#3DExpress: Bavaria Makes – „eine Allianz echter Champions“

Freitags ist es Zeit für #3DExpress, dem Format, in dem wir auf die vergangene Woche zurückblicken. Was war in der Welt der additiven Fertigung los? Wir geben Ihnen einen Überblick! Hervorzuheben ist die neue Allianz Bavaria Makes, ein Zusammenschluss verschiedener bayerischer Akteure, um die additive Fertigung im Freistaat Bayern voranzutreiben. Nano Dimension war in den letzten Wochen häufig in den Schlagzeilen und hat diese Woche den neuen CEO verkündet. Wir berichten ebenfalls von trinckle, dem deutschen Software-Unternehmen, das eine lukrative Partnerschaft mit Stratasys eingegangen ist. Eine erfreuliche Nachricht ist, dass KIMYA, ein französischer Material-Provider – insbesondere für flammhemmende Werkstoffe -, sich erholt hat und wieder in den Markt einsteigt. Abschließend geben wir Ihnen noch einen Einblick, wie Bentley die additive Fertigung weiter voranbringen möchte. Viel Spaß beim Lesen und ein schönes Wochenende.

Bayerische AM Experten schließen neue Allianz Bavaria Makes 

Als Weiterführung der Bayern Innovation Initiative schließt sich nun eine neue Allianz im bayerischen Garching zusammen – die sogenannte Bavaria Makes Allianz. Bestehend aus globalen AM Experten und Marktführern, lokalen KMUs und der Technischen Universität München bringt die neue Allianz verschiedenste Expertisen zur additiven Fertigung zusammen. 3D-Druck Hard- und Software, Automation, AM Expertise in der Luftfahrtindustrie, und vieles mehr werden durch die Allianz von folgenden Firmen vereint: Bayern Innovativ GmbH, Colibrium Additive, EOS GmbH, MTU Aero Engines AG, Oerlikon AM Europe GmbH, Siemens AG, TU München und Toolcraft AG. Unterstützt durch Fördermittel des bayerischen Wirtschaftsministeriums plant die Allianz, Bayern als globales Zentrum für 3D-Druck zu entwickeln, sowie die Zeitspanne zwischen Forschung und der praktischen Umsetzung von AM Technologien drastisch zu verkürzen. Auf der Forschungsseite werden aktiv fünf neue Forschungspositionen geöffnet, sowie eine Million Euro in Fördergelder investiert. Forschungshubs an der TU München sollen Innovationstätigkeiten vor Ort ermutigen. 3D-Druck-Startups werden ebenfalls direkt durch das Venture Labs Programm der TU München gefördert. Ziel ist es, Bayern innerhalb von zehn Jahren in eine globale Hochburg des 3D-Drucks zu verwandeln. Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume betont: „Bayern ist Pionier des 3D-Drucks. Wir sind im Bereich der additiven Fertigung bestens aufgestellt – und wir wollen noch besser werden (…). Bavaria Makes bündelt das Know-how aus Fertigung und Forschung – eine Allianz echter Champions. 

Bayerns Hightech-Allianz für die Fertigung der Zukunft, v.l.: Peter Mayr (TUM), Karsten Heuser (Siemens), Robert Dean (Colibrium Additive), Markus Obermeier (Siemens), Katrin Wudy (TUM), Marius Lakomiec (EOS), Marcus Giglmaier (Oerlikon), Nikolaus Adams (TUM), Christoph Hauck (toolcraft), Josip Vincic (TUM), Jürgen Kraus (MTU), Joseph Hofmann (TUM), Ines Soehngen (MTU), Matthias Konrad (Bayern Innovativ) (Bild: Bavaria Makes) 

Nano Dimension hat einen neuen CEO

In den letzten Monaten gab es bei Nano Dimension viele Veränderungen: Übernahmen, Rechtsstreitigkeiten, Rücktritte – und nun stellt das Unternehmen seinen neuen Leiter vor. Ofir Baharav wurde zum neuen CEO ernannt. Dieser Schritt soll die strategische Integration von Desktop Metal und Markforged beschleunigen. Baharav übernimmt diese Aufgabe, nachdem er seit Dezember 2024 als Vorstandsvorsitzender tätig war und in dieser Funktion wichtige Veränderungen zur Wiederherstellung der Rentabilität und zur Maximierung des Shareholder Value leitete. Mit fast 30 Jahren Erfahrung im Bereich der additiven Fertigungstechnologien und -anlagen für die Elektronikindustrie hat sich Ofir Baharav bei der Leitung strategischer Transformationen bei Unternehmen wie Maxify, Stratasys, Xjet und Credence Systems ausgezeichnet. Nach einer Zeit der Herausforderungen und Umstrukturierungen bleibt es abzuwarten, wie diese neue Ausrichtung den Kurs von Nano Dimension prägen wird, um seine Position auf dem globalen Markt zu stärken.

Bild: Nano Dimension

Stratasys integriert trinckle Software-Lösung für schnellere Produktion von Vorrichtungen 

Stratasys und trinckle gaben Anfang der Woche bekannt, dass das Softwarepaket GrabCAD Print Pro nun um trinckles fixturemate ergänzt wird. Durch die intelligenten Automatisierungslösungen können mehr Nutzer GrabCAD bedienen, Vorrichtungen damit schneller fertigen und die Kosten können gesenkt werden. Das Upgrade der Softwarelösung um fixturemate ermöglicht den Zugang auch für Nicht-CAD-Nutzer, da die Gestaltung von spezifischen Vorrichtungen intuitiver, zügiger und nahtlos erfolgt. „Wir beseitigen eines der größten Hindernisse in der additiven Fertigung: den Bedarf an speziellen CAD-Kenntnissen und die mit dem manuellen Designprozess verbundenen Kosten“, so Florian Reichle, CEO und Mitgründer von trinckle 3D. „Durch die Integration von Fixturemate mit GrabCAD Print Pro von Stratasys machen wir es Herstellern so einfach wie nie zuvor, in wenigen Minuten individuelle, produktionsreife Vorrichtungen zu erstellen. Diese Software beseitigt Engpässe, beschleunigt Arbeitsabläufe und maximiert den Wert der additiven Fertigung.“ Stratasys zielt darauf ab, die Reichweite seiner GrabCAD Print Pro-Lösung zu erweitern und sein Software-Paket so noch mehr Anwendern zur Verfügung zu stellen.  

Bild: Stratasys

KIMYA erholt sich auf dem Markt für additive Fertigung

Vor einigen Monaten erfuhren wir mit Bedauern, dass das französische Unternehmen KIMYA, das sich auf die Herstellung von Kunststoffmaterialien für die additive Fertigung spezialisiert hatte, seine Türen geschlossen hatte. Die Hoffnung ist noch nicht ganz verloren, da die Marke soeben bekannt gegeben hat, dass sie Teil des amerikanischen Konzerns Airtech Advanced Materials geworden ist. In der offiziellen Pressemitteilung heißt es: „Diese strategische Verstärkung umfasst die technischen Filamentmaterialien, die Entwicklungs- und Produktionskapazitäten, die Validierungsausrüstung und das geistige Eigentum von KIMYA – und erweitert damit das Angebot von Airtech für die großformatige additive Fertigung (LFAM) und für thermoplastische Hochleistungsanwendungen.“ Die Produktion der Filamente wird künftig am europäischen Hauptsitz des Unternehmens in Luxemburg stattfinden. Eine Entscheidung, die den Willen von Airtech unterstreicht, seine Strategie im Bereich der additiven Fertigung fortzusetzen, d. h. den Anwendern fortschrittliche und hochwertige Materialien zu bieten.

Airtech Advanced Materials stellte die KIMYA-Materialien auf der RAPID + TCT vor (Bild: Airtech / LinkedIn)

Bentley feiert einen Meilenstein

Der Autohersteller Bentley feierte kürzlich sein 25-jähriges Jubiläum der additiven Fertigung: Seit der Einführung der 3D-Technologie hat der Konzern nach eigenen Angaben die Marke von 125.000 3D-gedruckten Bauteilen überschritten! Er hat in 13 Maschinen investiert und setzt derzeit sechs verschiedene Verfahren ein, was ihm die Möglichkeit gibt, sich zahlreiche Komponenten und Designs auszudenken und verschiedene Materialien zu testen. Matthias Rabe, Vorstandsmitglied von Bentley und zuständig für Forschung und Entwicklung, fügte hinzu: „Die additive Fertigung spielt weiterhin eine wichtige Rolle im Produktentwicklungsprozess, und unsere Fähigkeiten und unser Fachwissen in diesem Bereich haben sich stetig verbessert. Die Möglichkeit, Komponenten schnell herzustellen und zu iterieren, hat die Art und Weise, wie wir unsere Modelle entwickeln, vorangebracht und bietet uns weitere Möglichkeiten, da wir unsere Modellpalette elektrifizieren und unsere nächste Generation außergewöhnlicher Autos schaffen.“

Verschiedene vom Hersteller in 3D gedruckte Teile (Bild: Bentley)

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*Titelbildnachweis: Siemens

Astrid Z.:
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