TypeCase: die 3D- gedruckte Smartphone-Tastatur für Blinde

3D-Druck verhilft bereits vielen Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Berichtet haben wir im Zuge dessen schon über 3D-gedruckte Prothesen für Profisportler. Nun wurde das TypeCase entwickelt, eine in die Handyhülle integrierte Tastatur für blinde Menschen. Der Erfinder und Designer des TypeCase, Dougie Mann, ist ein frischgebackener Universitätsabsolvent mit einem Master-Abschluss in Maschinenbau und Produktdesign des Imperial College London und des Royal College of Art. Mann wollte die Nutzung von Smartphones für Menschen mit Behinderungen erleichtern. Seine Lösung war die Entwicklung einer gedruckte 3D-Tastatur namens TypeCase  mit nur 5 statt 50 Tasten.

Menschen mit Beeinträchtigung des Sehvermögens haben oftmals Schwierigkeiten, auf einer Smartphonetastatur zu tippen, da sich die Tasten nicht voneinander abheben. Bisher stellte der Rückgriff auf spezielle Anwendungen mit Sprach-zu-Text-Wiedergabesystemen die einzige Lösung dar, die häufig keine optimale Nutzung ermöglichen. Beim TypeCase hingegen ist die Tastatur haptisch in die Handyhülle eingebaut.

Das Design besteht aus 5 Schaltflächen (Bildnachweis: TypeCase)

Ein intelligentes Smartphone für jedermann

TypeCase vereinfacht eine herkömmliche Tastatur und ermöglicht so eine intuitive Kommunikation. Das Tastenfeld funktioniert ähnlich wie die Braille-Schrift und zeigt dem Benutzer, wie er die richtigen Tasten drücken muss, wenn er das Telefon hält. Für Blinde verwendet TypeCase taktiles Benachrichtigungen, die es dem Benutzer nicht nur erlaubt, Nachrichten zu senden, sondern auch zu empfangen. Dabei kann der Benutzer den Text unter Verwendung desselben Codes mit kleinen Vibrationen in jedem seiner Finger fühlen.

Dieses System könnte die Kommunikation für Blinde revolutionieren. Gleichzeitig bietet die Tastatur für Menschen mit amputierten Fingern oder Händen, für die die Verwendung einer normalen Smartphone-Tastatur einen hohen zeitlichen Aufwand darstellen kann, eine Möglichkeit zur einfacheren Kommunikation.

Die Benutzer können die empfangenen Nachrichten mittels Vibrationen mit demselben Code (Bildnachweis: TypeCase)

Für die Entwicklung von TypeCase arbeitete Dougie mit einem freien, experimentellen Prozess, der mit allgemeineren thematischen Fragen zur Entwicklung von Behinderungen begann. Er untersuchte das Zusammenspiel von Form und Funktion, die Rolle von Design und Funktion bei barrierefreien Produkten und testete viele verschiedene Technologien, bevor er zu der Lösung kam, die das Projekt zum Leben erweckte. Beginnend mit der schnellen Prototypenerstellung von Elektronik und Designs wurden die ersten Benutzertests mit 3D-Druckharz in funktionelleren Prototypen durchgeführt.

Zu dem aktuellen Entwicklungsstand des Produktes äußert sich Dougie wie folgt: „Das Produkt benötigt noch viel Arbeit und Entwicklung an der Hardware und dem Design. Ganz zu schweigen davon, dass es eine ganze unberührte Software-Seite des Projekts gibt, die wirklich einen großen Unterschied in der Nutzbarkeit und Funktionalität machen könnte. Letztendlich ist mein Ziel, dass es jemandem das Leben leichter macht – dann bin ich glücklich.

Weitere Informationen über das TypeCase finden Sie auf deren Website.

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Sandra S.:
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