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Mit 3D-gedruckter Prothese will Denise Schindler in Rio Gold holen

Am 9. Mai 2016 von 3Dnatives veröffentlicht
Denise Schindler

Als Zweijährige geriet Denise Schindler unter eine Straßenbahn, woraufhin ihr linker Unterschenkel amputiert werden musste. Seit 2010 ist sie als Leistungsradsportlerin aktiv und gewann bei den letzten paralympischen Spielen in London Silber.

Bei den kommenden paralympischen Spielen in Rio will Denise Schindler Gold holen und zu diesen Zwecken setzte sie sich mit dem amerikanischen Softwarekonzern Autodesk. Gemeinsam mit Autodesk und ihrem Prothesen Hersteller Reha-Technik Wellmer entwickelt sie aktuell ein Verfahren, bei dem der Stumpf dank Laserscanning digital vermessen und modelliert werden kann und letztendlich eine Prothese mittels 3D-Druck hergestellt werden kann.

Auf der Hannover-Messe war Denise Schindler mit an dem Stand von ihrem Sponsor Autodesk. Dort hielten Barack Obama und Angela Merkel bei ihrem Rundgang an und begutachteten den ersten Prototypen der 3D-gedruckten Prothese.

Denise Schindler

Denise Schindler stellte auf der Hannover-Messe Obama und Merkel die von ihr mitentwickelte Prothese

„Den US-Präsidenten und unsere Bundeskanzlerin zu treffen und beiden die Hand zu schütteln, war einer der besten Momente meines Lebens“, sagte Denise Schindler. „Beide waren überaus sympathisch und haben sich sehr für unser Projekt interessiert.“

Um Schindler eine optimierte Prothese bereitstellen zu können, scannten Autodesk ihr Stumpf. Anschließend modellierten Experten mittels Autodesk Fusion 360 die Prothese. Weltweit kollaborierten 52 Projektbeteiligte und entwarfen 52 Varianten, bevor sie sich auf eine einigten. Ergänzend wurde Autodesk Within für Gewichtsreduzierungen verwendet. Die Fertigung wurde mit einem Stratasys Fortus MC 450 3D-Drucker vorgenommen. Laut dem Softwarehersteller könnte der ganze Prozess von der Digitalisierung bis hin zur Fertigung in 5 Tagen gemeistert werden.

Denise Schindler

Zugängliche Prothesen für alle verschaffen

Besonders beeindruckt zeigte sich Barack Obama davon, dass mit der 3D-Druck-Technik nicht nur eine optimierte Prothese für die Para-Sportlerin entstehen wird, sondern dass die Technik auch dazu beitragen wird, die bisher teuren Sportprothesen auch für Amateure erschwinglich zu machen.

Obwohl ihr Fokus auf der Leistung liegt, sieht Denise Schindler das Projekt auch als Investition in die Technologie – im Namen aller Menschen, die Prothesen brauchen. Da die Prothese auf einem Scan basiert ist, können die digitalen Dateien immer wieder angepasst werden, während herkömmliche Prothesen von Hand geändert werden müssen. Zudem ist der Prozess für den Patienten weit weniger belastend, da die Prothese innerhalb einer Woche gefertigt werden kann. Handgemachte Alternativen können sogar bis zu zehn Wochen dauern und mehrere Besuche bei dem Prothesenhersteller erfordern.

*Bildnachweise: Reuters und Autodesk

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