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MYCO ALGA: 3D-gedruckte Bio-Fliesen aus Pilzen, Algen und Abfall für natürliche Ästhetik

Am 17. November 2023 von Astrid Z. veröffentlicht
MYCO ALGA

Fliesen aus Pilzen, Algen und Abfall – der erste Eindruck mag Skepsis und Ekel hervorrufen, dahinter steht aber ein einzigartiges Nachhaltigkeits-Konzept, basierend auf innovativen Technologien und ausgeklügelten Algorithmen. Das in London und New York ansässige Research und Design Studio bioMATTERS hat sich auf die Entwicklung von bio-digitalen Produkten, Textilien und Materialsystemen spezialisiert. Zum Einsatz kommen dabei lebende Zellen, Fungi, Algen, Bakterien und diverse Abfälle aus natürlichen Ressourcen. Ziel der Designer Nancy Diniz und Frank Melendez ist es, der herausfordernden Klima-Situation mit Innovation zu begegnen und neue Produkte auf biologischer Basis herzustellen. Ein solches Produkt ist das Fliesensystem MYCO-ALGA. Die einzelnen Kacheln ergeben zusammengesetzt ein fortlaufendes Muster aus Creme- und Grüntönen für ein Natur-ähnliches Ambiente in Innenräumen.

Die Ästhetik und Design stehen für bioMATTERS an oberster Stelle eines Produkts. Dennoch wollen die Designer mit MYCO-ALGA nicht nur die Bioästhetik, sondern auch ökologische Praktiken vorantreiben. Indem sie die Möglichkeiten von Abfällen und natürlichen Organismen in der Produktentwicklung aufzeigen, wollen sie den Wandel hin zu Biomaterialien anregen. Mit MYCO-ALGA ist ihnen ein zu 100% biologisch abbaubares Endprodukt gelungen, das neben seinen organischen Materialien viele technologische Elemente und Mathematik enthält. Computergestützt entworfen, robotergesteuert hergestellt, von Mikroben gezüchtet und gefärbt – das ist MYCO-ALGA auf den Punkt gebracht.

bioMATTERS

bioMATTERS experimentiert mit der Herstellung von biologisch abbaubaren Pasten auf Basis von Pilzen, Zellkulturen, Bakterien und Abfällen.

MYCO ALGA entsteht durch Mathematik, Technologie und Biologie

Beim Herstellungsprozess handelt es sich in der Tat um ein vielschichtiges Verfahren. Die Fliesen werden zunächst anhand von Algorithmen digital entworfen und dann per 3D-Druck in Form gedruckt. Als Material dient eine Paste auf Basis von Haushalts- und Industrieabfällen. Diese Paste wiederum bildet die Grundlage für das Wachstum eines Pilz-Netzwerks, nämlich Mycelium. Sobald die Kacheln aus diesem Material gedruckt wurden, werden sie zirka zwei Wochen in klimatisierter Umgebung kultiviert, sodass das Mycelium auf der Fliese wächst, sich auf natürliche Weise ausbreitet und die ganze Oberfläche der Kachel umgibt und diese zusammenhält. Um das Wachstum zu stoppen, werden die Fliesen in einen Ofen gegeben, wo die Trocknung und Dehydrierung einsetzen. Somit wird die Fliese leicht und haltbar.

Im Anschluss an diesen Schritt werden Biopigmente aufgetragen. Diese werden aus einer Algenbiomasse gewonnen und ebenfalls per 3D-Druckverfahren auf jede einzelne Fliese aufgedruckt. Diese grüne Verzweigung auf jeder Fliese sorgt für den ästhetischen Feinschliff, denn erst durch diese Verästlung aus Grün entsteht das komplette kontinuierliche Muster des Kachel-Systems und die letztendlich natürliche Ästhetik. Mehr zu bioMATTERS, den Arbeiten und MYCO-ALGA finden Sie HIER.

MYCEL für MYCO ALGA

Netzwerke von Myzelhyphen und Computersimulation der Netzwerk-Ausbreitung.

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Bildnachweise: bioMATTERS Instagram 

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