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Eröffnung des 3D-Centers der Universität Münster: 3D-Druck für bessere Patientenversorgung?

Am 21. Februar 2024 von Jana S. veröffentlicht
3D-Center

Der 3D-Druck eröffnet immer mehr neue Möglichkeiten in einer Vielfalt von Anwendungen in einigen Sektoren. Auch die Forschung im Bereich der additiven Fertigung erfährt immer wieder Aufschwung durch Förderungen. So haben in der Vergangenheit bereits etwa die TU München und die TU Braunschweig Unterstützung für die Forschung im 3D-Druck im Bauwesen erhalten, oder auch das NewSpace-Unternehmen DCUBED und die Hochschule München für die Erforschung des 3D-Drucks im offenen Weltraum. Im Bereich der Medizin wird ebenfalls an der modernen 3D-Druck-Technologie und seinen Einsatzmöglichkeiten geforscht. Anfang der Woche wurde nun offiziell das „3D-Center“ der Universität Münster eröffnet. Dieses ist Teil der Medizinischen Fakultät, genauer der Experimentellen Orthopädie. Die durch das Center gesammelten Kompetenzen und das gesammelte Wissen im 3D-Druck sollen der Forschung in der Medizin sowie der Patientenversorgung zugutekommen.

Das Center, welches landesweit das einzige seiner Art ist, wurde bislang mit über einer Million Euro unterstützt. Finanziert wird das Projekt größtenteils durch das „REACT“-Programm der EU und die darin inbegriffenen Fördergelder. Kurz vor der Eröffnung des 3D-Centers wurde zudem der erste 3D-Druckprozess zertifiziert. Damit besitzt die Universitätsmedizin Münster in der ganzen Welt die erste Klinik, die die Ansprüche der Norm ISO/ASTM 52920 erfüllt. Folglich ist es ihr erlaubt, medizinische Produkte in direkter Nähe der Patientenversorgung herzustellen und zu verwenden. Der Einsatz der frisch gedruckten Modelle kann somit unmittelbar im OP-Saal vorgenommen werden. Mit dem 3D-Center verfolgt man das Ziel der Digitalen Transformation, welche auch das innovative Verfahren der Robotik in der Medizin umfasst. Gemanaged wird das 3D-Center vom Center Leiter, Arzt und Ingenieur PD Dr. Dr. Martin Schulze sowie dem Projektleiter Dipl.-Des. Max Tönnemann. Laut Schulze hätten bislang zwar schon einige Abteilungen der Unimedizin über eigene Drucker verfügt, jedoch hätte oft das spezifische Know-how gefehlt. Um den Kolleginnen und Kollegen konkrete Einsatzmöglichkeiten an die Hand zu geben, die auch wirklich helfen, solle das Center ihnen zeigen, was „drin ist“, führt Schulze fort.

3D-Center

Dipl.-Ing. Gregor Reischle (l.) überreichte PD Dr. Dr. Martin Schulze (M.) und Dipl.-Des. Max Tönnemann das Zertifikat für die Erfüllung der Normanforderungen (Bild: Uni MS/M. Heine)

Potentiale des 3D-Centers

Nicht nur Ärzte profitieren von den Anwendungsmöglichkeiten des 3D-Drucks, sondern auch ihre Patienten. Bezüglich der Erfüllung der Qualitätsanforderungen des 3D-Centers und dessen Vorteile äußerte sich Schulze folgendermaßen:

Dass die Behandelnden die Modelle nicht nur zu Übungs- oder Demonstrationszwecken nutzen, sondern sich mit ihrer Hilfe auch während einer laufenden Operation der Arbeitsschritte vergewissern können, zum Beispiel bei einem Eingriff am Becken, erlaubt ein hoch präzises und minimalinvasives Arbeiten. So schaffen wir ein maximales Maß an Sicherheit – für Patienten und ihre Behandelnden.

Zudem sind im nächsten Schritt individuell auf die Patienten zugeschnittene Instrumente geplant. Laut Schulze seien mit solchen maßgeschneiderten Instrumenten, wie individuell an die Knochen des Patienten angepasste Zielinstrumenten, Säge- und Bohrschritte in präzisem Winkel durchführbar und ließen sich die Schrauben zur stabilen knochenschonenden Implantatverankerung optimal eindrehen. Dadurch seien komplexe Eingriffe, beispielsweise komplizierte Operationen bei Knochentumoren oder auch schwierige Knochenbrüche, deutlich sicherer, fügt er hinzu. Außerdem wurde eine weitere Förderung beantragt, um zukünftlich Implantate produzieren und verwenden zu können. Für mehr Informationen zum 3D-Center gelangen Sie HIER zum Artikel der Medizinischen Fakultät Münster und des Universitätsklinikums Münster.

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*Titelbildnachweis: Uni Münster

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