Preisverleihung findet am zweiten Messetag statt und die Finalisten- und Gewinnerprojekte werden auf einer Sonderfläche ausgestellt sein. Wie jedes Jahr kommt diese Präsenz all jenen Projekten zu, die durch ihre Innovationskraft hervorstechen und über die bestehende Praxis im 3D-Druck hinausgehen. Erstmals neu in der Ausgabe 2024 ist die Kategorie „Industrial“, die die bestehenden zehn Bewerbskategorien erweitert. Neben dieser konnten die Bewerber ihre Projekte in den Bereichen „Design“, „Digital“, „Architecture“, „FashionTech“, „Materials“, „MedTech“, „Mobility“, „Electronics“, „Machinery“ und „Sustainability“ einreichen. Ins Finale gelangten vor allem Projekte, die dem diesjährigen Schwerpunkt entsprachen: „Responsible Production, durch die Verwendung und Entwicklung nachhaltiger Materialien und kreislauffähigen Prozessen steht bei den Finalist:innen der diesjährigen 3D Pioneers Challenge klar im Fokus,” erklären die Organisatoren Simone und Christoph Völcker zu den Finalisten-Projekten.

Die Vertikalen der diesjährigen 3D Pioneers Challenge (Bild: 3DPC)

Aus den zahlreichen Einreichungen in den verschiedenen Kategorien wählte die internationale Fachjury 43 Finalisten aus, die aus 25 Ländern und fünf Kontinenten stammen. Darunter finden sich Projekte von namhaften Institutionen und Unternehmen, aber auch Projekte von kleineren Startups oder Designern. BOSCH stellte beispielsweise einen Kombinations-Prozess von Spritzguss und 3D-Druck vor, um im Finale zu landen. Die ETH Zürich ist mit mehreren Projekten vertreten, darunter dem Tor Alva, dem Airlements-System und der 3D-gedruckten Hand für Softrobotik. Auch Anouk Wipprecht schaffte es mit ihrem Chromatic Dress, das wir bereits auf der Formnext 2023 bestaunen konnten, unter die Finalisten der 3D Pioneers Challenge 2024.

3D Pioneers Challenge lockt mit Preisen und Wissenstransfer

Den Teilnehmern winken Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von 175.000 Euro und dem Gesamtsieger kommt die eigens gestaltete 3DPC Trophy zu. Ein Ansporn zur Teilnahme von Startups ist sicher auch der Gewinn in dieser Kategorie, denn das „Best Startup“ darf sich über ein maßgeschneidertes Coaching mit AM Ventures freuen, welches sein Know-How zu funktionierenden Geschäftsmodellen und Skalierung weitergibt. Werfen wir also einen genaueren Blick darauf, welche Startups im Finale um diesen Titel antreten!

Startup ist nicht gleich Startup und so bringen einige dieser Jungunternehmen bereits jahrelange Erfahrung mit, während andere mit ihren Projekten erst in den Kinderschuhen des Unternehmer-Daseins stehen. Aus diesem Grund finden wir unter den Finalisten Startups, die sich in der additiven Szene bereits einen Namen gemacht haben und solche, von denen wir hoffentlich in Zukunft noch mehr hören werden. Zu den bekannteren Startups im Rennen rund um den ersten Platz dieser Kategorie zählen Balena, das mit seinen biologischen Materialien antritt, Odapt, das spanische Med-Tech Unternehmen und 3D Spark aus Hamburg. Es lohnt sich aber, sich näher mit den spannenden Projekten der bislang unbekannteren Startups auseinanderzusetzen. Positiv festzustellen ist, dass der DACH-Raum unter den Jungunternehmen stark vertreten ist. Wir hatten die Möglichkeit, mit zwei davon zu sprechen, die sich mit alternativen Materialien auseinandersetzen und 3D-Druck-Baustoffe auf Holzbasis herstellen.

Teilnehmende Startups versprechen sich einen Ausbau der Reichweite und zukünftige Möglichkeiten

WILLOWPRINT etwa entwickelt 3D-Druckmaterial aus Holzabfällen und setzt sich für kreislauffähige Materialien ein. Für das Unternehmen war der Entschluss zur Teilnahme an der 3D Pioneers Challenge ein großer Ansporn, seine Produkte weiterzuentwickeln, und der Wettbewerb stellt eine Chance dar, das Unternehmen voranzutreiben. „Wir erwarten uns einen großen Schritt in Richtung Marktreife unserer Geschäftsidee. Willowprint wird zum ersten Mal einer breiten Öffentlichkeit präsentiert und wir stellen uns den kritischen und interessierten Fragen. Dabei sind wir zum einen gespannt auf den Austausch mit Kollegen, die sich in einer ähnlichen Situation wie wir befinden, an der Schwelle universitärer Forschung zum Startup. Und zum anderen wünschen wir uns viel positive Resonanz oder konstruktive Kritik für unser zukünftiges Design,“ so Joost Meyer von Willowprint. „Wir stehen noch vor der Ausgründung und die Pioneers Challenge ist für uns eine großartige Möglichkeit, die große Bühne zu betreten und unsere Leidenschaft und unser Engagement für eine nachhaltige Sache zu zeigen. Willowprint_Build! but different.

WILLOWPRINT /3DPC

Doch Willowprint ist nicht das einzige Unternehmen, das große Erwartungen an die 3D Pioneers Challenge hat. Auch Additive Tectonics, ein 2020 gegründetes Tochterunternehmen der FIT Additive Manufacturing Group, verspricht sich durch die Teilnahme mit seinem Projekt am Wettbewerb einen Ausbau seiner Reichweite und seiner Bekanntheit, um Mitarbeiter, Kunden und Investoren zu gewinnen. „Die 3D Pioneers Challenge ist, wie der Name schon sagt, DIE internationale Plattform, um Pioniergeist und Innovation im Feld der additiven Fertigung zu zeigen. Als junges additives Unternehmen ist es quasi Pflicht, dort mit von der Partie zu sein. Es gibt wenige andere Wettwerbe, die offen für Forschung, Industrie und alles, was dazwischen liegt, sind,“ sagt Bruno Knychalla und fährt fort: „Die Challenge gibt uns auch die Chance, mit größeren Playern aus der Industrie oder Forschung zu netzwerken. Erste Interessenten sind schon auf uns aufmerksam geworden!

Das Unternehmen ist mit seinem Material-Projekt econitWood angetreten, einem Materialsystem auf Holzbasis, das eine CO2-neutrale und nicht brennbare Alternative zu herkömmlichen Baustoffen aufzeigt. Durch seine thermischen und akustischen Eigenschaften eignet sich das Material hervorragend für den Einsatz in Innenräumen. Ob econitWood das Unternehmen zum Sieg führen wird? Dazu gibt sich Knychalla bedeckt: „Das weiß ich nicht genau! Als Pionier geht man aber gerne unbekannte Wege. Falls wir es dieses Jahr schaffen zu gewinnen, zeigt es den Impact unseres neuen Materials econitWood“, sagt Bruno Knychalla und zeigt sich begeistert: „Die Reaktionen auf die Finalisten sind jedes Jahr überwältigend. Teilweise sind das die innovativsten jährlichen Neuigkeiten aus der additiven Szene. Man selbst fiebert mit, wer es schafft und die Projekte und Einreichungen werden immer besser. Eine wahre Ehre für die wenigen Ausgewählten, sowohl im akademischen Umfeld als auch unter den 3D-Experten und der Industrie.

econitWood / 3DPC

Ob Sieg oder Niederlage, wie im Sport gilt das Motto „Dabei sein ist alles“, denn für die Pioniere der Challenge ist der Wettbewerb ein optimales Sprungbrett zu künftigen Kooperationen und Möglichkeiten, um sich im Feld der additiven Fertigung einen Platz zu sichern. Die Projekte der 3D Pioneers Challenge-Finalisten können Sie wie eingangs erwähnt im Rahmen der Rapid.Tech 3D in Erfurt vom 14. bis 16. Mai bestaunen. Mehr Informationen zum Wettbewerb finden Sie HIER.

Update 17.05.2024: Den Hauptpreis erhielt das Projekt „3D-gedruckte elektronische Haut“ eines US-amerikanischen Teams. Die Entwicklung imitiert die Flexibilität und Empfindlichkeit der menschlichen Haut. Die nächste Pioneers Challenge wird von 13. bis 15. Mai 2025 erneut in Erfurt stattfinden.

Bild: Rapid.Tech 3D

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*Titelbildnachweis: 3DPC

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