Nike A.I.R. – Individuelle Schuhe für 13 Athleten durch KI und 3D-Druck
Stellen Sie sich vor, ein Schuh würde alle Aspekte Ihrer einzigartigen Persönlichkeit zum Ausdruck bringen. Sie lesen gerne, haben ein Faible für Luxusuhren und sehen gerne Fantasyfilme? Im Beruf geben Sie alles, im Sport zählt nur Vollgas, aber im Privatleben gehen Sie es lieber gemütlicher an? Wie könnte dieser Schuh aussehen? Nike sich mit seinem Projekt Nike A.I.R. das Ziel gesetzt, sowohl die sportlichen Anforderungen, den individuellen Stil und die vielschichtigen Persönlichkeitsmerkmale von 13 seiner gesponserten Spitzensportler in je einem Schuh zu versammeln. Dazu setzte der Sportartikelhersteller sowohl auf das Talent seiner Design-Teams als auch auf Feedback der Athleten und technologische Werkzeuge. Für die 13 Prototypen kamen daher Algorithmen, Künstliche Intelligenz und 3D-Druck zum Zug. In seinem Showcase Nike On Air am 11. April im Palais Brongniart in Paris präsentierte Nike nun die beeindruckenden Schuh-Kreationen.
Als Vorlage für die individuellen Prototypen diente der emblematische Nike Air, welcher von der Marke beständig neu erfunden wird. Mit Nike A.I.R. geht der renommierte Sportartikelhersteller allerdings noch einen Schritt weiter und schafft laut eigenen Aussagen die bisher wildesten Schuh-Kreationen. Mit seiner Kombination aus KI, 3D-Druck, Design und Handwerk vereint die Marke zukunftsweisende Ansätze mit bewährtem Vorgehen, um nicht den Geist der Zeit, sondern den der Zukunft zu treffen. A.I.R. steht nicht nur für die Air-basierte Silhouette der Prototypen, sondern ist auch Akronym für Athletes Imagined Revolution.
Tatsächlich handelt es sich bei Nike A.I.R. um die wohl intensivste Zusammenarbeit der Marke mit seinen Athleten, die bei jedem Designschritt involviert waren, um ein Abbild ihrer Persönlichkeit in Form eines Schuhs zu schaffen. Die 13 Prototypen sind so Co-Kreationen zwischen Nike und olympischen und paralympischen Sportlern aus dem Laufsport, Tennis, Basketball und Fußball.
Mit KI und 3D-Druck zu 13 individuellen Kreationen
In der ersten Phase des Prozesses befragte Nike seine Athleten intensiv zu ihrer Idealvorstellung eines Schuhs. Die Sportler gaben dabei ihre Rückmeldungen zum Design, zum Individualisierungsgrad und beantworteten auch umfassende Fragen zu ihrer Persönlichkeit, ihrem Spiel- oder Laufstil und zu prägenden Erfahrungen in ihrem Leben. Diese sehr weitreichenden Antworten wurden durch eine KI zu einer globalen Idee zusammengefasst und pro Sportler erstellte diese KI hunderte verschiedene Bilder. Die Nike-Designer nutzten diese von Algorithmen generierten Bilder als Inspirationsquelle für ihre ersten Designs und stellten sie den Athleten vor.
Jeder Sportler und Sportlerin brachte dann eigene Anregungen mit ein. So zeigte der Marathonläufer Eliud Kipchoge auf, dass das vorgeschlagene Modell seine Leistung negativ beeinflussen könnte und verbesserte das Design dementsprechend. Auch andere Sportler gaben Rückmeldungen dazu, wie die ersten individuellen Prototypen hinsichtlich Ästhetik, Funktion und Ausdruck verbessert werden könnten. Der schlangenförmige Schuh der Tennisspielerin Zheng Qinwen spiegelt so das Jahr des Drachen des chinesischen Mondkalender wieder und veranschaulicht ihren chinesischen Background.
Die Rückmeldungen der Athleten waren für das Designteam von Nike von tragendem Wert, denn einige der von der KI geschaffenen Designs hätten den sportlichen Beanspruchungen nicht standgehalten. Erst durch 3D Sketching, Computer Design, Handzeichnungen und 3D-Druck konnten die schlussendlichen Prototypen der 13 Athleten geschaffen werden. Diese Kombination der Methodenvielfalt machte es Nike möglich, den Produktionsprozess bedeutend zu beschleunigen. Die schlussendlichen Prototypen konnten in wenigen Stunden bis höchstens ein paar Tage gefertigt werden, während die herkömmliche Fertigung der Kreationen Wochen bis Monate gedauert hätte. Ausschlaggebend dafür waren einerseits die schnellen 3D-Drucker, die Nike in seinem Concept Creation Center beheimatet, andererseits auch die Künstliche Intelligenz.
„KI beschleunigt unseren kreativen Prozess exponentiell“, sagt Roger Chen, Nike VP, NXT, Digitale Produktentwicklung, und erklärt: „Früher haben wir Monate gebraucht, um diese Ausgangspunkte zu erstellen. Jetzt können wir sie in Sekundenschnelle erstellen. Wir vergleichen die KI mit einem schärferen, intelligenteren Bleistift. Der Designer hat immer noch die Kontrolle. Es ist das, was man mit dem Stift macht, das die Magie erzeugt. Wir haben diesen generativen Programmen ganze Welten anvertraut, die sie an uns zurückspiegeln sollten, und das haben sie getan. Aber das geht nicht ohne die intensiven Gespräche, die unsere Teams mit unseren Sportlern geführt haben.“
Nike will mit A.I.R. den Athleten ein leistungsstarkes Equipment zur Verfügung stellen, das ihre Persönlichkeit wiederspiegelt und sie in ihrem Bestreben zur Bestzeit oder Top-Leistung unterstützt. Gleichzeitig blickt die Marke weiter in die Zukunft und begrenzt sich mit seinem Ansatz der voll-individualisierten Schuhe nicht auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Die 13 Prototypen sind für die Marke eine Anregung zur Fragestellung, wie das Schuhwerk der Zukunft aussehen könnte, welches Performance und Persönlichkeit integriert. „Damit diese Prototypen erfolgreich sind, müssen sie Emotionen wecken“, sagt John Hoke, Nike Chief Innovation Officer und fährt fort: „Sie müssen ein Gefühl der Ehrfurcht vor dem, was hinter dem Horizont liegt, und einen Optimismus für die Zukunft hervorrufen. Ich hoffe wirklich, dass dieses Projekt ein Gefühl der unbegrenzten Möglichkeiten weckt. Nike Air ist eine fast 50 Jahre junge Technologie. Wir stehen erst an der Schwelle zur Nutzung des Potenzials von Air, zu seiner vollen Entfaltung. Und diese Schuhprototypen zeigen, dass wir noch lange nicht am Ende sind.“ Weitere Informationen zu Nike A.I.R. finden Sie HIER.
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*Bildnachweise: Nike