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Die besten Anwendungen des 3D-Drucks in der Welt der Musik

Am 18. Juni 2021 von Raphael S. veröffentlicht
3D-Druck Musik

Nächsten Montag, am 21. Juni, ist der Tag der Musik – eine perfekte Gelegenheit für Künstler, auf die Straße zu gehen und ihr musikalisches Talent zu präsentieren. Darüber hinaus hat der 3D-Druck in der Musik viel Potential, da er Unternehmen und Anwendern, die ihn zur Durchführung ihrer kreativen Projekte einsetzen, erhebliche Vorteile bieten kann. Von 3D-gedruckten Musikinstrumenten über Zubehör und Accessoires bis hin zu Lautsprechern und Kopfhörern – es besteht kein Zweifel, dass die additive Fertigung in diesem Bereich immer mehr an Bedeutung gewinnt. Und da der Tag der Musik vor der Tür steht, möchten wir diesem Anlass ein umfangreiches Ranking widmen. Nachfolgend finden Sie deshalb einige der besten Anwendungen des 3D-Drucks in der Musik. Viel Spaß!

Heartbeats Project

Im Jahre 2016 wurde ein ganz besonderes Projekt umgesetzt. Der Polnische DJ Piotr Bejnar hatte die Vision, sein Publikum besser in seine Musik miteinzubeziehen, indem er den Herzschlag dieser verwenden würde. Das Herz ist laut Bejnar eine natürliche Trommel, weshalb sich dessen Rhythmus perfekt für die Produktion von Musik eignet. Um sein Heartbeats Project umzusetzen, griff er auf den 3D-Druck zurück. Mit dem Zortrax M200 konnten kostengünstig Armbänder produziert werden, welche im Publikum verteilt wurden und den Puls des Herzes drahtlos zum DJ-Pult senden konnten. Definitiv eine spannende Anwendung des 3D-Drucks in der Musik!

Die unzerstörbare 3D-gedruckte Gitarre von Sandvik

Mittlerweile gibt es einige Musikinstrumente, die 3D-gedruckte Teile enthalten oder auch komplett additiv gefertigt wurden. Das Schwedische Unternehmen Sandvik wollte diesen Trend noch weiterführen und konnte 2019 die erste 3D-gedruckte unzerstörbare Gitarre entwerfen. Tatsächlich konnte diese nicht einmal nach vielen Bemühungen von dem schwedischen Gitarristen Yngwie Malmsteen während eines Live-Auftritts demoliert werden. Doch wie kann das sein? Bei der Entwicklung wurde besonders auf den Gitarrenhals und das Griffbrett geachtet, da dies die instabilsten Bereiche einer Gitarre sind. Diese wurden aus massiven Stangen aus recyceltem Edelstahl gefräst. Für den Gitarrenkörper nutzte Sandvik hingegen Titanpulver im Metall-3D-Druck, um einen stabiles und dennoch leichtes Ergebnis zu erzielen. 

3D-gedruckte Lautsprecher aus Sand

Für all diejenigen, die eine Abwechslung von den Standard-Lautsprechern möchten, bietet DEEPTIME eine stylische Option: 3D-gedruckte Lautsprecher, die aus Sand gefertigt wurden und ein muschelförmiges Design haben. Bei DEEPTIME handelt es sich um ein polnisches Start-up, das als Design- und Technikstudio perfekte Voraussetzungen für den Entwurf solcher Lautsprecher hat. Nach ersten gescheiterten Versuchen die Lautsprecher additiv mit Holz herzustellen, hat sich das Unternehmen dann der Forschung der additiven Fertigung mit Sand zu gewendet. Im gemeinsamen Interview geben die beiden Gründer, Ondrej Chotovinsky und Martin Hreben, mehr Einblicke und berichten von ihren Ideen, Prozessen und Herausforderungen.

Travel Sax

Wenn Sie ein Musikliebhaber sind und Musik gerne überall hautnah erleben möchten, dann wird Sie dieses Projekt faszinieren. Das sogenannte Travel Sax ist ein 3D-gedrucktes elektrisches Saxophon, das von der spanischen Firma Odisei Music entwickelt wurde. Mit Maßen von 22 x 12,8 x 8 cm und einem Gewicht von 225 g ist es ideal für den einfachen Transport. Zusätzlich zum Musikinstrument enthält das Paket eine Schutzhülle, eine Zubehörtasche, ein Reinigungstuch, ein Ladekabel und drei Mundstückadapter für Sopran, Tenor und Bariton. Für die Herstellung verwendet das Unternehmen die Multi Jet Fusion-Technologie von HP. Was die Materialien betrifft, so hat man sich für Nylon (PA12) entschieden, welches dem Travel Sax ein sehr gleichmäßiges und elegantes Finish verleiht.

Node Audio

Node Audio ist ein in Großbritannien ansässiges Unternehmen, das hochwertige Lautsprecher und Audioerlebnisse anbietet. Das erste Produkt mit dem Namen Hylixa wurde zum Teil mittels additiver Fertigung und speziell durch das SLS- und MJF-Verfahren entwickelt. Der Hylixa-Lautsprecher ist überraschend geformt: Statt flacher Platten und eckiger Kanten weist er eine Art Helix auf, die ihm eine runde Form verleiht. Diese komplexe Geometrie hätte mit einem herkömmlichen Fertigungsverfahren nicht hergestellt werden können. Der „Kopf“ wurde mit glasfaserverstärktem Nylon 3D-gedruckt, einem Material mit sehr guten akustischen Eigenschaften. Die Füße und der Hals des Lautsprechers wurden auf einer HP Multi Jet Fusion-Maschine hergestellt.

Nik Huber Guitars

1996 gegründet, widmet sich Nik Huber Guitars der Entwicklung von handgefertigten Gitarren. Vor Kurzem wurde der Steg einer E-Gitarre (das Teil, mit dem sich die Saitenhöhe des Instruments einstellen lässt) in Zusammenarbeit mit Heraeus in 3D gedruckt. Konkret wurde ein amorphes Metall verwendet, um eine geringere Absorption von Schwingungen beim Spielen zu erreichen, verglichen mit anderen, auf traditionelle Weise hergestellten Modellen. Darüber hinaus behauptet das Unternehmen, dass diese Art von Material im Vergleich zu Stahl, Messing, Aluminium oder anderen ähnlichen Legierungen eine höhere Festigkeit und Haltbarkeit bietet. Es besteht kein Zweifel, dass die Implementierung dieser Technologien eine große Hilfe für NHG war.

3DVarius

Das 2015 vom französischen Ingenieur und Musiker Laurent Bernadac gegründete Unternehmen 3Dvarius widmet sich der Entwicklung von elektrischen Geigen durch additive Fertigung. Die Idee wurde dank einer Kickstarter-Kampagne, die mehr als 50.000 € einbrachte, ins Leben gerufen. Als Ergebnis hat das Unternehmen seine eigene Linie von 3D-gedruckten Geigen mit einigen der originellsten Designs geschaffen. Heute gibt es vier verschiedene Modelle, wobei das Bekannteste seinen eigenen Namen trägt: die 3Dvarius. Jedoch gibt es auch die Line, Prism und Equinox Geigen. Über seinen Youtube-Kanal zeigt Laurent Bernadac verschiedene musikalische Fähigkeiten der Geige und allen Fans wird die Möglichkeit eröffnet, eine eigene 3D-Geige zu besitzen.

Specdrums

Das Ziel von Specdrums ist es, die Welt der Farben mit 3D-Druck und Musik zu vereinen. Diese kleinen Ringe, die durch additive Fertigung hergestellt werden, können jede Farbe in Musik umwandeln, wenn sie auf den Fingern platziert werden und die Farbbereiche berühren. Die Sensoren befinden sich an der Unterseite des Specdrums und sind in der Lage, die berührte Farbe zu erkennen und die Informationen dann an das Smartphone zu senden, wo anschließend eine Melodie erstellt werden kann. Man kann auch einen beliebigen Klang auswählen, der mit einer bestimmten Farbe assoziiert ist, da Specdrums über eine große Datenbank verfügt, die vom Klavier bis zu Tiergeräuschen reichen kann.

Amanda Ghassaei und ihre 3D-gedruckte Musik

Die Ingenieurin Amanda Ghassaei hat eine Technik entwickelt, um digitale Audioaufnahmen in 3D-druckbare Schallplatten zu verwandeln. Diese können auf normalen Plattenspielern abgespielt werden. Um dieses verrückte Projekt fertigzustellen, verwendete sie einen Stratasys Objet Connex 500 Drucker und schrieb ihr eigenes Programm für die 3D-Modellierung. Die Tonqualität ist zwar noch ausbaufähig, nichtsdestotrotz ist es ein Erfolg!

SYOS-Mundstücke

Das französische Start-up SYOS (Shape Your Own Sound) entwickelt 3D-gedruckte Saxophon- und Klarinettenmundstücke, um Musikern den bestmöglichen Klang zu ermöglichen. Jedes Mundstück ist eine Sonderanfertigung und wird nach den Empfehlungen eines Akustikexperten entworfen. Die Mundstücke sind in verschiedenen Farben erhältlich und werden aus ABS gefertigt. Jeder Musiker kann sein Mundstück 30 Tage lang ausprobieren. Mittlerweile begleitet das französische Start-up mehr als 500 Musiker pro Monat.

The Wave

Wer gerne Musik hört weiß, dass gute Lautsprecher den Unterschied machen können. Dabei gibt es Lautsprecher in einer Vielzahl an Formen, Farben sowie unterschiedlichen Größen. Mit dem 3D-gedruckten „The Wave“ (die Welle) werden die Soundwellen quasi durch Lautsprecher zum  Symbol. Das einzigartige Design wurde im Rahmen eines Ingenieur- und Designkurses von Studenten an der Technischen Universität von Dänemark entworfen, welche in einem Mechatronik-Kurs die Möglichkeit hatten, diesen Lautsprecher mittels additiver Fertigung zu konstruieren. Der 3D-gedruckte The Wave wird von einem Raspberry PI angetrieben und verfügt über eine WIFI-Verbindung, sodass Musik direkt vom Handy des Benutzers auf dem Lautsprecher abgespielt werden kann. Wer selbst mit additiver Fertigung arbeiten und den Lautsprecher erstellen möchte, kann sich auf der Plattform Thingiverse darüber informieren.

Open e-drums by Ryo Kosaka

Das Open-Source e-drums Projekt von Ryo Kosaka begann mit dem Fund eines Drum Mania Controllers in einem Gebrauchtwarenladen. Der Design-Student aus Kyoto stürzte sich daraufhin in seiner Freizeit in ein Hobby-Projekt, das nun für alle frei zugänglich ist. Ohne jegliche Expertise ist es dem Japaner gelungen, mit dem Einsatz von Arduino und dem 3D-Druck, ein elektronisches Schlagzeug herzustellen. Für die Fertigung der Mesh-Pads sei ein 3D-Drucker mit einem Druckbett von 150 x 150 mm ausreichend. Für die Herstellung der 12-Zoll-Mesh-Pads können alternativ auch ein Lasercutter und MDF genutzt werden. Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier.

3D-Druck Musik

LEET-Synthesizer

Der LEET Synthesizer wurde vom schwedischen Ingenieur Johan Von Konow entwickelt und ist ein Open-Source-Synthesizer, den man zu Hause selbst bauen kann. Insgesamt können die kleinen elektronischen Instrumente für nur 6 Dollar hergestellt werden. Beachten Sie jedoch, dass Sie einige Grundkenntnisse im Löten und Programmieren eingebetteter Elektronik benötigen. Der Synthesizer selbst besteht aus einer farbenfrohen 3D-gedruckten Hülle (inspiriert von den Computern der 70er Jahre), die eine gedruckte Leiterplatte (PCB) enthält. Von Konow hat ihn so entworfen, dass er einfach zu bedienen ist und ein retrofuturistisches Gefühl vermittelt. Er kann innerhalb von vier Stunden gedruckt werden.

3D-Druck Musik

SongBird Vinyl

SongBird ist ein 3D-gedruckter Plattenspieler-Bausatz, der vom britischen Start-up Frame Theory 3D entwickelt wurde und im Oktober dieses Jahres auf den Markt kommen soll. Die Kickstarter-Kampagne hat bereits 25.442 £ bzw. 35.952 $ von 167 Unterstützern gesammelt. Die Kunden können entweder zwischen dem vollständig gedruckten Bausatz, der mit allen vorgedruckten Teilen geliefert wird, oder dem „Maker“-Bausatz wählen, der für Leute, die die Teile auf der FDM-Maschine drucken möchten, gedacht ist. Unabhängig davon wird der Zusammenbau des Kits weniger als zwei Stunden in Anspruch nehmen, wonach Sie in der Lage sein werden, Schallplatten in voller Länge zu spielen.

3D-Druck Musik
3D-gedruckte E-Gitarre

Olaf Diegel hat vor einigen Jahren mit seiner 3D-gedruckten E-Gitarre aus Aluminium Wellen geschlagen. Dank des 3D-Drucks und der verwendeten Materialien war die Gitarre leicht und anpassbar und machte traditionellen E-Gitarren Konkurrenz. Seitdem hat er sich ganz schön weiterentwickelt! Durch die Verwendung von SLS (heutzutage wird Nylon anstelle von Aluminium verwendet) und einen Kern aus Holz hat die Gitarre einen guten Klang und Halt. Außerdem bietet Diegel eine Reihe anderer cooler Gitarren über seine Marke ODD guitars an. Dazu gehören der Xenomorph (inspiriert durch den Film Alien) und American Graffiti, sowie einige andere 3D-gedruckte Instrumente, darunter ein Bass, ein Schlagzeug und sogar ein 3D-gedrucktes Saxophon.

Welche 3D-Druck-Anwendung in der Musik ist Ihr Favorit? Lassen Sie uns zu diesem Thema gerne einen Kommentar da oder teilen Sie uns Ihre Meinung auf FacebookTwitterLinkedIN oder Xing mit. Möchten Sie außerdem eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten im 3D-Druck und der additiven Fertigung direkt und bequem in Ihr Postfach erhalten? Dann registrieren Sie sich jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter.

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