#3DExpress: Weisser Turm von Mulegns erhält viertes Stockwerk

Immer wieder Freitags gibt es von uns fünf knackige Nachrichten aus der Welt des 3D-Drucks. In #3DExpress beleuchten wir aktuelle Trends und Geschehnisse in der AM-Landschaft und informieren Sie in aller Kürze über die wichtigsten Punkte. Diese Woche berichten wir über Neuigkeiten zum Weissen Turm von Mulegns, der am Montag sein viertes Stockwerk erhielt. Weiter geht es in #3DExpress mit 1zu1, dem Dornbirner Unternhemen, das von nun an auch die Technologie von Cubicure nutzt. Des Weiteren informieren wir Sie über Fortschritte im 3D-Druck von Messing und über Lösungen von Anisotropie. Dabei gehen wir einerseits auf die strategische Kooperation zwischen dem Fraunhofer IAPT und 3D4MEC ein, andererseits auf die Voxelfill-Technologie von AIM3D. Zum Abschluss der #3DExpress-Nachrichten diese Woche gibt es noch einen beeindruckenden 3D-gedruckten Schuh von Puma.

Weisser Turm von Mulegns bekommt viertes Stockwerk aufgesetzt

Am Montag erfolgte ein weiterer wichtiger Schritt beim architektonischen 3D-Druck-Projekt des Weissen Turm von Mulegns. Mit dem vierten Stockwerk wurde auch das schwierigste und höchste aufgesetzt. Schwierig deshalb, weil die vierfachen und sechs Meter hohen Säulen komplizierte geometrische Gewinde aufweisen, sehr filigran sind und daher beim Transport und der Montage äußerste Vorsicht angebracht war. Nach dem Transport von Savognin nach Mulegns erfolgte die Montage auf den bereits 20 Meter hohen Turmsockel durch einen Kran. Die nächsten Schritte umfassen die Anbringung der zweifachen Kuppel und die Errichtung des Treppenhauses aus Metall. Sofern das Wetter stabil bleibt, sollte dies noch vor dem Winter geschehen, damit während der kalten Jahreszeit der Innenausbau stattfinden kann. Den krönenden Abschluss soll das Projekt Mitte Mai in der Wiedereröffnung finden. Der Weisse Turm von Mulegns ist nicht nur ein Meisterwerk der Architektur und der digitalen Fertigung durch 3D-Druck, sondern auch ein entschiedenes Handeln, den Tourismus zu befeuern und die Abwanderung aus dem Dorf Mulegns in Graubünden zu stoppen.

Die Montage des vierten Stockwerks des Weissen Turms in Mulegns war mit zahlreichen Herausforderungen verbunden. (Bilder: Benjamin Hofer)

1zu1 setzt auf Hot Lithography für Serienfertigung und schnelle Markteinführungen

Das Vorarlberger Unternehmen 1zu1 erweitert mit Hot Lithography von Cubicure sein Portfolio an Verfahren und Materialien. Die innovative Cubicure-Technologie soll für die Fertigung von robusten, filigranen, brandfesten und sterilisierbaren Bauteilen eingesetzt werden und für die Serienfertigung herangezogen werden. Das Besondere an der Technologie ist, dass damit hochviskose Harze verarbeitet werden können und durch den Entfall einer nötigen Nachbearbeitung Produkte schnell auf den Markt gebracht werden. Derzeit bietet 1zu1 die Neueinführung im Unternehmen nur ausgewählten Pilotkunden an, bevor Mitte November alle Kunden davon profitieren können. „Mit Hot Lithography bereichern wir das Spektrum der schnellen und kosteneffizienten Serienfertigung im 3D-Druck um eine Vielfalt an Materialien. Die Technologie eröffnet neue Anwendungsgebiete – etwa in der Medizintechnik und Elektronikindustrie“, freut sich Thomas Kohler, CEO von 1zu1 und Markus Kury, Chief Product Officer von Cubicure setzt nach: „Partner wie 1zu1 schöpfen das volle Potenzial der digitalen Fertigung auf industriellem Niveau in der Praxis aus.”

Bild: Thomas Kohler (CEO 1zu1), Markus Kury (CPO CubicureGmbH), Jan Löfving (CEO Prototal Industries), Chrisitan Humml (Betriebsleiter 1zu1) (Bild: 1zu1)

3D4MEC und Fraunhofer IAPT arbeiten an Verbesserung des 3D-Druckverfahrens für Messing

Der italienische Hersteller 3D4MEC ist kürzlich eine strategische Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IAPT eingegangen, um den 3D-Druckprozess von Messing zu verbessern. 3D4MEC stellt unter anderem die 3D4BRASS-Maschine her, den einzigen 3D-Drucker der Welt, der bleifreies Messing verarbeiten kann; das Fraunhofer-Institut für Additive Fertigungstechnologien IAPT hingegen zählt zu den führenden Einrichtung für angewandte Forschung. Gemeinsam entwickeln die beiden Partner ein innovatives optisches In-situ-Überwachungssystem, um Defekte während des LPBF-Prozesses in Echtzeit zu erkennen und die Produktion zu optimieren. An der Zusammenarbeit ist auch die Thetascan GmbH beteiligt, die das optische System liefern wird, das die Stabilität und Zuverlässigkeit des additiven Fertigungsprozesses mit Messing verbessern soll. „Die Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IAPT und Thetascan ist eine große Chance für 3D4MEC, unser Engagement in Forschung und Entwicklung zu verstärken, ein Bereich, in den wir in den letzten Jahren stark investiert haben. Mit dieser Synergie wollen wir maßgeschneiderte Lösungen für die additive Fertigung von Spezialwerkstoffen entwickeln, die den spezifischen Anforderungen unserer Kunden und des Marktes entsprechen“, so Fabrizio Marino Corsini, Geschäftsführer von 3D4MEC. Das hohe Maß an Fachwissen der Partner macht diese Forschung zu einer echten Revolution für die Industrie, die dieses Material verwendet, und erweitert auch die Grenzen dessen, was mit komplexen Materialien wie Messing möglich ist.

Bildnachweis: 3D4MEC

AIM3D bietet mit Voxelfill-Technologie Lösungen für Anisotropie

Weiter geht es in #3DExpress mit AIM3D. Das Startup hat vor Kurzem neue Ergebnisse zu seiner Voxelfill-Technologie präsentiert. Diese verspricht eine verbesserte Festigkeit von 3D-gedruckten Bauteilen. AIM3D verbindet Elemente aus dem Spritzguss mit dem Extrusionsdruck, um besonders feste und isotrope Bauteile zu erreichen. Das heißt, die Bauteile sollen in alle Richtungen gleich stark sein. Damit will AIM3D eine Lösung für ein klassisches Problem im Extrusionsdruck anbieten und mehr Produktivität erreichen. Auch für den Multi-Material-Druck ist der Ansatz von AIM3D vielversprechend. Werden ausgewählte Volumenkammern nämlich selektiv gefüllt, kann das einen Einfluss auf das Bauteilgewicht, die Dämpfungseigenschaften und die Elastizität haben. Obwohl die Voxelfill-Technologie noch nicht vollständig ausgefeilt ist, konnten bereits bemerkenswerte Ergebnisse erzielt werden. Bisherige Tests konnten belegen, dass damit eine mechanische Festigkeit von 80 % (im Vergleich zum Spritzguss) auf der xy-Achse erreicht werden konnte. Ein Problem bleiben allerdings feine Poren. Auf der Agenda des Unternehmens steht nun der Feinschliff der Technologie.

Bild: AIM3D

Mostro 3.D. – der neue Sportschuh von Rapper A$AP Rocky und PUMA

Zum Abschluss der #3DExpress-Nachrichten noch ein Update zum PUMA Mostro. Der deutsche Sportartikelhersteller PUMA hat in Zusammenarbeit mit dem Rapper A$AP Rocky eine neue Kollektion herausgebracht. Die Kollektion umfasst eine Reihe von Kleidungsstücken, Accessoires und ein Paar sehr origineller Sportschuhe, nämlich den Mostro 3.D. Dieser Sportschuh kostet 250 Dollar und wurde in Zusammenarbeit mit Carbon hergestellt. Mostro 3.D. wurde auf der New York Fashion Week vorgestellt und erfindet das klassische PUMA-Modell mit einer Stachelsohle und einem strukturierten Design, das an Drachenschuppen erinnert, neu. A$AP Rocky zeigte sich begeistert von der neuen Herangehensweise an PUMAs Designs und erwartete ein großes Interesse am Mostro 3.D. Die mit der DLS-Technologie von Carbon hergestellten Schuhe sind in begrenzter Stückzahl in PUMAs Online-Shop und bei ausgewählten Händlern erhältlich.

Bild: PUMA

Welche Nachricht aus #3DExpress war für Sie am interessantesten? Lassen Sie uns dazu einen Kommentar da, oder teilen Sie es uns auf Facebook oder LinkedIN  mit. Möchten Sie außerdem eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten im 3D-Druck und der Additiven Fertigung direkt und bequem in Ihr Postfach erhalten? Dann registrieren Sie sich jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter.

*Titelbildnachweis: Benjamin Hofer

Astrid Z.:
Related Post
Disqus Comments Loading...