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Karsten Heuser im Interview über die Möglichkeiten in der Automobilindustrie

Am 18. März 2022 von Bianca Z. veröffentlicht

Die additive Fertigung hat schon mehr als einmal unter Beweis gestellt, wie wichtig sie für eine richtungsweisende Zukunft ist. In verschiedenen Bereichen findet der 3D-Druck Anklang und stößt auf ein immer größer werdendes Anwendungsfeld. Das trifft auch besonders auf die Verwendung der additiven Fertigung für die Zukunft der Automobilherstellung zu. Innovativ, digital und grün lauten die Schlagworte, für die die Technologie in Kombination mit herausragenden Geschäftsmodellen steht. Die Möglichkeiten und Vorteile scheinen nahezu unbegrenzt, um diese allerdings besser verstehen zu können, haben wir uns mit Karsten Heuse, Vice President Additive Manufacturing bei Siemens, für ein Interview getroffen. Er wird beim diesjährigen Innovative Car Manufacturing (ICM) Summit in München als Speaker auftreten. Hier dreht sich alles um die modernsten Technologien: von 3D-Druck über Automatisierung und Robotik bis hin zu IoT und künstlicher Intelligenz. Welche bevorstehenden Herausforderungen wird sich die Automobilbranche bald stellen müssen und welche Lösungen kann besonders die additive Fertigung hierbei liefern? 

3DN:  Können Sie sich selbst und Ihre Verbindung zu AM vorstellen?

Karsten Heuser, VP Additive Manufacturing bei Siemens (Bild: Karsten Heuser)

Ich bin seit über 20 Jahren bei Siemens in verschiedenen Managementpositionen tätig, wobei ich mich immer auf die Skalierung von Start-up-Unternehmen innerhalb eines großen Konzerns konzentriert habe. Zum ersten Mal kam ich 2012 mit der Additiven Fertigung in Berührung, als ich bei Siemens Energy für PLM & Innovation Excellence in einem großen Kostensenkungsprogramm verantwortlich war. Seit mehr als fünf Jahren bin ich nun für die Leitung der Additive Manufacturing-Aktivitäten bei Siemens Digital Industries sowie für das Management der Kerntechnologie Additive Manufacturing und Materialien verantwortlich. Darüber hinaus engagiere ich mich leidenschaftlich für die Gestaltung der AM-Community als Mitglied des VDMA AG Additive Manufacturing Advisory Board sowie als Mitglied des Formnext Advisory Board. Ich habe einen Hintergrund in Festkörperphysik sowie ein Postgraduierten-Diplom in Advanced Management. Unsere Aufgabe ist es, das Ökosystem zu befähigen, additive Anwendungen in großem Maßstab zu entwickeln, herzustellen und zu nutzen.

3DN: Welchen konkreten Beitrag werden Sie bei der ICM Veranstaltung mit Ihrem Wissen leisten?

Ich werde Beispiele für wichtige Anwendungsbereiche vorstellen, die durch den Einsatz des industriellen 3D-Drucks einen Mehrwert erzielen. Darüber hinaus werde ich Ansätze zur Skalierung der additiven Fertigung durch Ökosystem-Allianzen entlang der Wertschöpfungskette vorstellen, einschließlich der Automatisierung von IT und OT sowie der Entwicklung einer digitalen Fabrik-Toolbox. Während der Konferenz werde ich über unsere eigenen Erfahrungen mit der Nutzung der additiven Fertigung als Großunternehmen in verschiedenen Bereichen wie Mobilität, industrielle Produktion oder Gesundheitswesen berichten. Über 230 industrielle 3D-Drucker an fast 50 Standorten werden derzeit innerhalb des Ökosystems der Marke Siemens eingesetzt, um Kosten und Treibhausgase zu reduzieren und die Vorlaufzeit, die Markteinführungszeit und die Leistung zu verbessern.

3DN: Wie sehen Sie die Zukunft der Automobilherstellung in Bezug auf die additive Fertigung?

Additive Manufacturing wird wahrscheinlich zu einer normalen Mainstream-Produktionstechnologie für die Automobilindustrie werden, mit leistungsfähigeren Bauteilen mit besserem Fluss, geringerem Kohlenstoff-Fußabdruck oder weniger Gewicht. Darüber hinaus spielt die additive Fertigung eine entscheidende Rolle für Ersatzteile auf Abruf sowie als Hebel für eine höhere Produktivität durch Fertigungshilfsmittel. Die klassische Automobilindustrie muss sich heute darauf vorbereiten, diese neuen Fähigkeiten zu übernehmen und zu erlernen und die Arbeitskräfte auszubilden, damit sie die Möglichkeiten von AM für ihre Zukunft voll ausschöpfen können.

3DN: Warum glauben Sie, dass es von Vorteil ist, am ICM Summit 2022 teilzunehmen?

Es geht darum, sich auszutauschen, Erfahrungen zu teilen und sich zu vernetzen, um den Transformationsprozess der additiven Fertigung zu beschleunigen. Warum sollte man nicht das Wissen anderer in offenen Innovations-Ökosystemen nutzen? Deshalb ist es wichtig, sich zwischen den verschiedenen Disziplinen der Automobilherstellung auszutauschen und der ICM-Gipfel bietet genau diese Art von Austausch.

ICM bietet eine grandiose Gelegenheit, um sich mit anderen Leuten aus der Branche auszutauschen (Bild: ICM)

3DN: Irgendwelche letzten Worte für unsere Leser?

Beginnen Sie Ihre Reise in die additive Fertigung lieber heute, als zu spät zu kommen. AM ist die Industrie 4.0, die jetzt skaliert werden kann. Erfinden Sie das Rad nicht neu und bauen Sie auf das Wissen anderer. Mehr Informationen zur Veranstaltung finden Sie HIER.

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