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#3DExpress: Häuser, Magensonden und MicroLED-Displays aus dem 3D-Drucker

Am 2. Februar 2024 von Astrid Z. veröffentlicht

Wie bereits in den letzten Wochen präsentieren wir Ihnen auch diese Woche wieder die spannendsten Neuigkeiten aus der Welt der additiven Fertigung in unserem neuen Format #3DExpress. Diese Artikelreihe soll dazu dienen, Sie in aller Kürze über die wichtigsten News rund um 3D-Druck zu informieren. Diese Woche gehen wir insbesondere auf einen Meilenstein der additiven Fertigung ein: Das größte 3D-gedruckte Haus Europas in Heidelberg wurde offiziell fertiggestellt und die Schlüsselübergabe erfolgte diese Woche. Des Weiteren informieren wir Sie über einen 3D-Drucker im Weltraum, 3D-gedruckte MicroLED-Displays und eine Magensonde aus dem Drucker. Sie dürfen also gespannt sein auf die #3DExpress-News der Woche.

Europas größtes 3D-gedrucktes Haus in Heidelberg fertiggestellt

Es ist vollbracht. Das größte 3D-gedruckte Haus Europas wurde fertiggestellt. Wir hatten bereits von den Anfängen des Baus berichtet, 10 Monate später steht das größte Haus aus dem Drucker nun in Heidelberg. Nur 170 Stunden wurden für den gedruckten Rohbau benötigt. Allerdings gab es tatsächlich einige Herausforderungen zu bewältigen. Einerseits musste ein spezieller Beton verwendet werden, deshalb gab es eine enge Kollaboration mit Heidelberg Materials, dem ehemaligen HeidelbergCement. Andererseits war es für die Bauherren schwierig, ein Dach auf die wellenartige Form des Hauses zu platzieren. Dennoch konnte das Projekt nun abgeschlossen werden und die Schlüsselübergabe erfolgte diese Woche. Die IT-Firma HeidelbergiT zieht nun in das Gebäude ein. Trotz der Herausforderungen kann dieses 3D-gedruckte Haus in Heidelberg als Pilot-Projekt betrachtet werden, was den 3D-Druck von Häusern anbelangt. Hinsichtlich der Schnelligkeit und Nachhaltigkeit könnte 3D-Druck dem herkömmlichen Hausbau langfristig überlegen sein.

(Bild: Peri Construction)

3D-Metalldrucker im Weltraum

Der französische Hersteller von 3D-Metalldrucklösungen AddUp hat die Lieferung eines im Weltraum funktionierenden 3D-Metalldruckers an die Europäische Weltraumorganisation (ESA) bekannt gegeben. In Zusammenarbeit mit Airbus Defense & Space hat das Unternehmen eine maßgeschneiderte Lösung entwickelt, die in der Lage ist, Teile unter Mikrogravitationsbedingungen an Bord der Internationalen Raumstation zu entwerfen. Das Projekt, das 2016 begann, stellt einen wichtigen Meilenstein in der Weltraumforschung dar. Die Maschine sollte an Bord des Wissenschaftsmoduls Columbus installiert werden und würde die Herstellung von vier Teilen ermöglichen. Diese sollen dann zur Erde zurückgeschickt werden, um sie zu analysieren. Ziel ist es, die additive Fertigung von Metallen im Weltraum praktikabel zu machen. Dies könnte Astronauten eine Vielzahl von Möglichkeiten eröffnen, darunter die Herstellung von Ersatzteilen auf Abruf.

Mit dem 3D-Metalldrucker hergestellte Proben vor dem Start ins All (Bild: ESA)

Scrona und Avantama ermöglichen 3D-Druck im Submikronbereich

Eine Zusammenarbeit von Scrona und Avantama hat erfreuliche Ergebnisse gebracht. Die Technologie des ETH Spin-Offs Scrona, gepaart mit den Materialien von Avantama ermöglicht den 3D-Druck im Submikronbereich zur Herstellung von MicroLED-Displays. Avantama stellt hochleistungsfähige Quantenpunkttinten her, die sehr hohe Absorptionskoeffizienten aufweisen und sich für das 3D-Druckverfahren von Scrona besonders gut eignen. In Scronas Elektrohydrodynamischer (EHD) Inkjet-Technologie können Tinten mit sehr hoher Viskosität verarbeitet werden. Die Viskosität kann dabei wesentlich höher sein als sie für herkömmliche Druckköpfe ist. Bei der EHD-Technologie tropft das Material nicht aus dem Druckknopf heraus, es wird rausgezogen. Dies macht es möglich, dass Auflösungen im Mikrometerbereich erzielt werden können. Das Verfahren ist so für die Herstellung von Halbleitern und Micro-Displays besonders interessant. „Herkömmlicher Tintenstrahldruck ist keine praktikable Option für die aufkommenden MicroLED-Displays, da sie viel kleinere Pixel verwenden als QD-OLED-Displays„, sagte Dr. Norman Lüchinger, Mitbegründer und CTO von Avantama dazu. Die EHD-Technologie und die viskose Avantama Quantenpunkttinte zielen auf eine kostengünstige Produktion von MikroLED-Displays mit verbesserten Farben und Helligkeit ab.

Bild: Scrona

Triastek zertifiziert 3D-gedruckte Magensonde

Wir setzen die #3DExpress-Nachrichten mit Triastek fort, das kürzlich die IND-Zulassung der FDA für seine 3D-gedruckte Magensonde bekannt gegeben hat. Das Modell mit der Bezeichnung T22 ist die erste 3D-gedruckte Magenvorrichtung, die diese Bezeichnung erhält. Das Bauteil wurde mit dem von Triastek entwickelten Verfahren der Schmelzextrusion und des Mikroinjektionsgusses (MED&MIM) hergestellt. Diese Entwicklung könnte sich positiv auf die Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie und der chronisch thromboembolischen pulmonalen Hypertonie auswirken. T22 könnte nämlich die Dosierungshäufigkeit auf einmal täglich reduzieren, was das Dosierungsschema vereinfacht und die Therapietreue verbessert. Nach dieser Zulassung hat Triastek erklärt, dass es sich auf die Einleitung klinischer Studien mit T22 vorbereitet, um die Produktentwicklung zu beschleunigen.

3D-gedruckte Magensonde. (Bild: Triastek)

Wachstum von 30 %: Boston Micro Fabrication verzeichnet hervorragende Zahlen

Die letzte Nachricht der #3DExpress-News dieser Woche betrifft Boston Micro Fabrication. Das für seine mikroskaligen additiven Fertigungslösungen für Ultrapräzisionsanwendungen bekannte Unternehmen hat bekannt gegeben, im Jahr 2023 ein Wachstum von 30 % im Vergleich zum Vorjahr erzielt zu haben. Während viele auf dem AM-Markt zu kämpfen haben, scheint BMF einen Höhenflug erlebt zu haben. In der gleichen Pressemitteilung weist das Unternehmen darauf hin, dass es vor kurzem eine Finanzierung der Serie D erhalten hat, in neue Märkte, einschließlich der Dentalbranche, vorgestoßen ist und sein San Diego Research Insititute (SDRI) erweitert hat. John Kawlo, CEO von BMF, kommentierte die Nachricht wie folgt: „In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, sowohl auf globaler Ebene als auch für die 3D-Druckindustrie, sind wir sehr stolz auf die Fortschritte, die wir im letzten Jahr gemacht haben, um unseren Kunden zu helfen, die Grenzen dessen, was mit unserer Technologie möglich ist, zu erweitern. Ein großer Teil dieses Erfolges ist auf die gute Arbeit unseres Teams zurückzuführen, aber auch auf unseren Fokus auf den Produktmarkt und die Tatsache, dass wir ein hochwertiges, differenziertes Unternehmen aufbauen.“

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*Titelbildnachweis: Krausgruppe

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