Eine sommerliche Radtour mit Freunden im britischen Somerset im Juli 2021 hat das Leben von Dave Richards grundlegend verändert. Die Radgruppe stieß mit einem alkoholisierten Lenker mit Telefon am Steuer zusammen, wobei Richards unter das Auto kam. Dabei erlitt er schwerwiegende Verbrennungen – auch im Gesicht – und verlor ein linkes Auge. Es folgten zahlreiche Operationen zur Rekonstruierung, um den 75-jährigen wieder fit für seinen Alltag zu machen. Nun erhielt er ein neues Gesicht aus dem 3D-Drucker, was die Lebensqualität des sportbegeisterten Briten deutlich verbessert.
Die Orbitalprothese wurde am NHS des Bristol 3D Medical Centre hergestellt. Diese Einrichtung hat sich auf 3D-Bildgebungstechnologien und 3D-Druck spezialisiert und gehört zu den ersten Krankenhäusern des Vereinigten Königreichs, welches über 3D-Drucker vor Ort verfügt. Die Einrichtung wurde erst im April eröffnet und Dave Richards war der erste Patient, der eine maßgeschneiderte Prothese aus dem 3D-Drucker erhielt.
Durch 3D-Bildgebungsverfahren wurde das passende Design für die Gesichtsprothese ermittelt.
Damit dies möglich war, wurde zunächst das Gesicht des Patienten digital erfasst. Dabei kam ein Oberflächenscanner zum Einsatz. Anhand der Ergebnisse wurden verschiedene Modelle für die Orbitalprothese erstellt und das finale Design festgelegt. Ziel war es, eine maßgeschneiderte Prothese zu entwickeln, die perfekt an den Patienten angepasst war und ihn nicht in seinen Bewegungen einschränkte. Schließlich wurde die Prothese aus PEEK auf einem 3D-Drucker des Herstellers Mini Factory gedruckt. Dieser Drucker verfügt über eine Heizkammer bis zu 250°C und kann die erforderte Qualität für medizinische Zwecke sicherstellen.
Dave Richards zeigt sich über sein neues Gesicht aus dem 3D-Drucker begeistert. Es habe ihm zu mehr Selbstvertrauen und Lebensqualität verholfen, wie er der BBC mitteilte: „Wenn ich viel unter Leute gehen will, fühle ich mich viel wohler in meiner Haut, wenn ich in den Spiegel schaue und vernünftig aussehe.“
Abgesehen von personalisierten Prothesen und Implantaten sieht das Bristol Medical Centre ein großes Spektrum von Anwendungsmöglichkeiten der 3D-Technologien vor Ort. So könnten die 3D-Drucker in Zukunft auch für die Fertigung von Modellen zur Operationsplanung verwendet werden.
Das neue Gesicht aus dem 3D-Drucker verhilft Dave Richards zu einer verbesserten Lebensqualität.
Dieses Beispiel zeigt einmal mehr, wie moderne Technologien die Medizin bereichern und dem Leiden von vielen Patienten ein Ende bereiten können. Mehr dazu finden Sie HIER.
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*Bildnachweise: BBC