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3D-Drucker sind die Stars im neuen Animationsfilm über Leonardo Da Vinci

Am 19. Dezember 2023 von Jana S. veröffentlicht
The Inventor

Das legendäre Genie von Leonardo da Vinci inspiriert immer wieder die Wissenschaften, die Architektur, das Ingenieurwesen und die Künste, von der Neuinterpretation der menschlichen Natur bis zur Anatomie. Leonardo war ein echter, vielseitiger „Renaissance-Mensch“, wie ihn die Welt nur selten gesehen hat, weshalb wir dieser einzigartigen historischen Figur nie überdrüssig werden. Das neueste Werk, das von Da Vincis Geschichte inspiriert wurde, ist der Stop-Motion-Animationsfilm „The Inventor“ von Jim Capobianco in Zusammenarbeit mit dem französischen Co-Regisseur Pierre-Luc Granjon und dem Animationsregisseur Kim Keukeleire. In der Starbesetzung mit Marion Cotillard, Daisy Ridley, Matt Berry und Stephen Fry, die dem legendären Erfinder ihre Stimme leihen, geht es um Geschichte, Kunst und Technologie, Philosophie und Astrologie … und ein überraschendes Mitglied der Besetzung: 3D-Druck!

In der Tat war die additive Fertigung bei der Produktion des Films entscheidend, um Teile von Leonardos Puppen und Maschinen herzustellen. Capobianco stützte sich während des gesamten Produktionsprozesses auf das französische Animationsstudio Foliascope und 3D-Technologien von Dassault Systemes. Der 3D-Druck der Teile wurde hingegen von der Firma Initial durchgeführt. Der Film, der im September 2023 in den Vereinigten Staaten in die Kinos gekommen ist, ist nun auch in Europa zu sehen. Um mehr darüber zu erfahren, nahm 3Dnatives an einer privaten Vorführung in Paris teil, die den Start des Films in den französischen Kinos am 31. Januar 2024 vorwegnahm. Der Zeitpunkt für den Filmstart in den deutschen Kinos wurde bislang noch nicht bekanntgegeben.

Die Puppen, die im Film vorkommen, wurden mit Hilfe des 3D-Drucks von Hand hergestellt. (Bild: 3Dnatives)

Obwohl es sich um einen Zeichentrickfilm handelt, ist „The Inventor“ ein großartiger Film für Jung und Alt. Er erzählt von Leonardos Leben in Italien, seinen Auseinandersetzungen mit dem Papst in Rom und schließlich von seiner Entscheidung, sein Studium in Frankreich fortzusetzen, nicht ohne einige Kompromisse einzugehen. Die Produktion dieses an künstlerischen und historischen Details reichen Films dauerte etwa zwei Jahre. Allein die Herstellung der Puppen, die dem Studio Foliascope anvertraut wurde, dauerte ein Jahr, während ein weiteres Jahr benötigt wurde, um den Film in Stop-Motion zu drehen.

Besonders interessant ist die Kombination aus sorgfältiger Handwerkskunst und neuer Technologie bei der Herstellung der Filmfiguren. Die Körper der Puppen wurden von Hand gefertigt und zusammengesetzt, während die Füße der Puppen mit der LPBF-Metall-3D-Drucktechnologie hergestellt wurden, um ihnen die gewünschte Form zu geben und sie stärker und leichter beweglich zu machen.

Um jede Szene des Films im Stop-Motion-Verfahren zu drehen, musste jede Bewegung der Puppen fotografiert und dann zu einer Montage zusammengefügt werden. (Bild: theinventorfilm-Jean-Marie Hosatte)

Es überrascht nicht, dass hinter diesem Film eine meisterhafte Arbeit steckt. Der amerikanische Drehbuchautor Jim Capobianco, der „The Inventor“ geschrieben und inszeniert hat, ist für mehrere Animationsfilme des Kalibers „König der Löwen“, „Coco“, „Findet Nemo“ und eine Oscar-Nominierung für den Film „Ratatouille“ bekannt, um nur ein paar zu nennen. Nun unterschreibt er mit diesem Film seinen ersten Spielfilm als Autor und Regisseur und sagt, er habe Frankreich für den Film gewählt, um den Orten zu huldigen, an denen Leonardo lebte. „Ich wollte in das Leben von Leonardo da Vinci eintauchen, nicht nur als Genie, sondern auch als Mensch“, so Jim Capobianco, „um auch seine Erfahrungen, den Umzug von Italien nach Frankreich, die Schwierigkeiten, denen er begegnete, und die Menschen, die ihn begleiteten, in Szene zu setzen.“

Ein weiteres interessantes Detail bei der Produktion dieses Spielfilms war die Challenge, die gestartet wurde, um Leonardos Modelle im Film darzustellen. Das 3DEXPERIENCE Lab von Dassault Systèmes startete die „OpenCodex Challenge“, um Leonardos Skizzen zum Leben zu erwecken. Die Herausforderung bestand darin, dass die weltbesten Designer, die sich in der OpenCodex-Community zusammengeschlossen hatten, die 3D-Software von Dassault Systèmes nutzen konnten, um die Modelle und Maschinen des Erfinders zu rekonstruieren und ihre Funktionsweise besser zu verstehen.

Some of the models of the 3D printed OpenCodex Challenge winners. There were five winners and their designs are now part of the film "The Inventor) (Credits: 3Dnatives)

Einige der Modelle der Gewinner der 3D-gedruckten OpenCodex Challenge. Es gab fünf Gewinner und ihre Entwürfe sind nun Teil des Films. (Bild: 3Dnatives)

„Mit diesem Film wollen wir junge Menschen für Wissenschaft und Technik begeistern, wir brauchen diese Talente. Die Produktion der Zukunft ist digital und in 3D“, unterstreicht Frédéric Vacher. „Die Zusammenführung der Welten von Wissenschaft, Technologie und Kunst wird zu einer nachhaltigeren Zukunft beitragen.“

Nach dem Oscar-Gewinn von Guillermo del Toros „Pinocchio„, bei dem die berühmteste Puppe der Welt mit Hilfe des 3D-Drucks hergestellt wurde, stellt „The Inventor“ zweifellos einen weiteren Schritt nach vorn dar, um 3D-Drucktechnologien auf die große Leinwand zu bringen. Das Prototyping, die Herstellung maßgeschneiderter Endprodukte, die Einfachheit und Schnelligkeit der Herstellung, die Möglichkeit, komplexe 3D-Teile zu visualisieren und sie dann, wie in diesem Fall, zu drucken, sind nur einige der vielen Möglichkeiten der additiven Fertigung in der Filmproduktion.

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*Titelbildnachweis: Curiosity Studio Limited

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