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3D-Druck-Netzwerke in der DACH-Region

Am 26. Juli 2021 von Regina P. veröffentlicht

Laut der Webseite des Bundesverbands der Vereine und Ehrenamte e.V. gibt es alleine in Deutschland mehr als 620.000 eingetragene Vereine, welche mehr als 50 Millionen Mitglieder zählen. Dabei gibt es Vereine jeglicher Art, welche sich unterschiedlichen Themenbereichen widmen – dazu zählt selbstverständlich auch die additive Fertigung. Innerhalb dieser 3D-Druck-Netzwerke finden sich Mitglieder aus unterschiedlichen Bereichen, zu welchen neben 3D-Druck Herstellern und Dienstleistern auch öffentliche und private Stakeholder zählen. Das Hauptmotiv für die Gründung eines Vereins besteht in der Zusammenarbeit und dem Dialog mit anderen Mitgliedern, um gemeinsam im Interesse der zukünftigen Entwicklung der additiven Fertigung zu agieren. Darüber hinaus fungiert der Verein als Sprachrohr nach außen und teilt bestehende Herausforderungen, Ideen und Lösungsvorschläge mit externen Parteien wie den Medien oder der Politik. Wir haben uns für Sie auf die Suche nach einigen der bekanntesten 3D-Druck-Netzwerke im deutschsprachigen Raum gemacht und informieren Sie in diesem Artikel über deren Leitmotiv und geben Ihnen einen Einblick zu dem von den Vereinen angebotenen Leistungsspektrum.

Mobility goes Additive e.V.

Mobility goes Additive (MGA) zählt zu den führenden internationalen Netzwerken für die industrielle additive Fertigung und wurde im Jahr 2016 ins Leben gerufen. MGA sieht seine Rolle als ein Netzwerk, welches die unterschiedlichen Kompetenzen seiner Mitglieder bündelt, damit ein Austausch untereinander gelingt und das Know-How jedes Mitglieds zur Umsetzung gemeinsamer Vorhaben genutzt werden kann. Dadurch entsteht ein Wissenstransfer, welcher beispielsweise dabei hilft neue Produkte auf den Markt zu bringen bzw. neue Märkte zu erschließen. Hauptziel der aktuell 120 Mitglieder ist es, den Einsatz der additiven Fertigung im Hinblick auf die Serienfertigung voranzutreiben und anderen öffentlichen und politischen Institutionen beratend zur Seite zu stehen. Mitglieder haben die Möglichkeit, an 11 interdisziplinären Arbeitsgruppen und mehr als 40 Arbeitsgruppensitzungen pro Jahr teilzunehmen. So entsteht ein dynamischer Austausch, welcher den Mitgliedern dabei helfen soll, ihre Kompetenzen weiter auszubauen und sich über die Erfahrungen und Lernkurven anderer Mitglieder zu informieren. Zu den Mitgliedern zählen neben branchenführenden 3D-Druck Unternehmen wie EOS, BASF, HP oder TRUMPF auch öffentliche Unternehmen wie die Deutsche Bahn oder Forschungseinrichtungen wie das Fraunhofer IAPT. Interessierte können sich online ein Bewerbungsformular für eine Mitgliedschaft downloaden sowie den MGA Verhaltenskodex einsehen. Mit Medical goes Additive will das Netzwerk außerdem das technologische Bewusstsein für die additive Fertigung in der Medizintechnik stärken. Stefanie Brickwede, Managing Director bei MGA, hat zudem die jährliche Konferenz „Women in Additive Manufacturing“ ins Leben gerufen.

Verband 3DDruck e.V.

Auch der in Berlin ansässige Verband 3DDruck e.V. existiert seit 2016 und beschreibt sich selbst als eine branchenübergreifende und überparteiliche Denkfabrik. Der Verein richtet sich an all jene, welche Interesse an der Weiterentwicklung der additiven Fertigung in Deutschland oder Europa haben und fokussiert sich auf die Ermöglichung von strategischen Allianzen. Es sollen Akteure aus der Welt des 3D-Drucks mit anderen Stakeholdern in Kontakt gebracht werden, um sich gemeinsam Lösungskonzepte für bestehende Herausforderungen zu überlegen und diese in Zusammenarbeit umzusetzen. Der Verein richtet seine Tätigkeit dabei auf folgende Themenschwerpunkte: Arbeitssicherheit, Bauen, Bildung, Forschung, Material, Medizin, Nachhaltigkeit, Normung, Recht und Vernetzung. Mitglieder erhalten diverse Unterstützungen von Seiten des Verbands. Dazu zählt ein Beratungsangebot für politische und juristische Fragen bzw. Hilfe bei technischen Barrieren und Geschäftsmodellinnovationen. Das Vereinsteam besteht aus qualifizierten Experten der additiven Fertigung, Politikberatern, Markenfachleuten, Juristen, Medizinern und Unternehmern, welche im Rahmen des Leistungskatalogs die Mitglieder kostenfrei unterstützen. Zu den bestehenden Mitgliedern zählen unter anderem MakerBot, 3dk.berlin und Dachser. Eine Mitgliedschaft kann online beantragt werden. Mit der Initiative 3DCafé richtet sich der Verband außerdem an die Politik und lädt Bundestagsmitglieder und deren Mitarbeiter zu einem offenen Dialog ein, um aktuelle Trends zu besprechen. 

3D-Druck-Netzwerke

Der Verband 3DDruck e.V. sorgt unter anderem für einen Dialog zwischen Mitgliedern und der Politik. (Bild: 3DDruck e.V.)

3D-Netzwerk

Beim 3D-Netzwerk handelt es sich um eine Initiative der Wirtschaftsförderung Solingen GmbH & Co. KG die sich primär an Unternehmen in Solingen und im Bergischen Land richtet, welche in der Metallbe- und -verarbeitung, dem Maschinenbau, der Oberflächentechnik oder der Kunststoffbearbeitung tätig sind. Es handelt sich daher um ein lokales Netzwerk, für welches sich Interessierte kostenfrei registrieren können, um Ihre Erfahrungen und Ihre Expertise mit anderen Mitgliedern zu teilen. Dabei kann jedes Unternehmen selbst festlegen, mit welchem Know-how es im Netzwerk präsent ist. Das Angebot basiert auf einem Austausch zwischen den Mitgliedern und soll dafür sorgen, dass die lokale Wirtschaft in der Region gestärkt wird und die in Solingen und Umgebung ansässigen Unternehmen den Anforderungen im Hinblick auf die Industrie 4.0 gerecht werden. Das Netzwerk bündelt die Kontaktdaten der Mitglieder in der laufend aktualisierten Online Datenbank, informiert über relevante 3D-Druck News und stellt Anwenderberichte bereit. In der Datenbank finden sich mit Stichtag 23. Juli 2021 788 Mitglieder. Darunter finden sich sowohl 3D-Druck Hersteller und Dienstleister als auch Universitäten, Ingenieurbüros, Zahntechniker, Chemiebetriebe, uvm. Die Anmeldung ist kostenfrei und unverbindlich und kann von Interessierten auf der Webseite des 3D-Netzwerks selbst vorgenommen werden. 

Ein 3D-Netzwerk-Event in Solingen mit 3D-Druck Reseller Mark3D.

Building 3D e.V.

Bei dem nächsten 3D-Druck-Netzwerk handelt es sich um Building 3D – das ADDITIV-Netzwerk-Mitteldeutschland. Dieser wurde erst 2019 gegründet und wird durch Petra Wallasch und Prof. Dr.-Ing. Peter Schulze vertreten und repräsentiert. Gründungsidee war es, ein Kompetenznetzwerk für Verfahren, Technologien und Geschäftsmodelle entlang der Wertschöpfungskette der additiven Fertigung zu erschaffen. Dieses Netzwerk besteht mittlerweile aus einigen Produktions- und Dienstleistungsunternehmen sowie Forschungseinrichtungen, welche gemeinsam das Potential der additiven Fertigung in Mitteldeutschland ausschöpfen und entwickeln. Building 3D e.V. möchte Kooperationen mit einem wirtschaftlichen tragfähigen Dienstleistungsportfolio aufbauen und unterstützen. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, nicht nur im Bereich Forschung, Innovation und Wachstum aktiv zu sein, sondern auch neue Arbeitsplätze zu schaffen. Dabei wird der komplette Fertigungsprozess abgedeckt: Software, IT-Werkzeuge, 3D-Konstruktion, Maschinen und natürlich Beratung. Zu den aktuellen Mitgliedern zählen beispielsweise rapidobject, Mark3D, Messe Erfurt und Agent3D. Beitreten kann man entweder als Vollmitglied, Fördermitglied oder Unterstützer.

Building 3D e.V. möchte den gesamten additiven Fertigungsprozess innerhalb ihres Netzwerkes abdecken. (Bildnachweis: Building 3D)

Additive Manufacturing Nordwest e.V. 

Der nächste Verein auf unserer Liste zielt im Gegensatz zu Building 3D e.V. auf eine andere deutsche Region ab: Nordwest-Deutschland. Der Additive Manufacturing Nordwest e.V. bietet ein Kompetenznetzwerk für Entwickler, Dienstleister und Anwender rund um die Themengebiete der schnellen Prototypen-, Bauteil und Werkzeugherstellung mithilfe generativer Fertigungsverfahren. Unter dem Vorsitzenden Claus Aumund-Kopp hat es sich der Verein zum Ziel gemacht, die wirtschaftliche Herstellung individueller Einzelstücke oder Kleinserien in Serienwerkstoffen bzw. Werkstoffkombinationen für technische Produkte umzusetzen. Um dieses Vorhaben zu erreichen, setzt Additive Manufacturing Nordwest auf ständige Weiterentwicklung. Deshalb ist es kaum überraschend, dass R&D, Technoligefranser und Beratung, Dienstleistung und Service sowie Praktika und Abschlussarbeiten zu den Leistungen des Vereins zählen. Wenn auch Sie Teil des Netzwerkes werden möchten, zu dem bereits etablierte Unternehmen und Institute wie materialise, Fraunhofer IFAM und Mark3D gehören, können Sie ganz einfach online den Aufnahmeantrag ausfüllen und mit der Vorstandschaft Kontakt aufnehmen.

Additive Manufacturing Austria

Auch in Österreich findet sich ein Verein für die additive Fertigung. Additive Manufacturing Austria, kurz AM Austria, wurde 2018 ins Leben gerufen und wird von Dr. Johannes Homa geführt. Der Verein agiert als Non-Profit-Organisation und wurde mit dem Ziel gegründet, eine Technologieplattform für die Unterstützung und Vernetzung der österreichischen Additive Manufacturing Szene zu bieten. Zu den Hauptaktivitäten zählt die Organisation von Veranstaltungen und Gastauftritten zur Vernetzungen und zum gemeinsamen Wissensaustausch, die Initiierung und Koordination von Arbeitsgruppen und daraus resultierenden Projekten sowie eine Medienpräsenz und Verbreitung von österreichischen Tätigkeiten. Mittlerweile kann AM Austria bereits viele bekannte Unternehmen zu ihren Mitgliedern zählen – dazu gehören beispielsweise AM Ventures, 3YourMind, eos, incus und upnano. Bei Interesse kann ein Antrag auf ordentliche Mitgliedschaft online ausgefüllt und eingereicht werden. Alle, die die additive Fertigung in Österreich auf nationalem und internationalem Niveau stärken und vorantreiben möchten, sind von AM Austria herzlich dazu eingeladen, sich als Mitglied zu bewerben.

3D-Druck-Netzwerke

Zu den Aufgaben von AM Austria zählt unter anderem die Koordination von Arbeitsgruppen. (Bildnachweis: Austria AM)

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