Seit letzter Woche steht das inCloud 3D-Druckverwaltungssystem des polnischen Unternehmens, Zortrax, seinen 3D-Drucker-Benutzern zur Verfügung. Mit diesem Cloud-basierten Dienst ist es den Benutzern möglich, ihre 3D-Drucker von überall auf der Welt fernzusteuern. Die Verwaltung bezieht sich dabei auf alle Druck-Ressourcen, auch die menschlichen.
Wie kam die Idee zur Entwicklung von inCloud?
Zortrax suchte ein wirksames Werkzeug, um all ihre Operationen zu kontrollieren. Daher fingen sie an eine Software zu entwickeln, mit dem Gedanken, dass sie als internes Managementsystem fungiert. Die Entwicklung begann mit der Aufstellung einer Reihe von Anforderungen. Die gewünschten Anforderungen umfassten das ferngesteuerte Starten und Stoppen der Drucke, das schnelle Hochladen von ausgewählten Modellen auf ausgewählte Drucker, Live-Benachrichtigungen, die Organisation von Teams und die Workflow-Optimierung. Mit diesen im Hinterkopf, begann Zortrax die Software zu entwerfen und entwickeln und Tests zu starten.
Bisher haben nur Zortrax-Mitarbeiter die Software zur Verwaltung von etwa 200 Druckern am Hauptsitz des Unternehmens verwendet. Allerdings hat sich die Software als äußerst nützlich erwiesen, so dass Zortrax beschloss sie der Öffentlichkeit nicht vorzuenthalten. Also perfektionierten ihre Ingenieure das System bis es alle Anforderungen erfüllen konnte und machten inCloud am 2. September für die Benutzer von Zortrax 3D-Druckern zugänglich.
Mit inCloud kann man jeden Zortrax 3D-Drucker aus der Ferne verwalten. I alle Bildnachweise: Zortrax
Was kann inCloud?
Die Kernfunktion der inCloud ist die Fähigkeit, den Druckprozess von jedem Ort der Welt aus zu starten und zu stoppen. Eine weitere Funktion der inCloud ist das Multiprint-Tool. Dieses ermöglicht die Auswahl der aktuell verfügbaren Geräte und die Bestellung von Massendrucken, d.h. alle Modelle werden gleichzeitig hergestellt und fertiggestellt. Das ist besonders für Unternehmen mit großen Farmen von 3D-Druckern ein Vorteil. Darüber hinaus haben die Benutzer der Drucker der M Plus-Serie durch die integrierte Kamera die Möglichkeit, den Druckvorgang zu überwachen und zu überprüfen, ob zuvor gedruckte Modelle von den Bauplattformen entfernt wurden, sprich, ob der Drucker bereit für den Einsatz ist.
Da bei der Fernverwaltung die Sicherheit der Modelle eine entscheidende Rolle spielt, versichert Paweł Gulewicz, Head of IT von Zortrax: ”Es ist eine unserer Prioritäten, Nutzerprojekte sachgerecht zu schützen. Bei einem Ferndruckauftrag wird das Modell über unsere Server an einen bzw. mehrere ausgewählte Drucker gesendet. Alle Übertragungen werden verschlüsselt, wodurch verhindert wird, dass sie von unerwünschten Benutzern oder Geräten abgefangen werden. Nachdem eine Datei auf den Zielcomputer geladen worden ist, wird sie automatisch von unseren Servern gelöscht. Gespeichert werden lediglich urheberrechtlich irrelevante Angaben (wie z.B. Materialverbrauch oder Druckzeit), die notwendig sind, um den Benutzern eine Druckhistorie zur Verfügung zu stellen. Auf diese Art und Weise garantieren wir die höchste Sicherheit für die uns anvertrauten Projekte.“
Die Zeitachse zeigt ein Protokoll der Aktivitäten von jedem Drucker. I alle Bildnachweise: Zortrax
inCloud kann aber nicht nur zur Verwaltung von Drucken, sondern auch von Mitarbeitern verwendet werden. So können Unternehmen auf dem Zortrax ID-Konto eine Organisation erstellen, die als digitales Register aller Druck-Ressourcen dient. Anschließend können innerhalb dieser Organisation Teams gebildet werden und den Teams 3D-Drucker zugewiesen werden. Zudem erhält man mit der Zeitachse ein Protokoll der Aktivitäten für jeden Drucker und mit der Zeitleiste den Arbeitsverlauf.
Fazit
Gerade zu Zeiten der Pandemie ist inCloud durchaus attraktiv, weil durch sie die Notwendigkeit vor Ort zu sein entfällt. So können Mitarbeiter ihre Projekte von zu Hause aus fertigstellen und die Modelle an einem ihnen zugewiesenen 3D-Drucker erstellen. Lediglich ein Mitarbeiter wird vor Ort benötigt, um die fertiggestellten Modelle von der Bauplattform zu entnehmen. Das einzige was bedacht werden sollte ist, dass jedes Mal, wenn ein Modell über inCloud an den Drucker übertragen wird, eine entsprechende Übertragungsmenge verbraucht wird und man anhand dieser sein Abonnement wählt. In der kostenlosen Version ist eine Übertragungsmenge von 1GB enthalten. In den kostenpflichtigen Versionen kann man zwischen Standard mit 3GB, Professional mit 16GB und Enterprise mit 50GB wählen.
Einer der Tester Namens Philip Pile, technischer Leiter für Additive Manufacturing vom Advanced Manufacturing Precinct der RMIT-Universität in Melbourne ist jedenfalls begeistert: „Es bestand ein großer Bedarf an Software wie Zortrax inCloud, um eine 3D-Druckfarm in einer Lern- und Forschungsumgebung erfolgreich zu verwalten. InCloud hat sich auf fast jeder Ebene unserer wichtigsten Projekte als äußerst nützlich und wertvoll für uns erwiesen. Es hat es einfach gemacht, die Drucke virtuell zu verwalten und anzuzeigen, und es hat uns ermöglicht, die täglichen Änderungen mit einem Knopfdruck über die gesamte Farm zu verteilen. Das ist völlig beispiellos und hat unsere Erfahrung mit dem 3D-Druck verändert.“
alle Bildnachweise: Zortrax
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