#3DExpress: SpaceX auf neuer Mission und ein handelsüblicher Desktop-Drucker für 3D-Bioprinting

Wie jede Woche bündeln wir in #3DExpress einige interessante Nachrichten aus der Welt der additiven Fertigung im Kurzformat. In unserem Format #3DExpress lesen Sie Inhalte auf den Punkt gebracht, sodass Sie den Überblick über den AM-Markt behalten. Diese Woche dabei: SpaceX, das sich mit Velo3D verbündet, obwohl Velo3D kürzlich aufgrund seiner Finanzlage für Furore gesorgt hat. Außerdem präsentieren wir ihnen einen Desktop-Drucker, der so modifiziert wurde, dass er zum 3D-Bioprinting taugt. Ebenfalls mit am Start: Steackholder Foods und sein neu eröffnetes Demo-Center, poröse Metallstrukturen von toolcraft und Siemens und die Ergebnisse der WorldSkills Lyon 2024 in der Kategorie „Additive Fertigung„. Viel Spaß beim Lesen von #3DExpress und ein schönes Wochenende.

SpaceX schließt einen Vertrag mit Velo3D

Velo3D ist wieder in den Schlagzeilen! Nachdem wir letzte Woche von der Einstellung der Börsennotierung des Unternehmens an der NYSE gehört haben, gibt es nun positive Nachrichten für den Hersteller von 3D-Metalldruckern. Es scheint, dass Velo3D Anfang dieser Woche eine Lizenz- und Support-Vereinbarung mit SpaceX in Höhe von 8 Millionen Dollar abgeschlossen hat, ein Schritt, den viele in der Branche als „lebensrettend“ für den angeschlagenen Anbieter von AM-Lösungen bezeichnen. Ob dies der Fall ist, bleibt abzuwarten, aber der Vertrag selbst umfasst eine Gebühr von 5 Millionen Dollar für die Technologielizenz sowie weitere 3 Millionen Dollar für Engineering- und Supportleistungen. Die Lizenz ist weltweit, nicht exklusiv, lizenzgebührenfrei und unbefristet, was bedeutet, dass SpaceX die Technologie von Velo3D für den internen Betrieb herstellen, modifizieren und weiterentwickeln kann. Darüber hinaus umfasst die Lizenz auch alle Verbesserungen oder Änderungen, die Velo3D in den nächsten 12 Monaten an der Technologie vornimmt. Nach Ablauf dieses Zeitraums bleiben die von Velo3D vorgenommenen Änderungen das alleinige Eigentum des Unternehmens, während die von SpaceX vorgenommenen Änderungen unter ihrem eigenen geistigen Eigentum bleiben. Es bleibt zu hoffen, dass die Vereinbarung nicht nur Velo3D zu weiteren Fortschritten verhilft, sondern auch einen großen Meilenstein für die Nutzung der additiven Fertigung in der Raumfahrtindustrie darstellt.

Bild: SpaceX

Gewebe auf Knopfdruck – 3D-Bioprinting mit handelsüblichem 3D-Drucker

Stellen Sie sich vor, sie kaufen sich einen handelsüblichen 3D-Drucker und drucken damit nicht nur nützliche Gadgets für den täglichen Gebrauch, sondern auch Gewebe. Unmöglich? Dachte man lange Zeit. Bis einer kam und uns vom Gegenteil überzeugte. Dieser eine heißt Benedikt Kaufmann und ist Bioingenieur am Centrum für Angewandtes Tissue Engineering und Regenerative Medizin (CANTER) an der Hochschule München. Im Rahmen seiner Dissertation entwickelte Kaufmann eine Möglichkeit, einen handelsüblichen 3D-Druck so zu modifizieren, um ihn fit fürs 3D-Bioprinting zu machen. Über die Vorteile des Bioprintings haben wir bereits vielfach informiert; die Herstellung von Knoprel, Knochen und Muskelgewebe im 3D-Druckverfahren verspricht großes Potential für die Medizin der Zukunft. Indem Kaufmanns Bioprinter dreidimensionale Zellstrukturen herstellen kann, eröffnen sich neue Möglichkeiten für kleine Labore. 3D-Bioprinter sind in der Regel sehr teuer. Kaufmann belegt, dass es auch anders geht und stellt die Open-Source-Bauanleitung auch kostenlos zur Verfügung.

Bild: Johanna Weber

Steakholder Foods eröffnet Demo-Center für live 3D-Druck von pflanzlichen Lebensmitteln

Das israelische Food-Tech-Unternehmen Steakholder Foods hat diese Woche die Eröffnung eines neuen Demonstrationszentrum angekündigt. Interessierte können sich vor Ort ein Bild machen, wie die Produktion pflanzenbasierter Lebensmittel per 3D-Druck erfolgt. Die Flaggschiffe der Food-Produktion – die Druckanlagen MX200 und HD144 – werden natürlich Teil des Demo-Centers sein und live für Besucher drucken. Ziel von Steakholder Foods ist es einerseits, das Bewusstsein für die Lebensmittelproduktion von Alternativprodukten zu erhöhen und zu veranschaulichen, andererseits aber auch, die Kundenbindung zu stärken und neue Kunden zu gewinnen. Arik Kaufman, CEO von Steakholder Foods, sagte : „Wir glauben, dass unser Demo Center ein Eckpfeiler für die Interaktion mit potenziellen Kunden und Partnern sein wird. Es geht nicht nur darum, die Technologie in Aktion zu sehen – es geht darum, die Zukunft der Lebensmittelproduktion in Echtzeit zu erleben. Dieses Zentrum wird eine entscheidende Rolle bei der Förderung unserer Fähigkeiten und beim Aufbau stärkerer Beziehungen innerhalb der Branche spielen.“

Bild: Itamar Ginsburg

Toolcraft und Siemens drucken poröse Metallstrukturen für industrielle Anwendungen

Toolcraft und Siemens Digital Industries haben sich zusammengeschlossen, um die industriellen Anwendungen von porösen Metallstrukturen voranzubringen. Die 3D-gedruckten Strukturen sollen so optimiert werden, dass sie strukturellen und funktionalen Anforderungen in der Industrie gerecht werden. Mit herkömmlichen Verfahren ist dies nur schwierig zu erreichen. Da beim Pulverbettschmelzen die Porengröße allerdings genau gesteuert werden kann, haben die beiden Partner sich für dieses Verfahren entschieden. „Anwendungsmöglichkeiten sehen wir vor allem in der Prozessindustrie, der Energieverfahrenstechnik sowie der Luft- und Raumfahrt. Aber auch Anwendungen im Maschinenbau und der Medizintechnik sind denkbar. Mit Toolcraft haben wir einen langjährigen Partner an unserer Seite, der die strategische Brücke zur industriellen Fertigung dieser anspruchsvollen Materialstrukturen schlägt. Wir freuen uns, dass Toolcraft diese Rolle übernehmen kann“, erklärt Dr. Karsten Heuser, VP Additive Manufacturing bei Siemens Digital Industries.

Bild: toolcraft

WorldSkills Lyon 2024 kürt die besten Nachwuchstalente in AM

Schließen wir diese Ausgabe von #3DExpress mit einer Nachricht zur jungen 3D-Druck-Generation ab. Wie Sie vielleicht wissen, fand letzte Woche das große Finale der Internationalen Berufswettbewerbe statt. Tausende junge Menschen unter 23 Jahren traten an, um ihr Land zu repräsentieren und ihre Fähigkeiten in verschiedenen Kategorien zur Schau zu stellen. Darunter auch die additive Fertigung. Der Sieg in der Kategorie „Additive Fertigung“ ging an Korea, gefolgt von Frankreich auf dem 2. Platz und China auf dem 3. Platz. Obwohl Deutschland, Österreich und die Schweiz in dieser Kategorie leer ausgingen, glänzten sie in anderen Berufsfeldern.

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Astrid Z.:
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