3Dnatives Labor: Der 3D-Drucker Witbox 2 von BQ im Test

Nach dem durchschlagenden und nach wie vor auch anhaltenden Erfolg der ersten Version, stellte das spanische Unternehmen BQ 2017 den 3D-Drucker Witbox 2 der Öffentlichkeit vor. Die erste Version des Witbox, die 2013 auf den Markt kam, zeichnet sich durch ihr Druckvolumen in DIN A4 aus und bekommt nun eine frische Überarbeitung:

Trotz der Kritik an der ersten Version des Witbox, nämlich der Unmöglichkeit, in anderen Materialien als PLA zu drucken oder einem recht hohen Geräuschpegel, will sich der Witbox 2 nun von anderen Desktop 3D-Druckern unterscheiden, indem er auf ein großes Druckvolumen (21 x 30 x 20 cm), eine Mindestschichtdicke von 50 μm, sowie auf einen erschwinglichen Preis von unter 1.700 € setzt. Wie ist es um die Leistungsfähigkeit des Witbox 2 bestellt? Hat das spanische Unternehmen BQ erfolgreich an den Schwäche des Vorgängers gearbeitet? Diese und viele weitere Fragen beantworten wir Ihnen im Folgenden im Testbericht des 3Dnatives Labor zum Witbox 2 von BQ:

Der 3D-Drucker Witbox 2 von BQ

1.) Das Auspacken des Witbox 2

Der erste Gedanke, der uns beim Anblick des Paketes durch den Kopf geht ist der, dass die Maschine riesig sein muss. Nach dem Öffnen der Verpackung verstehen wir, dass der Witbox 2 einfach sehr gut verpackt ist. Eine doppelte Lage Karton, die den 3D-Drucker wirksam gegen Stöße schützt, ist schon einmal ein guter Start in unseren Test. Das Design des Witbox 2 ist sehr ähnlich zur ersten Version der Witbox: eine robuste Verkleidung, ein Chassis mit hoher Festigkeit sowie hochwertige Materialien, die bei der Fertigung dieses Druckers eingesetzt wurden. Der der erste Eindruck ist definitiv gut.

Das Zubehör des Witbox 2.

Kommen wir nun zum Zubehör. Es ist auf jeden Fall gut sortiert und garantiert auf lange Sicht einen schnellen und zuverlässigen Einsatz des Druckers. Es umfasst eine Spule mit 1kg PLA, eine dicke Glasschale, einen Spatel, eine Bürste und eine Nadel zum Reinigen der Düse, eine 4-GB-SD-Karte, ein USB-Kabel zum Anschliessen des Geräts an den PC sowie Teflonröhren für das Hotend.

2. Die Installation des Witbox 2

Wenn Sie beim Auspacken dieses Druckers eines beachten müssen, dann ist es auf jeden Fall das Lesen der Installationsanleitung! Rechnen Sie mit etwa mit einer Viertelstunde für die vollständige Installation des Witbox 2, sowie der ersten Kalibrierungen, um wirklich bereit zu sein, ein Objekt unter den richtigen Bedingungen drucken zu können.

Je nach Reseller fällt die Installationsanleitung ausführlicher oder weniger ausführlich aus. Zur Not werfen Sie einen Blick auf die Webseite Ihres Resellers, wo Sie teilweise Installationsanleitungen durch ein Video erhalten. Die Kalibrierung des Druckbetts selbst ist in weniger als 5 Minuten erledigt, wobei wir festhalten, dass wir von der einfachen Handhabung der Maschine angenehm überrascht sind.

Die Maschine verfügt über einen internen Assistenten, der Sie Schritt für Schritt durch das Menü führen wird. Beachten Sie auch das ausgeklügelte System mit seinen roten LEDs, die von BQ installiert wurden, um anzuzeigen, dass die Einstellungen korrekt sind.

Blick auf die Vorderseite des 3D-Druckers und dessen Display

3. Die Software des Witbox 2

Der Witbox 2 arbeitet mit der beliebten Software Cura, die einfach zu handhaben ist und die Haupteinstellungen alle ohne Extras geladen werden können. Sie können auch bestimmte Profile im Internet finden, um schnell zu drucken. Darüber hinaus gibt es Druckprofile für andere Filamente wie ABS, Nylon und Verbundfilamente auf Holz- oder Metallbasis. Dies bedeutet, dass auch Anfänger in der Lage sind, Objekte schnell und einfach zu drucken, während die Erfahreneren in der Lage sind, die Parameter zu verfeinern, um ihre Druckergebnisse weiter zu verbessern.

Das Navigieren in den Menüs des Druckers ist dank eines lesbaren Bildschirms und eines Drehknopfes sehr einfach. Alles ist intuitiv, vom Laden des Files bis zur Wiederherstellung der Datei auf der SD-Karte. Zu bemängeln haben wir an dieser Stelle, dass wir uns gerne einen vollfarbigen LCD-Bildschirm gewünscht hätten, wie wir ihn bei den neuesten Modellen von Herstellern wie Raise3D oder Formlabs finden.

4. Das Drucken mit dem Witbox 2

Die Witbox 2 ist nun kalibriert und das 3D-Modell auf die SD-Karte geladen, Sie können nun sehr schnell Ihren ersten Druck starten. Um zu beginnen, entschieden wir uns, eine Schachfigur mit einer durchschnittlichen Auflösung zu drucken. Denken Sie daran, bevor Sie beginnen können, müssen Sie das Druckbett besprühen oder mit Klebestift versehen, da der Witbox 2 keine Heizplatte hat. Um eine gute Haftung des Teils zu gewährleisten, wird empfohlen, Kleber wie den 3DLac zu verwenden. Wir empfehlen, dass Sie hierzu das Druckbett herausziehen. Die Montage erfolgt einfach über das Magnetsystem und es besteht keine Gefahr, das das kalibrierte Bett wieder zu verlieren.

Sobald der Druck begann, waren wir überrascht, wie schnell der Druck erfolgte! Es dauerte nur etwas mehr als 2 Stunden, um das gewünschte Objekt zu drucken. Dies ist relativ schnell in Anbetracht der Qualität. Eine weitere Verbesserung gegenüber der vorherigen Maschine ist, dass der Witbox 2 deutlich leiser ist als das Vorgängermodell. Für den ersten Druck ist das Ergebnis unserer Meinung nach eher überzeugend, ohne größere Mängel.

Der Ultimaker Roboter wurde binnen 45 Minuten mit einer Schichtdicke von 100 Mikrometer gedruckt.

Den Torture Test trotz ein paar kleinerer Ungenauigkeiten bestanden.

Abschließend noch ein Hinweis zur Kompatibilität des Witbox 2 mit anderen Filamenten als PLA. Wir haben andere technischere Materialien ausprobiert, einschließlich CO-PET-NGen von ColorFabb, und wir müssen zugeben, dass selbst mit der Verwendung von Haarspray und der Suche nach den richtigen Cura-Druckparametern die Grenze dieses Druckers sichtbar werden. Das Fehlen eines beheizten Druckbettes ist hier offensichtlich.

Weitere 3D-Drucker Tests finden Sie in unserem 3Dnatives Labor!

Moritz M.: Als Student des deutsch-französischen Masterstudienganges in Internationalen Wirtschaftsbeziehungen in Freiburg und Paris, bin ich seit August 2017 Teil des 3Dnatives Team. Ich bin jeden Tag aufs Neue erstaunt, welche ungeahnten Möglichkeiten der 3D-Druck bereithält und freue mich, Sie diesbezüglich auf dem Laufenden zu halten. Neben Technik und Wirtschaft, begeistere ich mich für Reisen und die Politik.
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