3Dnatives Labor: Der 3D-Drucker Witbox Go! von BQ im Test

Der spanische Hersteller BQ, der für eine breite Palette von 3D-Druckern bekannt ist, einschließlich der Plug & Play-Modelle Witbox 1 und Witbox 2, die anhand der Druckgröße A4 erkenntlich sind, sowie für Heimwerkermaschinen wie den Modellen Hephestos 1 und 2. Vor kurzem hat der Hersteller sein neustes Produkt vorgestellt, den Witbox Go!, welcher vollständig auf einem Android-Betriebssystem basiert. Um mehr über diese Neuheit zu erfahren, hatte das Team des 3Dnatives Labors, welches schon mehrfach 3D-Drucker Tests durchgeführt hat, das Vergnügen, diesen 3D-Drucker für ebenso einen exklusiven Test zur Verfügung gestellt zu bekommen.

Bei einem relativ niedrigen Preis von 779,90 € für ein Plug & Play-Modell ist die kritische Frage darüber, mit welcher Art von Maschine man es hier zu tun hat, erlaubt. Auf den ersten Blick sind alle neuesten Entwicklungen des Marktes auch bei dem Witbox Go! enthalten. Diese sind nämlich eine USB- oder WLAN-Verbindung, ein NFC-Lesegerät für Filamentspulen, eine Android-Anwendung zum Überwachen per Smartphone, ein System zur Erkennung von Filamentenden und verstopften Düsen, ein Hot-End-Allmetall, ein magnetisches Tablett, und schließlich das Sahnehäubchen: ein automatischer Kalibrierungsmodus.

Ein durchdachtes Design, ein kleiner Preis und viele neue Features, die es dem Witbox Go! ermöglichten den begehrten Reddot Award 2017 zu erhalten. Eine vielversprechende Maschine zu einem niedrigen Preis… Mal sehen, ob sie auch unseren Erwartungen entspricht:

1. Auspacken und Installieren des Witbox Go!

Im Allgemeinen ist es immer schwer zu sagen, was beim Öffnen der Verpackung eines 3D-Druckers zu erwarten ist, aber im Fall von Witbox Go! sind wir nicht enttäuscht worden. Ein ordentlicher Karton mit einem cleveren Verschlusssystem und innen bekommt man ein schönes Design geboten, das viele Hersteller begeistern könnte.

Nach dem Entpacken bleibt der Inhalt jedoch eher minimalistisch. Unter den Elementen und Zubehörteilen befinden sich das Netzkabel, ein Micro-USB-Kabel, ein Spachtel zum Entfernen der Rückstände, eine Schnellstartanleitung, eine Magnetdruckplatte, eine Spule mit 300g rotem PLA-Filament und ein bereits 3D-gedrucktes Stück: ein 3D-Modell Benchy.

Wenn man sich die Maschine nun genauer ansieht, stellt man fest, dass der Hersteller BQ auf ein kompaktes, schlichtes und vollständig offenes Design zurückgreift. Der neue Witbox stellt mit den Maßen von 300 x 255 x 480 mm und einem Gewicht von weniger als 5 kg einen eher kleinen 3D-Drucker dar. Er ermöglicht damit die Herstellung von Teilen mit einer Größe von bis zu 140 x 140 x 140 mm. Der 3D-Drucker bietet ein kaltes, magnetisches und innovatives Tablett, das laut Hersteller keine Klebeprodukte (Lack, Kleber oder Klebeband) benötigt.

Der Vorteil, den eher wenig integrierte Elemente mit sich bringen, ist die Geschwindigkeit des Starts der Maschine: Man schließt den Netzstecker an, drückt die Power-Taste und sobald das Fach unten ist, fixiert es schon die magnetische Druckplatte. Jedoch muss man dazu sagen, dass es keinen SD-Kartensteckplatz, keinen Kontrollbildschirm und keine zusätzliche Taste bei dem Witbox Go! gibt. Es ist daher notwendig die Software herunterladen, weil ohne sie der Druck nicht möglich ist!

2. Die Zetup-Software des Witbox Go!

Bei BQ heißt die Software, die den Druck und Slicer-Objekte startet, Zetup. Die Software ist unter Windows und Linux verfügbar, aber momentan ist keine Version für Mac geplant. Die Zetup-Software ist relativ gut gestaltet und sehr einfach zu bedienen. Man könnte jedoch das Fehlen bestimmter Funktionalitäten bemängeln, um beispielsweise den Druck zu verfeinern oder zu korrigieren.

Mit einem Android Betriebssystem wird der Zugang zu einer mobilen App ermöglicht, die im Google Store verfügbar ist, um den Drucker vom Smartphone aus im Auge zu behalten. Auch hier ist das Interface sehr schön gestaltet und es erlaubt Ihnen, einige Parameter, wie z.B. die verbleibende Zeit des Druckprozesses zu überwachen. Aber keine Sorge, in der Anwendung ist kein Slicer integriert, sie dient hauptsächlich zur Überwachung, obwohl man darüber den Druck auch starten könnte.

Der Bildschirm während des Druckprozesses
Der Dateienkatalog
Die Detailansicht des Druckobjekts

3. Erste Eindrücke des Drucks

Wie üblich, starteten wir einige mehr oder weniger komplexe Testobjekte, um zu sehen, welche Leistung diese Maschine zu bieten hat. Und trotz einiger leichter Mängel ist das Ergebnis insgesamt sehr überzeugend. Auf der anderen Seite ist aber auch eine angenehme Überraschung zu vermerken, denn der Geräuschpegel des laufenden Druckers ist sehr gering.

Beginnen wir mit dem berühmten 3D-Benchy, welches abgesehen von einigen „Stringings“, also einem „Fadenziehen“ (den Fäden, die auf dem Foto zu sehen sind) problemlos herauskam. Zur Erinnerung, dieses Phänomen des „Fadenziehens“ kann leicht durch Ändern der Drucktemperatur oder durch Erhöhen des sogenannten „Zurückziehens“ korrigiert werden. Leider ist diese Einstellung derzeit nicht von der Zetup-Software aus zugänglich.

Ein leichtes "Fadenziehen" ist zu sehen
Eine erste richtige Druckschicht

Weiter geht es mit unserem Lieblings-Testobjekt, das sich in den meisten unserer 3D-Drucker-Tests finden lässt. Auf den ersten Blick mögen wir mit diesem Eindruck recht zufrieden sein, aber die fleißigen Leser unter Ihnen werden bemerkt haben, dass es einen Mangel gibt: die Außenwand. Tatsächlich besteht das Objekt aus einer dünnen Wand, die von der Slicing-Software offensichtlich nicht berücksichtigt wurde. Ein Problem, das in der Vergangenheit bereits bei anderen Druckern beobachtet wurde.

Guter Druck der Brücke
Erkennen Sie, welcher Teil fehlt?

Nach diesen ersten Erkenntnissen haben wir uns entschieden, komplexere Druckobjekte auszuprobieren:

Immer noch ein leichtes "Fadenziehen" erkennbar
Mit Support
Ohne Support

Endlich hatten wir Spaß am Testen des End-of-Filament Detektors des Witbox Go! diesmal mit dem Filament der Marke Arianeplast. Es erübrigt sich zu sagen, wo der Wechsel des Filaments stattfand, weil wir beim Fortsetzung des Drucks, wie man sehen kann, eine leichte Verschiebung hatten. Abgesehen davon funktioniert der Mechanismus perfekt und das Ergebnis ist sauber.

Metallisch rotes PLA Filament von Arianeplast
Sehen Sie die Verzögerung im Druck?

Weitere Tests finden Sie in unserem 3Dnatives Labor!

Kathrin J.:
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