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REV3RD über ihre Lösungen für den großformatigen 3D-Druck

Am 28. April 2023 von Leonie M. veröffentlicht

Mit dem großformatigen 3D-Druck hat die Industrie in den letzten Jahren einen Trend erlebt, der die Art und Weise, wie Unternehmen großformatige Produkte herstellen, revolutionieren soll. Präzision, Geschwindigkeit und Vielseitigkeit machen den 3D-Druck zu einer idealen Lösung für die Herstellung von Produkten eines großen Maßstabs. Alessandro Torre, Gründer und CEO des italienischen Unternehmens REV3RD, das Lösungen für den großformatigen additiven Fertigungsprozess unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit entwickelt, erzählte uns in einem Interview mehr.

alessandro torre3DN: Könnten Sie sich und Ihre Verbindung zum 3D-Druck vorstellen?

Hallo. Mein Name ist Alessandro Torre, ich bin in Bologna geboren und in Apulien aufgewachsen. Mein Interesse an der Welt des 3D-Drucks begann während meines Maschinenbaustudiums in Mailand. Mich brachte die Idee, ein Werkzeug zu bauen, mit dem man mit wenig Geld die extravagantesten technischen Ideen umsetzen kann, dazu, mein Zimmer in eine kleine Werkstatt zu verwandeln, in der ich meine ersten Drucker bauen konnte. Mehr als akademische Lehrbücher waren Online-Foren und die „Open Source“-Philosophie die primären Quellen, mit denen meine Reise zum 3D-Druck begann. Im Laufe der Jahre habe ich diese Leidenschaft ausgelebt, bis ich schließlich REV3RD gründete, meine zweite Erfahrung als Unternehmer in diesem Bereich.

3DN: Wie ist REV3RD entstanden?

REV3RD ist ein innovatives Startup, das sich auf die Entwicklung und Herstellung von großformatigen 3D-Drucklösungen konzentriert. Es wurde Anfang 2020, kurz vor dem Ausbruch der Pandemie gegründet, nachdem es den regionalen PIN für Jungunternehmer mit innovativen Ideen gewonnen hatte. Im Zuge der Fachkräfteabwanderung, die den Süden und besonders Italien betrifft, wollten wir diesen Weg in unserem Land ausprobieren und eine internationale Innovation hier in Apulien schaffen. Unser wichtigstes Ziel ist es, die größten und innovativsten Extruder der Welt zu bauen!

3DN: Könnten Sie uns etwas über Ihre Technologie für den großformatigen 3D-Druck erzählen?

Wir denken von Natur aus gerne groß! Der erste Schritt bestand darin, Schraube für Schraube einen 1×1 m großen Drucker zu entwerfen. Wir mussten uns dabei jedoch auf Extruder konzentrieren, die in Bezug auf die Menge des extrudierten Materials im Laufe der Zeit nicht begrenzt waren. So entstand der Extruder RD-M10+, der bis zu 12 kg/h aufbringt, dann der RD-M25 und schließlich der RD-M40, der bis zu 40 kg/h extrudieren kann. Der Vorteil bei der Verwendung dieser Art von Extrudern ist, dass sie auf vorhandene Roboterarme montiert werden können und dass sie hinsichtlich Gewicht, Leistung, Materialien, Abmessungen und Sensoren individuell gestaltet und angepasst werden können.

Schließlich haben wir den RD-HUGE entwickelt, einen Drucker mit einem Arbeitsbereich von ca. 3×2,5 m, der es uns ermöglicht, große Formate zu testen. Es handelt sich um eine kartesische 3-Achsen-Maschine mit einem freitragenden Arm. Die Maschine kann für verschiedene Anwendungen in unterschiedlichen Branchen eingesetzt werden: im Kunstbereich für die Herstellung von Möbelelementen, Skulpturen oder Filmkulissen; in der Automobil- und Energiebranche für die Herstellung von Formen zur Erzeugung von laminierten Kohlefaserteilen; und schließlich sind auch Branchen wie die Luft- und Raumfahrt, die Spedition und die Schifffahrt sehr an dieser Maschine interessiert.

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Eine der Lösungen von REV3RD

Alles wird intern entwickelt. Wie in jedem Startup gibt es auch bei uns viele schlaflose Nächte, doch uns ist es wichtig, immer weiter zu wachsen!

3DN: Welche Materialien sind mit den Granulat-Extrudern von RV3RD kompatibel?

Unsere Extruder können neue und recycelte und/oder recycelbare Polymere, Hochleistungs- oder Standardthermoplaste und sogar mit Fasern gefüllte Kunststoffe (z.B. ABS + Kohle- oder Glasfaser) verarbeiten. Wir haben auch ein Patent auf die kontinuierliche Co-Extrusion von Fasern angemeldet. Bleiben Sie dran!

3DN: Wie wichtig ist die Automatisierung von Produktionssystemen im 3D-Druck?

Die Entwicklung von Automatisierungssystemen im 3D-Druck ist ein sehr interessantes Thema für die Optimierung von Produktionsprozessen und die Erzielung einer höheren Investitionsrendite für diejenigen, die sich auf diese Technologie verlassen. Im Moment befindet sich der 3D-Druck noch bei einem TRL (Technology Readiness Level) von 6, aber eine umfassendere Automatisierung könnte diesen Parameter erhöhen. Wenn das Ziel, die Massenproduktion von Produkten mit variabler Geometrie ist, fehlen in diesem Prozess noch Sensoren und Kontrollparameter, die den Ablagerungsprozess näher an die „perfekte Synergie“ der Bewegungen und Kontrolle des Menschen heranbringen können. Aus diesem Grund investiert REV3RD in die Entwicklung, Überwachung und Steuerung des Druckprozesses.

3DN: Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Vor- und Nachteile des 3D-Drucks mit einem Roboterarm?

Ein Roboterarm ist ein mechanisches System, das bereits seit Jahren in verschiedenen Branchen eingesetzt wird, z.B. beim Schweißen oder Lackieren. Man kann also sagen, dass er aufgrund seiner weit verbreiteten Verwendung leicht zu finden ist und das sogar zu relativ niedrigen Preisen. Darüber hinaus ermöglicht die Steuerung von 6 oder mehr Freiheitsgraden eine größere Bewegungsflexibilität. Allerdings erzeugt dies immer noch einige Komplikationen bei der Steuerung, ein Problem, das bei kartesischen Maschinen weniger auftritt. Ein weiterer Nachteil von Roboterarmen ist, dass sie sicherlich weniger präzise sind, wenn man Maßtoleranzen bei hohem Materialabtrag erreichen will.

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REV3RD verwendet einen Roboterarm

3DN: Wie zielt REV3RD auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft ab?

REV3RD (gelesen: reverd) liegen diese Fragen besonders am Herzen. Das italienische Wort „verde“ (grün) und die Idee der Zirkularität, die durch das englische Präfix „Re-“ vermittelt wird, bilden den Namen und den Geist unserer Marke.

Wir glauben, dass sich 3D-Druck und Nachhaltigkeit aus zwei Hauptgründen ergänzen: Erstens ist die additive Fertigung an sich ein nachhaltigerer Produktionsprozess als herkömmliche subtraktive Fertigungsverfahren; der Abfall wird erheblich reduziert, da beim 3D-Druck nur das Material aufgetragen wird, das für die Herstellung eines Objekts benötigt wird. Dies stellt einen erheblichen Vorteil dar. Darüber hinaus ist die Möglichkeit, einen Gegenstand mit recycelten und recycelbaren Materialien zu drucken, ein Mehrwert in der heutigen Welt, die gegen Umweltverschmutzung, Abfallentsorgung und Müll kämpft. Wenn es möglich wäre, das gesamte Plastik von der Erde zu entfernen, wäre es eine Möglichkeit, es zu recyceln und mithilfe des 3D-Drucks neu zu erschaffen.

3DN: Haben Sie noch abschließende Worte an unsere Leser?

Wir werden die von uns vertriebenen Produkte weiterhin optimieren, indem wir sie mit neuen Funktionen ausstatten. Dazu planen wir, neue Talente einzustellen und einen Raum für Produktion, Tests, Forschung und Experimente zu schaffen. Es bahnen sich also viele neue Dinge an. Weitere Informationen finden Sie HIER!

Was halten Sie von der Verwendung des Metdalldruck, um den Jupiter zu erreichen? Lassen Sie uns gerne einen Kommentar da, oder teilen Sie es uns auf Facebook oder  LinkedIN  mit. Möchten Sie außerdem eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten im 3D-Druck und der additiven Fertigung direkt und bequem in Ihr Postfach erhalten? Dann registrieren Sie sich jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter.

Titelbildnachweise: REV3RD 

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