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Ginger Additive über großformatigen 3D-Druck mit Pellets in der Designszene

Am 1. August 2023 von Astrid Z. veröffentlicht
Ginger Additive

Die Verwendung von Pellets als Material für den 3D-Extrusionsdruck wird immer beliebter. Das zeigt sich auch am zunehmenden Angebot auf dem Markt und den Akteueren, die sich darauf spezialisieren. Insbesondere im Hinblick auf den großformatigen 3D-Druck verschreiben sich immer mehr Startups und Unternehmen dem 3D-Druck mit Pellets bzw. Granulat. Die Vorteile der Verwendung von Pellets für den 3D-Druck sind vielfältig: von der Verwendung einer Vielzahl von Kunststoffen über eine größere Nachhaltigkeit aufgrund der Möglichkeit, recyceltes Material zu verwenden, bis hin zur Möglichkeit, große Roboterarme anzutreiben, die Arbeiten ermöglichen, die bis vor kurzem mit der additiven Fertigung nicht realisierbar waren. Wir hatten die Gelegenheit, über all diese Aspekte mit Ginger Additive zu sprechen, einem jungen Startup aus Mailand, das sich genau auf diese Technologie konzentriert, um sie zugänglicher zu machen.

3DN: Könntet ihr euch kurz vorstellen und erzählen, wie ihr zum 3D-Druck gekommen seid?

Hallo, wir sind Umberto Bisotti und Davide Malnati, die Gründer von Ginger Additive. Wir sind zwei Ingenieure unter 30, die zusammen am Politecnico di Milano studiert haben. Vor fast drei Jahren haben wir unseren ersten Prototyp gebaut und das enorme Potential der 3D-Drucktechnologie erkannt. Deshalb haben wir Ginger Additive gegründet und produzieren und verkaufen Ginger.one, den ersten kostengünstigen Drucker, der die FDM-Technologie mit Pellets nutzt. Darüber hinaus arbeitet unsere Produktionsabteilung eng mit Designern und Designstudios für den Fertigungsteil zusammen.

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Das Mailänder Startup Ginger Additive ist sowohl Hersteller als auch Service-Dienstleister im 3D-Druck.

3DN: Wie entstand das Startup Ginger Additive und was ist euer Ziel?

Ginger Additive ist ein Mailänder Startup, das am großformatigen 3D-Druck von Pellets arbeitet. Der 3D-Druck ist dazu bestimmt, in seinen unzähligen Varianten eine echte Option in der Fertigungswelt zu sein. Der Granulatdruck ist jedoch noch nicht so weit. Es handelt sich um eine Technologie, die bereits gut entwickelt ist, aber noch ihren Platz in den verschiedenen Sektoren sucht. Die Maschinen, die bisher auf dem Markt verfügbar sind, spiegeln diese Situation wider. Deshalb ist die Mission von Ginger Additive heute sehr einfach: Zugänglichkeit. Wir wollen eine Technologie entwickeln, die im täglichen Leben eingesetzt werden kann und die Türen dieser Welt auch für KMU und Freiberufler öffnen.

3DN: Könntet ihr mehr zu eurem Drucker Ginger.one erzählen?

Ginger.one ist ein 3D-Pelletdrucker, der für Projekte mit geringer bis mittlerer Komplexität konzipiert ist. Er arbeitet mit Granulat-Extrusionstechnologie, bis zu 2 kg/h, mit industriellem Pellet-Format oder auch in gehacktem Granulat. Er hat ein Druckvolumen von 1m x 1m x 1m, einen geringen Energieverbrauch und vor allem einen niedrigen Preis im Vergleich zum Markt. Der Ginger.one ist ein kartesischer Drucker mit einer optimierten Grundfläche, die leicht in ein Wohnzimmer oder ein kleines Atelier passt. Die meisten Komponenten unseres Druckers sind selbst 3D-gedruckt und alle Dateien werden mit dem Gerät geliefert. Dies ermöglicht eine autonome Wartung und auch die Möglichkeit von Modifikationen.

3DN: Was sind die Vorteile der Verwendung von Pellets im Gegensatz zu Filamenten als Material für den FDM-3D-Druck?

Die Extrusion mit Pellets ermöglicht die Verwendung von Kunststoffen im Industrieformat und damit eine Verringerung der Kosten und des Verbrauchs bei der Herstellung von Filamenten. Sie ermöglicht auch die Verwendung von ungewöhnlichen Materialien. Also Materialien, mit denen es nicht möglich wäre, ein Filament herzustellen. Außerdem ist insbesondere die direkte Verwendung von geschreddertem und recyceltem Kunststoff möglich. Klassisches Filament kann man nicht mit Düsen verwenden, die größer als ein paar Millimeter sind. Unsere Maschinen verwenden grundsätzlich Düsen bis zu 8 mm für Linienstärken bis zu 2 cm. Dies ermöglicht hohe Extrusionsströme, so dass die variablen Kosten der Druckzeit reduziert werden.

3DN: Wie seht ihr die Entwicklung des 3D-Drucks in großem Maßstab?

Granulat ist der Schlüssel zum Großformat. Der Druck mit Filamenten ab einer bestimmten Größe ist sowohl aus Kosten- als auch aus Zeitgründen eine schlechte Wahl. Das einzige Hindernis für die Verbreitung dieser Technologie sind derzeit die Fixkosten für die Ausrüstung. Deshalb gibt es nun Ginger Additive mit dem Ginger.one.

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Vor allem im Design für ausgefallene Möbelstücke findet der 3D-Druck mit Pellets derzeit großen Anklang.

3DN: Was sind eure Zielmärkte?

Die Welt des Designs, insbesondere im Bereich der Möbel, ist sicherlich der Bereich, in dem diese Technologie den größten Unterschied machen kann. Und sie ist bereits seit einigen Jahren auf dem Vormarsch. Wir wenden uns an diesen Sektor sowohl als Maschinenhersteller als auch als Fertigungsunternehmen. Tatsächlich sind fast alle unsere bisher verkauften Maschinen für Design- und Architekturbüros bestimmt. Es liegt auf der Hand, dass die Flexibilität des 3D-Drucks und seiner Materialien Raum für Bereiche lässt, die von der reinen Ästhetik bis zur totalen Funktionalität reichen können.

3DN: Was waren die interessantesten Projekte, an denen Sie gearbeitet haben?

Durch die Zusammenarbeit mit Künstlern und Designern haben wir das Glück, die Verwirklichung vieler unglaublicher Projekte mitzuerleben. Wir können mit Freude diejenigen erwähnen, an denen wir zum Beispiel auf der letzten Mailänder Designwoche beteiligt waren. Dazu gehörten der Druck der wunderschönen und auffälligen, bis zu 5 Meter hohen Buoy-Lampen des Pariser Designers Lucas Zito, die Zusammenarbeit mit dem Studio Lyla Design, das eine Online-Software für die intuitive Modellierung von Einrichtungsgegenständen entwickelt, oder der Druck eines speziellen, von einem Insekt abgelagerten Naturlacks in Zusammenarbeit mit dem Designer Ori Orisun.

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An diesen 5 Meter hohen Lampen arbeitete Ginger Additive mit dem Designer Lucas Zito zusammen (Bild: Ginger Additive/Lucas Zito)

3DN: Haben Sie noch abschließende Worte an unsere Leserschaft?

Wir möchten uns bei 3Dnatives und allen Lesern bedanken. Wir hoffen, dass in naher Zukunft 3D-gedruckte Stühle oder Lampen immer häufiger in Häusern und Cafés zu sehen sein werden.

Mehr zu Ginger Additive finden Sie HIER.

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Bildnachweise: Ginger Additive

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