Adidas veröffentlicht Pläne für Speedfactory für 3D gedruckte Schuhe

Adidas rückt der 3D-Druck Revolution jeden Tag einen Schritt näher. Seit einigen Monaten verwendet das Herzogenauracher Unternehmen das additive Verfahren, um einige seiner Modelle neuartiger Schuhe zu kreieren. In diesen Tagen wurde nun bekannt, dass Adidas die Produktion mit der 3D-Technologie ausweiten möchte und baut für diesen Zweck höchst innovative Speedfactorys.

Die Idee des Unternehmens ist die Schaffung kleiner Produktionsfabriken, in denen anhand von 3D-Druck und Robotik Schuhe hergestellt werden. Kosten für Lieferketten und Logistik würden dadurch eliminiert und die Produktion wäre durch an strategischen Punkten angelegten „Speedfactories“ wieder im eigenen Land. Adidas-Tochter Reebok geht mit der Liquid-Factory bereits einen ähnlichen Weg.

Im Dezember 2016 wurde das erste 3D gedruckte Paar „Futurecraft 3D Runner“ zu einem Preis von $333 verkauft. Der Verkauf erfolgte jedoch zu einer limitierten Anzahl, um den Markt zu testen. Kurze Zeit später fand sich eins der vorverkauften Paare auf Ebay für fast $3000 wieder. Ein zehnfacher Wertanstieg, der aus der geringen Verfügbarkeit resultiert. Mit den Speedfactories will Adidas in Zukunft die Produktionsintensität auf Massenproduktion erhöhen.

Die Eröffnung der deutschen Speedfactory in Ansbach ist für den Sommer 2017 geplant, wo pro Jahr 500.000 Schuhpaare produziert werden sollen. Im Standort Atlanta wird eine weitere Speedfactory Ende diesen Jahres geöffnet.

Die bisherige Produktion von Adidas-Produkten wurde nach Ländern wie China, Indonesien und Vietnam ausgelagert, zum einen wegen der geringeren Personalkosten und zum anderen wegen der günstigen Skaleneffekte. Doch fortschreitender Wohlstand in asiatischen Ländern führte zu höherem Einkommen der Einwohner und somit zu steigenden Kosten für westliche Schuhkonzerne.

Neben dem finanziellen Aspekt argumentiert Adidas damit, dass eine heimische Produktion aufgrund geringerer Produktionszeit und einfacherer Supply Chain den steigenden Bedarf der Konsumenten besser decken kann: „Die Leistung unseres Geschäfts ist wahrscheinlich das Gegenteil von dem, was die Verbraucher wollen“, sagte Gerd Manz, Leiter der technologischen Innovation von Adidas.

Mit der Idee zur Umsetzung der Speedfactorys, in ein globales Netzwerk automatisierter Produktion durch modernste Technologien, kann jeder Verbraucher das bekommen, was er will, personalisiert und schneller als je zuvor.

Mehr Informationen auf der offiziellen Webpage.

Alexander H.: Seit 2016 bin ich Teil des 3Dnatives Teams. Das Interesse für den 3D-Druck entwickelte ich, als ich erfahren habe, welche unglaublichen Möglichkeiten hinter dieser technologischen Revolution stecken und dass das volle Potential noch lange nicht ausgeschöpft ist. Diese Entwicklung zu verfolgen und aktiv mitzugestalten ist sehr aufregend. Neben meinen Interessen für Technik und Wirtschaft bin ich großer Film- und Sportfan.
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