RAMLAB und die additive Fertigung einer Schiffsschraube

Unsere TOP 5 Videos der Woche haben Ihnen bereits einen kleinen Einblick in die vielversprechende Initiative in der Schifffahrtsindustrie ermöglicht: Autodesk und das Rotterdam Additive Manufacturing Fieldlab haben (RAMLAB) haben eine 3D gedruckte Schiffsschraube vorgestellt, die erste in dieser Branche.

Der Hafen von Rotterdam ist der größte in Europa und gilt als Kontenpunkt für zahlreiche Speditionen und Frachtunternehmen auf der ganzen Welt. Er dient als Anbindung zu den großen internationalen Häfen, jährlich werden dort ca. 460 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Daraus geht hervor, dass der Betrieb flüssig und überschaubar abläuft. Jedoch gibt es auch bei den Frachtschiffen das Problem des Verschleißes und Ersatzteile sind notwendig. Von der Bestellung bis zur Lieferung und dem Einbau können schon gut mehrere Wochen oder sogar Monate vergehen, diese gezwungene Wartezeit kostet den Unternehmen Millionen. Viele Speditionen weichen auf eine Lagerung aus, doch diese ist je nach Umfang ebenfalls nicht ungünstig.

Als Lösung für dieses Problem hat der Hafen von Rotterdam das RAMLAB eröffnet, eine Fabrik direkt vor Ort und ausgestattet mit zwei sechsachsigen Roboterarmen, welche für die additive Fertigung von großen metallischen Ersatzteilen zuständig sind. Das Team um RAMLAB arbeitet mit einem Netzwerk aus Hard- und Software Partnern, akademischen Institutionen und Endnutzern zusammen, um den Hafen zum smartesten in der ganzen Welt zu machen.

Zu diesen Partnern zählt ebenso Autodesk, ein Gigant im 3D Druck bzw. Design, welcher eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung des RAMLAB gespielt hat. Die Technologie basiert auf einem hybriden Verfahren aus additiver und substraktiver Fertigung. Zunächst werden die großen Bauteile 3D gedruckt und anschließend durch CNC Fräsen und Schleifen nachbearbeitet. Mit der Hilfe von Autodesk konnte die Herstellung dieser Teile auf wenige Tage verkürzen und bei gleichbleibender Qualität und Präzision die Kosten auf ein Minimum reduzieren.

Der Vizepräsident von Autodesk CAM und Hybrid Manufacturing, Steve Hobbs, sagt: „Der Hafen der RAMLAB Initiative ist ein hervorragendes Beispiel wie die additive Fertigung ganze Industrien beeinflusst. Die Errichtung einer Fabrik für die additive Herstellung von Ersatzteilen auf Anfrage [On Demand] wird eine große Auswirkung auf die Reduzierung von Kosten und Zeit haben, die momentan in der Schifffahrtsindustrie anfallen.“

Der 3D gedruckte Schiffspropeller dient als Prototyp und wurde zunächst aus einem Metallfilament additiv gefertigt, dann mit einer CNC Fräse nachbearbeitet und geschliffen. Im Sommer 2017 schon soll eine finale, größere Version davon produziert werden, die man dann auf einem Schiff verbaut.

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Raphael S.: Während meines Studiums an der San Diego State University entdeckte ich meine Leidenschaft für additive Fertigungsverfahren. Nach kleineren, eigenen Projekten fand ich im Februar 2017 meinen Weg zu 3Dnatives. Die Möglichkeiten und Anwendungen des 3D Drucks in sämtlichen Bereichen des Lebens sind faszinierend, und ich freue mich, die neuesten Errungenschaften in Entwicklung und Forschung mit Ihnen zu teilen.
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