Die Wichtigkeit von Security-Software beim 3D-Druck: Interview mit Co-Founder von 3dTrust Adrei Mituca

Andrei Mituca ist einer der drei Gründer von 3dTrust – einem Münchner Startup, das sich auf die Entwicklung von Software zum Schutz geistigen Eigentums spezialisiert hat. Wir hatten die Gelegenheit mit ihm über Urheberrecht und die Zukunft des 3D-Drucks zu sprechen.

V.l.n.r.: Andrei Mituca, Alexandre Guérin, Antoine Jeol

1. Was macht eure Firma genau?

3dTrust unterstützt Unternehmen bei der Integration des 3D-Druck Verfahrens in deren Lieferkette. Wir haben eine Streaming-Technologie entwickelt mit der 3D-Druckdaten sicher verschlüsselt direkt zur Druckmaschine gelangen können, um Risiken wie Raubkopien oder Veränderungen an der Datei auszuschließen. Unsere Software analysiert die Sensor-Daten und Druckerlogs während des Druckprozesses, um dem Rechteinhaber genaue Qualitäts- und Rückverfolgungsinformationen anzuzeigen. So bekommt er einen Überblick darüber wer seine Teile gedruckt hat und wie oft sie ausgedruckt wurden. 

2. Warum ist der Schutz vor Urheberrechtsverletzungen so wichtig und wie kann 3dTrust dabei helfen?

Der 3D-Druck bewegt sich langsam vom Prototypenbau zur Massenfertigung. IP-Protection (Intelectual Property Protection=Schutz geistigen Eigentums) wird dabei immer wichtiger. Laut Gartner entsteht bis 2018 durch den Klau geistigen Eigentums in der 3D-Druckindustrie ein Schaden von 100 Mrd. € jährlich. Objekte können einfach gescannt und nachgedruckt werden oder 3D-Datein werden direkt geklaut.

Die Idee von 3dTrust anhand einer Grafik

Wir von 3dTrust vereinfachen die Massenproduktion mit 3D-Druckern. Unsere Lösung schützt die Urheberrechte der digitalen Daten, ermöglicht die Rückverfolgung der gedruckten Teile – und so bleibt der Eigentümer in Kontrolle über seine Produktion – gewährleisten der Qualität des Druckprozesses und die korrekte Monetarisierung des geistigen Eigentums. Es ist eine einheitliche Plattform, um jederzeit den Überblick über die 3D-Druckproduktion zu haben.

3. Wie waren die Anfänge von 3DTrust?

Wir sind ein Team von Young Professionals aus verschiedenen Fachrichtungen. Gegründet wurde 3dTrust von Alexandre, Antoine und mir. Während Alexandre und Antoine einen betriebswirtschaftlichen Background haben, machte ich meinen Master in Informatik. 3dTrust war der Gewinner des Start-Up Weekends in Juni 2014. So durften wir dem Entrepreneurship Center der Hochschule München beitreten, wo wir unseren ersten Prototypen entwickeln konnten. Im September 2015 waren wir einer der fünf Gewinner des Airbus BizLab Accelerators. Seit dem arbeiten wir eng mit Airbus zusammen, um unsere Lösung für die strengen Anforderungen der Luftfahrtindustrie anzupassen.

4. Wer gehört zu euren Kunden ?

Derzeit arbeiten wir eng mit Airbus über das Airbus BizLab Accelerator zusammen. Grundsätzlich sind unsere Kunden, Unternehmen die einen großen Wert auf den Schutz ihres geistigen Eigentums setzen und ein großes Potential für den Einsatz von 3D-Drucker sehen.

5. Wie seht ihr die Zukunft vom 3D-Druck ?

3D-Drucker werden immer schneller, immer präziser und können neue Materialien drucken. Wir können eine große Dynamik auf diesen Markt erkennen und beobachten wie die 3D-Drucktechnologie seinen Weg von der Prototypen- zu der Massenfertigung findet. Es wird von der Digitalisierung und Dezentralisierung der Lieferketten gesprochen, wo 3D-Drucker eine wichtige Rolle spielen werden. Dafür sind auch viele Innovation im Softwarebereich zu erwarten. 

6. Ein letztes Wort an unsere Leser

Neue, naturinspirierte Designs ermöglichen uns innovative, komplexe Teile zu entwickeln. Solche Teile haben schon heute strenge Sicherheits- und Qualitätsanforderungen. Die strengen Anforderungen müssen durch eine ständige Weiterentwicklung der 3D-Drucker, Materialien und Softwareprozesse unterstützt werden. 

Hier geht es zur Website von 3dTrust.

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Alexander H.: Seit 2016 bin ich Teil des 3Dnatives Teams. Das Interesse für den 3D-Druck entwickelte ich, als ich erfahren habe, welche unglaublichen Möglichkeiten hinter dieser technologischen Revolution stecken und dass das volle Potential noch lange nicht ausgeschöpft ist. Diese Entwicklung zu verfolgen und aktiv mitzugestalten ist sehr aufregend. Neben meinen Interessen für Technik und Wirtschaft bin ich großer Film- und Sportfan.
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