Sterne in den Händen halten dank neuester 3D-Modelle der NASA

Die additive Fertigung findet in vielen Branchen Gebrauch, so auch in der Luft-und Raumfahrtindustrie. Tatsächlich ist die Luft-und Raumfahrt ein Schlüsselmarkt für 3D-Technologien und wird besonders für die schnelle Herstellung von Prototypen verwendet. Zudem werden immer mehr Endverbrauerteile in 3D gedruckt. Doch auch abseits von technologischen Herausforderungen für Raumfahrtingenieure können 3D-Drucke von immenser Bedeutung sein. So erstellt NASA komplexe 3D-Modelle von Sternen und anderen Objekten unseres Nachthimmels, um die Astronomieforschung voranzutreiben.

Mit Daten der Chandra X-Ray Sternwarte ist es Forschern gelungen, basierend auf neuesten theoretischen Modellen, Algorithmen und Beobachtungen der Sternwarte, spektakuläre Aufnahmen aus dem All greifbar zu machen. Vier neue 3D-Modelle der NASA wurden nun veröffentlicht und nicht nur das: die Modelle sind komplett 3D-druckbar und sollen dazu dienen, die Konstellationen genauer zu erforschen. Dies ermöglicht es Astronomen – und jedem Fan des weiten Weltraums – ferne Objekte aus dem Sternenhimmel von nahem zu erforschen.

Eine Teleskop Aufnahme des jungen Sterns BP-Tau. Im unteren Video können Sie das 3D-Modell sehen.

Doch welche Objekte wurden veröffentlicht? Die Sternwarte entschied sich für einen Stern – BP Tau, und drei Supernova Überreste – Cassiopeia A, G292.0+1.8 und den Cygnus Loop. Alle Modelle zeigen überraschende Einzelheiten, die selbst die Sicht aus dem Teleskop nicht liefern kann. So rätselten Forscher über Eigenschaften von Cassiopeia A, die sie schlussendlich das „grüne Monster“ tauften. Dank dem 3D-Modell konnten sie nun neue Erkenntnisse zum Ursprung des grünen Monsters gewinnen, sowie zu der Explosion, die Cassiopeia A vor knapp 340 Jahren erschuf. Nicht nur durch seinen Wert für die Forschung, sondern auch ästhetisch gibt das Modell einiges her – es ähnelt einer runden violetten Gaswolke, durchzogen von goldenem Licht.

Bei BP Tau handelt es sich um einen jungen Stern – „nur“ 10 Millionen Jahre ist er alt und befindet sich somit noch im Wachstum. Vom Sternenhimmel aus sieht man eine diskartige Form rund um das Zentrum des Sterns. Das Modell zeigt jedoch, dass die Disk viel komplexer ist, als ursprünglich angenommen. Konkave Oberflächen dehnen sich rund um den leuchtenden Kern des Sterns, aus dem grüne Flares schießen. Durch die relative Jugend des Sterns kommt es zudem zu orangen und pinken blütenartigen Auswüchsen, sodass BP Tau im 3D-Modell einer bunten Orchidee ähnelt. Auch die anderen Modelle zeigen farbenfrohe Gebilde, die wir nun dank 3D-Druck-Technologien genauer betrachten können. Die 3D-Modelle sind das Resultat langjähriger Forschung durch Salvatore Orlando, welche Sie in Fachjournals wie Astronomy & Astrophysics nachlesen können.

Die additive Fertigung ermöglicht es uns, komplexe Prototypen binnen kurzer Zeit zu erstellen. Wie an diesem Beispiel zu sehen, erleichtert dies nicht nur strikt technische Aspekte der Forschung oder der Produktion. Stattdessen können konkrete theoretische Problematiken ebenfalls mit neuen Impulsen durch den 3D-Druck erforscht werden. Und abseits der Forschung – Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, Sterne in der Hand zu halten? Mehr Informationen zu den Modellen und Forschungsergebnissen finden Sie HIER.

Was halten Sie von den 3D-Modellen der NASA? Lassen Sie uns dazu einen Kommentar da, oder teilen Sie es uns auf Facebook oder LinkedIN mit. Wenn Sie mehr zum 3D-Druck in der Luft- und Raumfahrt lesen möchten, schauen Sie auf unserer Landing Page vorbei. Möchten Sie außerdem eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten im 3D-Druck und der additiven Fertigung direkt und bequem in Ihr Postfach erhalten? Dann registrieren Sie sich jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter.

 

*Bildnachweise: NASA

Nele, H.:
Related Post
Disqus Comments Loading...