3Dnatives Labor: Test des Ultimaker Pro Bundle

Ultimaker gilt als einer der Pioniere der Branche und ist derzeit einer der führenden Hersteller von FDM-3D-Druckern mit Tausenden von Maschinen, die in den Fabriken großer Industriekonzerne, Tech-Startups, Maker-Garagen und sogar in Armeewerkstätten stehen. Mit mehreren Gerätegenerationen bietet Ultimaker derzeit drei 3D-Drucker an: den Ultimaker S5, das fortschrittlichste Modell des Herstellers; den Ultimaker S3, ein jüngeres Geschwistermodell des S5; sowie den Ultimaker 2+ Connect, das Einstiegsmodell, eine verjüngte Version des 3D-Druckers, der den Erfolg der Marke in den letzten Jahren ausmacht.

Zusätzlich zu diesem Sortiment bietet der niederländische Hersteller nun ein Profi-Paket namens Pro Bundle an, das eine verbesserte Version des Ultimaker S5 3D-Druckers ist. So hat Ultimaker zwei neue Geräte konzipiert, die Material Station und den Air Manager, die die Qualität der Teile und das Ultimaker-Erlebnis im Allgemeinen verbessern sollen. Der Preis für das Komplettpaket, das den S5 3D-Drucker sowie die beiden zusätzlichen Ausrüstungsgegenstände enthält, beträgt ungefähr 10.270 Euro inklusive Steuern (statt ungefähr 6.535 Euro inklusive Steuern für den 3D-Drucker allein).

Nachdem wir vor ein paar Monaten den Ultimaker S5 3D-Drucker getestet und mit sehr gut bewertet haben (zu finden HIER), ist 3Dnatives nun mit dem Test des Pro Bundle Packs zurück. Wie funktionieren also die Material Station und der Air Manager? Welche Verbesserungen bringt das Pro Bundle mit sich? Finden Sie unsere Antworten im Test unten.

Rechts, das Ultimaker Pro Bundle-Paket mit dem Air Manager, dem S5 3D-Drucker und der Material Station. Links, der S5 3D-Drucker allein.

1. Auspacken und Installieren des Ultimaker Pro Bundle

Konkret handelt es sich beim Air Manager und der Material Station um zwei Einheiten, die oberhalb bzw. unterhalb des Ultimaker S5 3D-Druckers angeschlossen werden. Die Höhe des 3D-Druckers erhöht sich dadurch von 520 mm auf 1370 mm Höhe, die Breite und Tiefe bleiben relativ unverändert.

Die Installation der beiden Geräte ist relativ intuitiv, der Hersteller stellt für jedes Gerät eine Installationsanleitung zur Verfügung. Für den Air Manager wird eine aufklappbare Abdeckung auf die Oberseite des 3D-Druckers geklipst, die hinten mit Befestigungswinkeln fixiert wird und den Durchgang für das Stromkabel des Extruders sowie die beiden Bowdenzüge ermöglicht. Ein interessanter Punkt bei der Installation des Air Managers ist, dass es möglich ist, bei Bedarf, z. B. in einer industriellen Umgebung, eine externe Absaugung anzuschließen. Die Material Station wird seitlich unter dem 3D-Drucker platziert, wobei Sie die beiden Bowdenzüge des Geräts mit der Zuführung des 3D-Druckers verbinden müssen.

Für die Stromversorgung wird der S5 3D-Drucker nun mit der Material Station verbunden, die ihrerseits an das Stromnetz angeschlossen ist. Der Air Manager wird mit dem 3D-Drucker verbunden. Da der Stromverbrauch der Material Station relativ gering ist, kann es sinnvoll sein, sie dauerhaft eingeschaltet zu lassen (während die Stromversorgung des S5 3D-Druckers unterbrochen wird), um eine optimale Lagerung der Rollen zu gewährleisten. Die 3 Geräte sind über UMB-Kabel miteinander verbunden, was einen Informationsaustausch ermöglicht. In der Tat werden bestimmte Daten wie die Lebensdauer des Air Manager-Filters, die Beschaffenheit der installierten Spulen oder eine Schätzung des Verbrauchs an Filamenten auf dem S5-Kontrollbildschirm oder direkt in Cura gemeldet. Daher ist es wichtig, die neueste Firmware-Version auf dem S5 3D-Drucker zu überprüfen und ggf. zu installieren.

Der Air Manager bietet zwei Funktionen für den S5: eine nun geschlossene Druckumgebung und ein Luftfiltersystem

2. Der Air Manager für einen geregelten und gefilterten Druckvorgang

Der Air Manager präsentiert sich optisch als eine große Glasabdeckung, die mit einem Filtersystem ausgestattet ist und dem Ultimaker S5 3D-Drucker zwei zusätzliche Funktionen bietet. Die erste Funktion des Air Managers besteht darin, eine wirklich geschlossene Druckumgebung für den S5 zu schaffen (da der obere Teil des 3D-Druckers allein nicht effektiv geschlossen ist), was eine konstante Temperatur innerhalb der Druckkammer und damit den Schlüssel zu perspektivisch besseren Druckergebnissen garantiert. Der Lüfter des Filtersystems ist außerdem mit einem Temperatursensor ausgestattet und regelt die Temperatur in der Kammer automatisch, falls sie zu hoch ist.

Die zweite Funktion des Air Managers ist die Filtration von ultrafeinen Partikeln, die bei der Extrusion von Thermoplasten ausgeschieden werden. Der im Lieferumfang des Air Managers enthaltene, relativ massive Filter ist ein EPA-Filter des Typs „High Efficiency“ (und nicht HEPA, für „very high efficiency“, der manchmal in bestimmten Modellen von 3D-Druckern auf dem Markt zu finden ist). Dieser Filter bietet eine Luftauffrischungsrate von 1-50 m3 / h mit einem Wirkungsgrad von etwa 95 % laut Hersteller.

In Bezug auf die Wartung empfiehlt der Hersteller, den Filter nach 1.500 Betriebsstunden zu wechseln, woran man durch eine Benachrichtigung auf dem Steuerungsbildschirm des 3D-Druckers erinnert wird. Ein weiterer interessanter Punkt ist der niedrige Geräuschpegel des Filtersystems, der unter 49dB liegt (funktionierender 3D-Drucker inklusive).

3. Die Material Station für besseres Materialmanagement

Die Material Station ihrerseits ist eine „intelligente“ Speichereinheit für Filamente. Sie kann bis zu 6 Spulen lagern, vereinfacht das Be- und Entladen der Spulen und kontrolliert gleichzeitig die Luftfeuchtigkeit, die ein echtes Risiko für Druckmaterialien darstellen kann, insbesondere für empfindliche Filamente wie PVA oder Polyamide, wie z.B. Nylon.

Der Hauptvorteil der Material Station liegt also in der Fähigkeit, die Luftfeuchtigkeit innerhalb des Geräts zu regulieren. Silikonperlen absorbieren die Umgebungsfeuchtigkeit, während ein Widerstand das Gerät aufheizt, wenn die Luftfeuchtigkeit 30 % erreicht, und sie in Form von Dampf abführt. Dieser Prozess ist natürlich voll automatisiert. So ist es möglich, empfindliche Filamente am Tag vor dem Druck zu lagern, um optimale Extrusionsbedingungen zu gewährleisten, aber auch eine Spule, die zu lange der Umgebungsfeuchtigkeit ausgesetzt war, zu „retten“.

Die Materialstation nimmt bis zu 6 Spulen Filament auf

Innerhalb der Material Station wird jede Spule durch eine Kennzeichnung und eine NFC-Antenne erkannt, so dass die Art des installierten Materials und dessen Farbe in Echtzeit bekannt sind. Diese Informationen werden sowohl auf dem Steuerungsbildschirm der S5 als auch auf dem Cura-Slicer angezeigt, während die Druckdateien vorbereitet werden. Diese automatische Erkennung funktioniert natürlich nur für Ultimaker-Materialien, auch wenn die Materialstation nicht-proprietäre Filamente aufnehmen kann.

Wenn Sie eine Spule in die Materialstation einlegen, wird das Filament vorgeladen und ein farbiges LED-System zeigt an, ob das Filament korrekt geladen wurde (weiß: vorgeladen, blau: geladen). An jeder Spulenposition ist eine Auswurftaste installiert. Das Gerät ist außerdem mit einem Filament-Management-System ausgestattet, das leere Spulen automatisch austauscht, ohne dass Material verloren geht.

Beim 3D-Druck eines großen Teils ist es möglich, zwei Spulen desselben Materials zu installieren, und ein Relais wird automatisch ausgeführt, wenn eine der beiden Spulen zu Ende geht. Die Material Station ermöglicht auch eine Schätzung des Verbrauchs der verwendeten Spulen (beachten Sie, dass diese Schätzung nicht mit dem Gewicht der Spule, sondern mit der Verwendungsdauer verknüpft ist und annähernd bleibt).

Die Material Station kommuniziert mit dem S5 3D-Drucker, um Materialdaten hochzuladen

4. Zusammenfassung

Obwohl der Air Manager die beiden Einschränkungen des S5 3D-Druckers, nämlich das offene und ungefilterte Gehäuse, auflöst, ist dies an sich keine Neuheit. Andere Hersteller haben bereits zusätzliche Filterhauben für ihre Maschinen entwickelt (obwohl meist nicht mit dem 3D-Drucker kommunizieren). Es ist auch bedauerlich, dass der Hersteller nicht auf einen HEPA-Filter für mehr Effizienz gesetzt hat, obwohl man diesen leicht beim Ultimaker-Händler bekommen und selbst austauschen kann. Die Material Station ihrerseits ist eine echte Innovation auf dem 3D-Druckmarkt und ermöglicht es, die Druckrollen in optimalen Bedingungen zu lagern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Pro Bundle es Ultimaker ermöglicht, seine Maschinen weiter zu innovieren, ohne neue Modelle von 3D-Druckern erfinden oder entwickeln zu müssen. Die Einfachheit der Installation, die Kommunikation zwischen den Geräten und die erzielten Vorteile machen das Pro Bundle zu einem echten Komplettpaket für Anwender, die viele Teile über einen längeren Zeitraum drucken, wofür allerdings auch ein gewisser Preis gezahlt werden muss. Obwohl im Pro Bundle enthalten, werden die beiden Geräte einzeln verkauft, zu einem Preis von 2965 Euro inklusive Steuern für die Material Station und 813 Euro inklusive Steuern für den Air Manager. Um das Ultimaker S5 Pro Bundle zu kaufen oder mehr darüber zu erfahren, besuchen Sie die Website von 3Dmensionals HIER .

Finden Sie alle unsere 3D-Drucker-Tests im 3Dnatives Lab

Michelle J.:
Related Post
Disqus Comments Loading...