Der 3D-Druck ist zu einem immer beliebteren Werkzeug für Animationen geworden. Das liegt daran, dass er die Erstellung komplexer und detaillierter Modelle ermöglicht, die zur Erzeugung atemberaubender visueller Effekte verwendet werden können.
Das Team von Corridor Digital, das für seine Expertise im Bereich der Spezialeffekte und seine viralen Videos bekannt ist, hat uns vor Kurzem einen Stop-Motion-Kurzfilm vorgestellt, der vollständig mithilfe des 3D-Drucks erstellt wurde. Die 1 Minute 55 Sekunden lange Produktion sprengt die Grenzen der traditionellen Animation und zeigt das Potential der additiven Fertigung in der Welt des Films.
Ein komplexer und innovativer Schaffensprozess
Die Produktion dieses Kurzfilms war eine technische und künstlerische Herausforderung für Corridor Digital, da das mehrere Technologien miteinander verbinden musste. Zunächst spielte ein Schauspieler die meisten Szenen, damit seine Bewegungen mithilfe spezieller Geräte und Software erfasst werden konnten. Diese Daten wurden dann in der Software Blender verarbeitet und mithilfe eines maßgeschneiderten Plug-ins, das speziell für dieses Projekt entwickelt wurde, exportiert.
Andere Animationen, wie die Entfaltung des Fallschirms, mussten vollständig in Blender animiert werden, wobei die Möglichkeiten der Software zur Simulation physikalischer Phänomene genutzt wurden.
Zur Durchführung dieses ehrgeizigen Projekts setzte Corridor Digital Desktop-FDM-3D-Drucker von Bambu Lab ein. Das Team erforschte zunächst den Mehrfarbendruck mit dem AMS-System von Bambu Lab, stieß aber schnell auf die Einschränkungen, die mit dem Wechsel von Filamenten und der Materialablage verbunden waren. Sie entschieden sich daher für einen Ansatz, der von handelsüblichen, zusammensetzbaren Figuren inspiriert war: Sie zerlegten die Figuren in verschiedene, zusammensetzbare Teile. Diese Lösung ermöglichte es ihnen, die Druckzeit zu verkürzen und den Abfall erheblich zu reduzieren. So konnten sie die Teile in Chargen in der gleichen Farbe herstellen und so die Produktionszeit optimieren. Insgesamt waren mehr als 2.000 Drucke erforderlich, um alle im Film verwendeten Figuren, Kulissen und Requisiten herzustellen.
Die Dreharbeiten stellten auch eine große technische Herausforderung dar. Nicht weniger als 30 Kamerabewegungen, die mithilfe eines Roboterarms programmiert wurden, und 40 verschiedene Einstellungen waren nötig, um das Endergebnis zu erzielen. Jedes Bild des Films ist das Ergebnis sorgfältiger Arbeit und Liebe zum Detail.
Das Ergebnis ist ein dynamischer und zugleich poetischer Stop-Motion-Kurzfilm, der die Grenzen der traditionellen Animation sprengt. Diese Umsetzung zeugt von der Kreativität und dem Know-how des Teams von Corridor Digital. Durch den Einsatz des 3D-Drucks konnten sie dieses Projekt realisieren, ohne die komplexen manuellen Schnitztechniken beherrschen zu müssen, die häufig bei Stop-Motion-Filmen verwendet werden.
Dieser Kurzfilm zeigt einmal mehr das Potential des 3D-Drucks im Bereich der Animation. Dank seiner Fähigkeit, komplexe und detailreiche Modelle zu erstellen, eröffnet er Regisseuren und Animatoren neue Perspektiven. Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir in den kommenden Jahren immer mehr Produktionen sehen werden, bei denen diese Technologie zum Einsatz kommt.
Für Fans von Corridor Digital und Liebhaber des 3D-Drucks gibt es übrigens auf deren Website den Bausatz zum Bau einer Figur, wie sie im Film verwendet wird, zu kaufen.
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