3D-gedruckte Geige soll Instrumente erschwinglicher und bequemer machen

Was gibt es für Musikfans Schöneres, als dem melodischen Klang der Geige zuzuhören? Eine hochwertige Geige zu bauen, erfordert jedoch sehr viel Zeit, Hochleistungsmaterialien und viel Geschick. Das Instrument ist nicht nur aufwendig herzustellen, sondern auch sehr kostenintensiv. Tatsächlich können die besten Geigen Millionen von Euro wert sein, und selbst die als „mittelmäßig“ geltenden Geigen können mehrere Tausend Euro kosten. Diese hohen Preise machen das Instrument für Anfänger oder Musikklassen unzugänglich.

Aus diesem Grund wandten sich Mary-Elizabeth Brown, Leiterin von AVIVA Young Artists, einem Online-Musikausbildungsprogramm für junge Violinisten, und ihre Gruppe dem 3D-Druck zu, um Geigen zu bauen. Durch den Einsatz dieser Technologie können Instrumente hergestellt werden, die langlebiger, schneller und vor allem kostengünstiger sind als Geigen, die aus herkömmlichen Materialien gefertigt werden. Um zu testen, ob die additive Fertigung eine effektive Lösung sein kann, erforschte die Gruppe die Faktoren, die die besten Geigenklänge hervorbringen, und spielte ein eigens für die 3D-gedruckten Instrumente komponiertes Konzert.

In der Geige ist ABS-Kunststoff integriert. (Bild: Shawn Peters)

Die Herstellung der 3D-gedruckten Geige

Bei der Entwicklung der Geige wurde das Instrument in zwei Teilen erstellt. Der Körper besteht aus einem polymeren Kunststoffmaterial und wird auf die gleiche Weise wie eine herkömmliche Geige hergestellt. Er wurde so konzipiert, dass er einen resonanten Klang erzeugt. Der Hals und der Kopf hingegen sind aus glattem ABS-Kunststoff gedruckt, um den Komfort des Musikers zu erhöhen. Über das verwendete 3D-Druckverfahren wurden jedoch keine Angaben gemacht.

Letztendlich ermöglicht die additive Fertigung eine Geige, die einen weicheren Klang erzeugt. „Unsere Ziele waren es, die neue Klangwelt zu erforschen, die durch die Verwendung neuer Materialien geschaffen wird, neue Technologien zu nutzen, die in anderen Disziplinen eingesetzt werden, und die Musikerziehung durch den Druck nachhaltigerer Instrumente nachhaltig und zugänglich zu machen„, erklärt Mary-Elizabeth Brown. Weitere Informationen finden Sie HIER.

„Der nächste Schritt ist die Erforschung von Designänderungen sowie Bemühungen, die Produktionskosten zu senken und die Instrumente gleichzeitig einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, vor allem im Bildungsbereich“, so Mary-Elizabeth Brown.

Es ist nicht das erste Mal, dass der 3D-Druck in der Welt der Musik Einzug hält. Für Musikbegeisterte: Das Ottawa Symphony Orchestra in Kanada integriert Streichinstrumente aus dem 3D-Drucker. Genau wie das Projekt von Mary-Elizabeth Brown und ihrer Gruppe geht es darum, mithilfe dieser Technologie neue Klänge zu erzeugen. Sie hat übrigens 2018 an einem Konzert teilgenommen, bei dem sie ein Solo mit einer additiv gefertigten Violine gespielt hat. Auch 3Dvarius hat den 3D-Druck in die Musik integriert und die erste elektrische Violine aus dem 3D-Drucker hergestellt.

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*Titelbildnachweis: Shawn Peters