#3DExpress ist zurück aus der Sommerpause! Und bereits diese Woche war einiges los in der Welt der additiven Fertigung. Die Nachricht, die zweifellos am meisten für Aufsehen gesorgt hat, war die Ankündigung von ARBURG, sich aus der AM-Tätigkeit zurückzuziehen. Doch wir haben auch ein paar positive Nachrichten für Sie bereit. Lesen Sie in #3DExpress, was Sie sich aus dieser Woche mitnehmen sollten.
Siemens Energy verwendet EOS 3D-Drucker
Siemens Energy setzt zunehmend auf 3D-Drucktechnologien, um die Wartung und Instandhaltung von Gasturbinen effizienter und kostengünstiger zu gestalten. Hierfür nutzt die Firma nun einen modifizierten EOSINT M 280 Metall 3D-Drucker des deutschen Herstellers EOS. Besonders im Fokus stehen dabei stark beanspruchte Komponenten wie Brenner-Tips, die im heißen Gasstrompfad der Turbinen extremen Temperaturen von über 1000°C ausgesetzt sind und daher regelmäßig verschleißen. Früher wurden beschädigte Teile durch aufwendiges Heraustrennen und anschließendes Schweißen ersetzt – ein zeit- und kostenintensiver Prozess. Mit dem 3D-Drucker kann der Prozess direkt additiv abgeschlossen werden. Das System wurde dafür speziell angepasst, um größere Bauteile (bis zu 800 mm Länge) bearbeiten zu können, und ist mit optischen Messsystemen, Kameras sowie entsprechender Software zur präzisen Überwachung des Prozesses ausgestattet. Und es lohnt sich – Die Reparaturzeit kann um bis zu 90 % reduziert werden, was Ausfallzeiten drastisch senkt. Zudem lassen sich ältere Bauteile nicht nur instand setzen, sondern auch gezielt verbessern und auf den neuesten Stand der Technik bringen!
Bild: EOS
Caracol verstärkt seine Präsenz in Nordamerika
Das italienische Unternehmen Caracol will künftig verstärkter auf dem US-Markt auftreten, wie es mit der Eröffnung seines neuen US-Hauptquartiers in Texas unter Beweis stellt. Dieses Produktionszentrum wurde erst in den vergangenen Wochen eröffnet. Auf den rund 930 Quadratmetern will Caracol die Entwicklung und Fertigung seiner großformatigen 3D-Drucksysteme deutlich ausbauen. Ziel ist es, auf diese Weise die Nachfrage aus den USA zu bedienen. Außerdem soll es Caracol in seinem Vorhaben unterstützen, Lieferzeiten zu verkürzen und auch enger mit lokalen Partnern zusammenarbeiten. Das Zentrum vereint Forschung & Entwicklung, Anwendungsentwicklung sowie die Produktion der hauseigenen Heron AM- und Vipra AM-Plattformen. CEP Francesco De Stefano merkt an: “Als wir 2023 unser erstes Büro in Austin eröffneten, ging es darum, eine Präsenz aufzubauen. Jetzt geht es darum, Kapazitäten zu schaffen. (…) Als eines der am schnellsten wachsenden Deep-Tech-Unternehmen Europas freuen wir uns darauf, diese Dynamik auch nach Nordamerika zu bringen.”
Bild: Caracol
SprintRay baut seine Kompetenz im Bereich des 3D-Drucks für die Zahnmedizin aus
Diese Woche gab der Hersteller von 3D-Harzdruckern SprintRay die Übernahme der Dental-Lösungen des Unternehmens EnvisionTec, ehemals Desktop Health, bekannt. Er übernimmt die Marken, Patente, Lagerbestände und sonstigen geistigen Eigentumsrechte. EnvisionTec verfügt über mehr als 200 Patente aus den letzten 20 Jahren, ein sehr breites Materialportfolio und zahlreiche Anwender weltweit. Diese Übernahme dürfte SprintRay ermöglichen, seine Position auf dem Markt für additive Fertigung im Dentalbereich weiter auszubauen. Amir Mansouri, PhD, Mitbegründer und CEO von SprintRay, fasst zusammen: „Die Übernahme des Dentalportfolios von EnvisionTEC durch SprintRay garantiert bestehenden Kunden, dass sie weiterhin die gewohnten Tools und den gewohnten Support erhalten, und stärkt gleichzeitig unsere Position in Dentallaboren. Unsere Mission, die Zahnmedizin durch zugängliche und zuverlässige 3D-Drucktechnologie zu verändern, bleibt unverändert. Diese strategische Entscheidung unterstreicht dieses Engagement.“
Bild: SprintRay
Artec Studio im neuen Gewand
Der Hersteller von 3D-Scannern Artec 3D hat gerade eine neue Version seiner Software Artec Studio vorgestellt. Artec Studio 20 ist eine Lösung zur Erfassung und Verarbeitung von 3D-Daten, die sich auch für Photogrammetrie, 3D-Digitalisierung, Qualitätskontrolle und Reverse Engineering eignet. Die Software wurde um neue Funktionen erweitert, darunter automatisierte und schnelle Workflows zur Verarbeitung benutzerdefinierter Daten, die eine einfachere Iteration und genauere Analysen ermöglichen. Art Yukhin, CEO von Artec 3D, fügt hinzu: „Mit unserer neuesten Version ist Artec Studio zu einem Komplettpaket geworden, das praktisch alles enthält, was ein Benutzer zur Erfassung eines 3D-Modells benötigt. […] Unsere Hardware und Software sind außerdem schneller, besser integriert und benutzerfreundlicher, was für Kunden aus allen Branchen einen erheblichen Return on Investment bedeutet.“
Artec Studio 20 erleichtert die 3D-Digitalisierung und Datenverarbeitung (Bild: Artec 3D)
Raise3D stellt eine neue Maschine vor
Auf der Fabtech-Messe, die diese Woche in Chicago stattfand, stellte der amerikanische Hersteller Raise3D seinen neuesten 3D-Drucker, den E3, vor. Es handelt sich um eine IDEX-Lösung, die mit einer Vielzahl von Materialien kompatibel ist, eine höhere Druckgeschwindigkeit sowie eine Extrusionstemperatur von bis zu 330°C bietet. Er soll in der Lage sein, flexible Materialien wie TPU (150 mm/s) aber auch Verbundwerkstoffe (200 mm/s) schnell zu drucken, und das zu einem Preis von weniger als 2.500 Dollar, was für den Markt relativ erschwinglich ist.
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*Titelbildnachweis: EOS