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Absichtserklärung für Bereitstellung zertifizierter 3D-gedruckter Kabinenteile unterschrieben

Am 20. Dezember 2023 von Jana S. veröffentlicht
Kabinenteile

Die additive Fertigung erreicht immer mehr auch die Luft- und Raumfahrtbranche. Wir haben bereits in der Vergangenheit über Projekte berichtet, in denen der 3D-Druck für die Produktion in diesem Bereich angewendet wurde. So nutzt Airbus bereits die 3D-Drucktechnologie von TRUMPF für Flugzeugbauteile und sogar Langstreckendrohnen für die Ukraine stammen mittlerweile aus dem 3D-Drucker. In der Welt der Luft- und Raumfahrt könnten nun weitere Projekte im 3D-Druck von Flugzeugteilen in Aussicht stehen. Die Partnerschaft zwischen Materialise und Proponent wurde nun nämlich durch eine gemeinsame Kooperation mit Stirling Dynamics erweitert. Gemeinsam haben die drei Parteien eine Absichtserklärung für die Bereitstellung zertifizierter Kabinenlösungen für Flugzeuge aus dem 3D-Drucker unterschrieben. Zusammen stiften die Unternehmen im Hinblick auf das Design, die Produktion und den Vertrieb zertifizierter 3D-gedruckter Kabinenteile einen Mehrwert für den Luft- und Raumfahrt-Ersatzteilmarkt. Die Hauptintention der drei Partner besteht in einer komplikationsfreieren und schnelleren Implementierung der additiven Fertigung in die Luft- und Raumfahrtindustrie, insbesondere für Erstausrüster, Fluggesellschaften und MROs.

Materialise, Anbieter von 3D-Drucklösungen und -dienstleistungen industrieller Anwendungen, und Proponent, der größte unabhängige Luft- und Raumfahrtvertrieb, kooperieren bereits seit 2021 miteinander. Mit der gemeinsamen Unterzeichung der Absichtserklärung (LOI) durch die bisherigen und den neuen Partner, dem EASA 21.J-zertifizierten Luft- und Raumfahrtunternehmen Stirling Dynamics, verfolgen die drei Parteien das Ziel, zertifizierte Kabinenteile für Flugzeuge anzubieten. Stirling Dynamics ist ein Unternehmen von Expleo, welches ein weltweiter Anbieter von Ingenieurs-, Technologie- und Beratungsdienstleistungen für führende Unternehmen ist. Weiterhin ist Stirling Dynamics eine von der Luft- und Raumfahrt zugelassene Design-Organisation (DOA) und entwickelt im Rahmen dessen optimierte, zertifizierte Designs für Innenraumteile aus dem 3D-Drucker. Darüber hinaus bietet das Unternehmen Installationsanweisungen und Flugzeugdokumentation an. Stirling Dynamics stellt mit seiner Qualifikation zur Identifizierung von AM-Anwendungen und deren Entwicklung folglich eine Bereicherung für die zwei bisherigen Partner dar. Materialise sorgt als 21.G POA in der Kooperation hingegen für die zertifizierte Produktion und Proponent als größter eigenstängier Händler schließlich für den Vertrieb.

Kabinenteile

Flugzeugkabine (Bild: Business Insider)

Laut Vizepräsident von Materialise Manufacturing, Jurgen Laudus, werde durch die Verknüpfung der jeweiligen Fachkenntnisse der drei Partner ein leistungsfähiges Bündnis geschaffen, das in der Lage ist, die Hürden bei der Integration des 3D-Drucks in die Luftfahrtindustrie zu verringern. Auch der Vizepräsident für strategische Geschäftsbereiche bei Proponent, Erik Krol, ist überzeugt von dem positiven Einfluss von Stirling Dynamics. Dies begründete er damit, dass Proponent durch die Partnerschaft in der Lage sei, seinen OEM-Partnern qualifizierte Lösungen anzubieten, die sich auf einfache Art und Weise in ihre ihre „Aftermarket“-Lieferkette implementieren lassen. Er betont, dass OEMs somit Ersatzteile und Reparaturen kosteneffizient liefern könnten, was schließlich den Fluggesellschaften und MROs zugutekäme. VP von Stirling Dynamics, Bandula Pathinayake, äußerte sich im Hinblick auf die Zusammenarbeit ebenfalls äußerst optimistisch:

„Wir freuen uns sehr über die Partnerschaft mit Materialise und Proponent, um dem Luftfahrtmarkt gemeinsam einen echten End-to-End-Service für Flugzeugmodifikationen und -reparaturen anzubieten. Als EASA-zugelassener Konstruktionsbetrieb nach Part 21.J (EASA.21J.807) liegt uns Innovation am Herzen, und wir freuen uns darauf, unser umfangreiches Konstruktionswissen einzusetzen, um die Herausforderungen der Luftfahrtkunden zu meistern.“

Im Vergleich zu herkömmmlichen Herstellungsverfahren bietet die 3D-Druck-Technologie die Realisierung von Funktionsverbesserungen, Konstruktionsoptimierungen und die Produktion leichterer und robusterer Teile. Darüber hinaus lassen sich mit Hilfe der additiven Fertigung Zeit und Kosten sparen. Das Potenzial des 3D-Drucks in der Luftfahrtindustrie ist enorm und es gilt abzuwarten, welche innovativen Projekte zukünftlich in diesem Bereich zustande kommen werden.

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*Titelbildnachweis: AUTOCAD Magazin

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