Energieversorgung auf dem Mond: NASA und Foster + Partners entwerfen 3D-gedruckten Solarturm

Die Entwicklung einer nachhaltigen Präsenz im Weltraum, insbesondere auf dem Mond oder dem Mars erfordert eine umfangreiche Infrastruktur, wie beispielsweise Strom- und Kommunikationsnetze. Dies betont die britische Architekturfirma Foster + Partners, die in Zusammenarbeit mit der NASA und dem US-Unternehmen Branch Technology einen 50 Meter hohen Turm entwickelt hat, der mittels 3D-Druck auf der Mondoberfläche errichtet werden soll. Foster + Partners ist zudem Teil eines von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) gegründeten Konsortiums, das die Möglichkeiten des 3D-Drucks für den Bau von Mondbehausungen erforscht. Branch Technology hingegen ist ein auf 3D-Druck spezialisiertes Unternehmen, das 3D-Drucksysteme entwickelt, welche sich auch für Anwendungen auf dem Mond eignen.

Der im Rahmen des von der National Aeronautics and Space Administration (NASA) vergebenen SBIR-Programms (Small Business Innovation Research) entwickelte Turm befindet sich derzeit in der Entwicklungsphase und ist bis zum 13. April 2025 in der Ausstellung „From Earth to Space and Back“ im Kennedy Center zu begutachten. Die Ausstellung mit maßstabsgetreuen Modellen, 3D-gedruckten Strukturen und Filmen fordert die Zuschauer auf, sich eine Zukunft auf dem Mars oder Mond vorzustellen.

Das Design ähnelt einem Wegweiser und ist insgesamt 50 Meter lang. Die ausklappbaren Solarflächen dienen zur Energiegewinnung.

Das Ziel des 3D-gedruckten Solarturms ist es, künftige Mondbasen mit Energie zu versorgen und Kommunikationsaufgaben zu übernehmen. Er soll darüber hinaus als eine dauerhafte Energiequelle für wissenschaftliche Missionen und Siedlungen auf dem Mond dienen. Foster + Partners betont außerdem, dass der Turm Teil einer größeren Vision für die Mondinfrastruktur sei. Zu dieser gehören auch bewohnbare, 3D-gedruckte Konstruktionen, die das Unternehmen in der Vergangenheit bereits vorgestellt hat.

Aber was genau macht das Projekt so besonders? Der 3D-gedruckte Solarturm basiert auf einer spiralförmigen, 3D-gedruckten Struktur mit ausklappbaren Solarpanels. Diese Panels entfalten sich aus der oberen Plattform des Turms und sollen zur Energieproduktion eingesetzt werden. Darüber hinaus wurde die Konstruktion so konzipiert, dass sie autonom erbaut werden kann – ein besonders wichtiger Aspekt für extraterrestrische Infrastrukturprojekte, bei denen menschliche Präsenz nicht immer möglich ist. Aber auch die additive Fertigung bietet bei diesem Projekt zahlreiche Vorteile. Zum einen kann das Material direkt aus Regolith hergestellt werden, einem lunaren Gesteinsstaub. Dies senkt die Transportkosten und den Ressourcenbedarf von der Erde erheblich. Norman Foster, Gründer und Vorstandsvorsitzender von Foster + Partners, sagte dazu folgendes: „Die Science-Fiction-Fantasien und Inspirationen meiner Jugend sind die Projektrealität von heute. Beim Entwerfen für den Weltraum geht es darum, die Grenzen der Innovation zu erweitern. Die Herausforderungen bei der Schaffung nachhaltiger Lebensräume auf dem Mond oder dem Mars haben bahnbrechende Lösungen für abfall- und emissionsfreie Gebäude auf der Erde inspiriert. Die für die Weltraumforschung entwickelten Technologien und Materialien können die Art und Weise, wie wir in rauen Klimazonen bauen und leben, revolutionieren und unseren Planeten widerstandsfähiger und nachhaltiger machen.“

Die Konzepte der 3D-gedruckten Siedlungen für Mond und Mars, welche kapselähnlich aufgebaut sind können auch auf der Ausstellung im Kennedy Center betrachtet werden.

In den kommenden Jahren wird sich zeigen, wie die 3D-Druck-Technologie auf dem Mond umgesetzt wird. Das Projekt der NASA, Foster + Partners und Branch Technology bietet einen Ausblick auf das künftige Leben auf dem Mars, bei dem die Energieversorgung von zentraler Bedeutung ist. Wie das zukünftige Leben gestaltet werden könnte, wird dank der. Ausstellung im  Kennedy Center auch für Besucher greifbarer und wir bleiben weiterhin gespannt, was die Partnerschaft hervorbringen wird.  Irene Gallou, Senior Partnerin bei Foster + Partners sagt dazu: „Seit über einem Jahrzehnt arbeiten wir mit modernsten Technologien und branchenführenden Partnern, um außerirdische Lebensräume zu entwerfen und Möglichkeiten für Leben im Weltraum zu erforschen. Das Kennedy Center Festival ist eine großartige Gelegenheit, diese Arbeit zu präsentieren, die das Potential hat, unsere Lebensweise zu verändern. Wir hoffen, dass die Besucher inspiriert werden, kreativ zu denken und neue Möglichkeiten für eine alternative Zukunft zu erwägen.“

Mehr über die Ausstellung von Foster + Partners erfahren Sie HIER und wenn Sie das Projekt der Mondbesiedlung interessiert, können Sie HIER klicken. Wenn Sie sehen möchten, wie sich die Solarpanels des Turms entfalten, sollten Sie sich dieses Video nicht entgehen lassen.

Was halten Sie von dem Projekt und dem 3D-gedruckten Solarturm? Denken Sie, dass es möglich ist in der Zukunft auf dem Mond zu leben? Lassen Sie uns dazu einen Kommentar da, oder teilen Sie es uns auf Facebook oder LinkedIN mit. Wenn Sie mehr zum 3D-Druck in der Luft- und Raumfahrt lesen möchten, schauen Sie auf unserer Landing Page vorbei. Möchten Sie außerdem eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten im 3D-Druck und der additiven Fertigung direkt und bequem in Ihr Postfach erhalten? Dann registrieren Sie sich jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter.

*Alle Bildnachweise: Moos & Fog

Kaja F.:
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