menu

Emissionsarme Herstellung leichterer Betondecken dank 3D-Druck möglich

Am 19. Juni 2023 von Leonie M. veröffentlicht

Das Problem der globalen Erwärmung wächst täglich und die Notwendigkeit des Umweltschutzes wird dringlicher. So trägt die Bau- und Gebäudewirtschaft zunehmend zu dem Treibhausgasausstoß bei und macht laut des „Globalen Statusberichts 2020 für Gebäude und Bauwesen“ der UNO knapp 38 % der globalen CO2-Emissionen aus. Die additive Fertigung soll nun eine neue Lösung für das wachsende Problem bieten.

Kürzlich stellte das Unternehmen Baumit in Zusammenarbeit mit Concrete 3D und der TU Graz eine gewichtsreduzierte Betondecke her, die eine bemerkenswerte Ressourceneinsparung ermöglicht. Die Decke hat eine Gesamtfläche von 717m2 mit einer Länge von 46m und einer Spannweite von 14m und wurde für den Bludenzer Bauhof entwickelt. Das besondere an der Betondecke ist, dass bei ihrem Bau ein Drittel an Stahl und Beton und 25% der CO2-Emissionen eingespart werden konnten. Die Entwicklung setzt dabei große Meilensteile und verdeutlicht die enormen Vorteile und wachsende Rolle der additiven Fertigung im Bausektor.

Eduard Artner, Leiter des Geschäftsfelds Baumit BauMinator (Bild: Baumit)

Für den Druck der Decke wurde der BauMinator, das 3D-Betondrucksystem von Baumit, verwendet. „Der Baumit BauMinator platziert Material dort, wo es gebraucht wird und lässt es weg, wo es nicht gebraucht wird. Komplizierte Schalungen gehören der Vergangenheit an. Freiformen aller Art sind möglich und Bauteile wie Betondecken und Wände können erstmals schnell, stark gewichtsreduziert und in Summe mit rund 25% weniger CO2 Emission hergestellt werden”, so Eduard Artner, Leiter des Geschäftsfelds 3D-Betondruck bei Baumit. Ermöglicht wurde dies durch Verdrängungskörper, welche mit dem BauMinator hergestellt wurden. Mit einer speziellen Software wurden für das 717 Quadratmeter große Flachdach 792 Verdrängungskörper berechnet, welche Concrete 3D mit mehr als 60 Tonnen Beton und einer insgesamt 210 Kilometer langen Druckbahn druckte. Nach Angaben Baumits wurden „Die bis zu 80 Kilogramm schweren Elemente nummeriert, auf die Baustelle geliefert, dort mittels Totalstation auf der Schalung positioniert, dazwischen Bewehrungsstahl verlegt und das Ganze mit Beton aufgefüllt.“ So gelang es dem Team erfolgreich eine umweltfreundlichere und um ein Drittel leichtere Decke herzustellen. „Die Konstruktion besteht lediglich aus Beton und Stahl“, betont Philipp Tomaselli, Geschäftsführer des Bauunternehmens Tomaselli Gabriel. Dies hat den großen Vorteil, dass die Decke nach der Nutzung zu 100 % wiederverwertet werden kann und damit ein kreislauffähiges Produkt darstellt.

Auch die Stadt Bludenz selbst zeigt sich überzeugt von der innovativen Betondecke. Bürgermeister Simon Tschann äußert sich positiv: „Als zukünftiger Mieter war uns neben der Zweckmäßigkeit vor allem die Nachhaltigkeit ein wichtiges Anliegen. Durch die innovative Bauweise werden Umwelt und Klima geschont. Der neue Werkhof ist ein Vorzeigeprojekt, das uns als e5-Stadt auch den Zielen unserer #MissionZeroBludenz näherbringt“.

Für mehr Informationen, klicken Sie HIER, um auf die Website von Baumit zu gelangen.

Was halten Sie von dem Einsatz des 3D-Drucks für die Herstellung von ressourcenschonenden Betondecken? Lassen Sie uns gerne einen Kommentar da, oder teilen Sie es uns auf Facebook oder  LinkedIN  mit. Möchten Sie außerdem eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten im 3D-Druck und der additiven Fertigung direkt und bequem in Ihr Postfach erhalten? Dann registrieren Sie sich jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter.

*Titelbildnachweis: Baumit

Teilen Sie Ihre Meinung

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

de_DEen_USes_ESfr_FRit_IT
Bleiben Sie auf dem Laufenden
Erhalten Sie jeden Mittwoch eine Zusammenfassung der neusten News rund um den 3D-Druck