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Wie Blue Tap den 3D-Druck nutzt, um Schwellenländern sauberes Trinkwasser zu ermöglichen

Am 11. Dezember 2020 von Michelle J. veröffentlicht
3D-Druck sauberes Trinkwasser

Die Wasserverschmutzung ist ein fortbestehendes Problem in Schwellen- und Entwicklungsländern. Daher ist die Verbreitung von Krankheiten, die durch verunreinigtes Wasser entstehen wie beispielsweise Cholera, weiterhin stark. Blue Tap nimmt sich diesem Problem an. Das in 2017 gegründete Unternehmen nutzt den 3D-Druck, um kostengünstige Wasserreinigungstechnologien herzustellen. Für dieses Vorhaben hat sich Blue Tap vor kurzem eine Finanzierung durch Innovate UK für die technische Entwicklung seines Chlordosiereres gesichert. „Diese Art der Unterstützung von Innovate UK ermöglicht es uns nicht nur, alle Materialien und Sensoren zu kaufen, die wir für die technische Entwicklung benötigen, sondern ermutigt uns auch, weiter voranzukommen“, sagte Francesca O’Hanlon, Gründerin und CEO von Blue Tap. Chlor vermeidet, dass die Grenzwerte für Colibakterien und andere Keime überschritten werden, indem es diese abtötet und auf diese Weise sauberes Trinkwasser generiert.

Allerdings ist es wichtig das richtige Verhältnis von Chlor zu Wasser sicherzustellen, da eine Überdosis Chlor gesundheitsschädlich ist. Für die richtige Dosierung hat Blue Tap seinen Chlordosierer entwickelt. Dieser soll in Rohrleitungssysteme in Schwellenländern eingesetzt werden, um das Wasser sicher trinkbar zu machen. So wird das Problem auf der Ebene von privaten Haushalten angegangen, was laut der WTO eine der „vielversprechendsten“ Strategien zur Bewältigung globaler Wasserprobleme ist. 

Sauberes Trinkwasser durch mit 3D-Druck hergestellten Chlordosierer

Mit traditionellen Fertigungsmethoden ist die Herstellung des Chlordosierers sowohl teuer als auch kompliziert gewesen. Aus diesem Grund wandte sich Francesca O’Hanlon, Gründerin von Blue Tap, dem 3D-Druck zu. Für Erstellung des Prototypens nutzte O’Hanlon die 3D-Drucker des Dyson Centre for Engineering Design des Department of Engineerung. Dadurch sollen die Kosten für einen Prototypen bei nur einem Pfund gelegen haben. Neben der Kostenreduktion, konnte außerdem das Design verbessert und vereinfacht werden. Auf diese Weise ist der Chlordosierer robuster und benutzerfreundlicher. Er ist so konstruiert, dass er automatisch die richtige Menge an Chlor freisetzt, um das Wasser trinkbar zu machen. Laut Blue Tap soll mehr als 130 Mio. Haushalten weltweit damit geholfen werden können. Zusätzlich soll er ebenfalls an Schulen, Gesundheitseinrichtungen und humanitären Einrichtungen eingesetzt werden können.

Sauberes Trinkwasser für Uganda

Im Rahmen der Partnerschaft mit Afrinspire, testete Blue Tap den 3D-gedruckten Chlordosierer in Uganda. Das Unternehmen verkaufte den Chlordosierer an lokale Klempner. Gleichzeitig bat es eine kostenlose Schulung an, um die sozioökonomische Entwicklung in der Region durch die Schaffung von Arbeitsplätzen und Ausbildung zu verbessern. Bisher konnte Blue Tap so mehr als 30 Klempnern und -lehrlingen die Installation der Technologie und die Fehlerbeseitigung lehren, bevor diese es an die Kunden ihrer Gemeinde weiterverkauft haben. Die Schulung umfasst außerdem Finanz-, Unternehmens- und Kundenmanagement. Bis 2021 hofft das Unternehmen mit dem Verkauf des mit 3D-Druck hergestellten Chlordosierer zu beginnen. Um Partner für dieses Vorhaben zu finden, nutzt das Unternehmen die finanzielle Unterstützung von Innovative UK. Die nächsten Märkte, die sauberes Trinkwasser erhalten sollen, sind in Südamerika und Südostasien.

Eine Schulung | alle Bildnachweise: Blue Tap

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Ein Kommentar

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  1. Rainer Melles sagt:

    Tolle Initiative ! Ich erinnere mich dunkel, dass vor einigen Jahren eine Meldung durch die Presse ging (glaube, das war das erste Mal, dass ich etwas von 3D-Druck hörte 🙂 ). Damals wurde ein gedruckter Wasserfilter im Rahmen eines Open-Source-Projekts beschrieben, der mit Aktivkohle Brauchwasser keimfrei machte. Ist das auch in Kombination mit Chlordosierung sinnvoll?

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