Die maritime Industrie erlebt dank des großformatigen 3D-Drucks einen großen Wandel. Die niederländische CEAD-Gruppe, ein Spezialist für großformatige additive Fertigung, hat kürzlich ihr Maritime Application Center (MAC) in Delft eröffnet. Dieses Zentrum ist ganz auf die Entwicklung und Produktion von 3D-gedruckten Schiffen ausgerichtet und stellt einen bedeutenden Fortschritt im Schiffbau dar.
Der erste Prototyp aus dem MAC ist ein 6 m langes Boot, das in einem vollautomatischen Prozess in nur 55 Stunden gedruckt wurde. Gebaut aus CEAD HDPro, einem selbst entwickelten Polyethylen mit hoher Dichte, ist dieses Material nicht nur schlagfest, sondern auch zu 100 % recycelbar. Dies führt zu einer erheblichen Abfallreduzierung, da das Boot geschreddert und bei notwendigen Änderungen neu bedruckt werden kann.
Der Rumpf des Bootes wird in einem Stück gedruckt und auch das Zubehör (die Konsole, die Sitze und das Deck) werden mithilfe additiver Fertigung hergestellt.
Das Design des Bootes beinhaltet einen doppelten Rumpf mit internen Verstärkungen, der auch unter schwierigen Seebedingungen für optimale Stabilität sorgt. Zusätzliche Komponenten wie die Konsole, die Sitze und das Deck werden ebenfalls separat gedruckt und durch Extrusionsschweißen zusammengefügt.
Das MAC ist mit modernster Technologie ausgestattet, darunter das 12-Meter-Flexbot-System, das Rümpfe bis zu einer Größe von 12 x 4 x 2 Metern drucken kann. Dieses modulare System ermöglicht eine schnelle lokale Produktion, wodurch die Transportkosten gesenkt und die Produktionszeit verkürzt werden. Darüber hinaus wurde eine komplette Recyclinglinie mit einem industriellen Schredder eingerichtet, um die Forschung zum Recycling der bedruckten Teile zu unterstützen.
Die CEAD-Initiative beschränkt sich nicht auf die Produktion von Booten. Das MAC dient auch als Zentrum der Zusammenarbeit, um fortschrittliche Software und wiederverwertbare Materialien zu entwickeln und die Automatisierung in der Schiffsfertigung zu fördern. Partnerschaften mit führenden Branchenakteuren wie der Damen Shipyards Group verdeutlichen CEADs Engagement für die Umgestaltung des maritimen Sektors.
Parallel dazu arbeitete CEAD mit Al Seer Marine in Abu Dhabi zusammen, um das größte 3D-Boot der Welt zu drucken, ein 11,98 m langes Wassertaxi, das 29 Passagiere befördern kann. Das Projekt, das zu 67 % aus recycelten Materialien gebaut wurde, stellte einen Guinness-Weltrekord auf und demonstrierte das Potenzial des 3D-Drucks für groß angelegte Anwendungen in der Schifffahrt.
Un bras robot dépose du plastique pour former la coque du bateau.
Der 3D-Druck von Booten bietet viele Vorteile: geringere Arbeitskosten, mehr Individualität, kürzere Produktionszeiten und geringere Umweltbelastung. Mit Materialien wie CEAD HDPro ist es nun möglich, langlebige, leichte und vollständig recycelbare Rümpfe zu bauen, die den modernen Anforderungen an Nachhaltigkeit und Effizienz gerecht werden.
Das Maritime Application Center von CEAD stellt einen großen Schritt in Richtung eines nachhaltigeren und innovativeren Schiffbaus dar. Durch die Kombination von Spitzentechnologie, wiederverwertbaren Materialien und Automatisierung definiert CEAD die Standards in der Schifffahrtsindustrie neu. Während die Branche versucht, ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern, weisen Initiativen wie diese den Weg in eine grünere und effizientere Zukunft.
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*Bildnachweise: CEAD