Homed: 3D-gedruckte Unterkünfte für Obdachlose

In New York hat die norwegische Designagentur Framlab ein Projekt gestartet, dass darauf abzielt, mithilfe des 3D-Drucks, Wohnraum für Obdachlose zu schaffen, da die Zahl der Wohnungslosen derzeit stark ansteigt. Mit dem Projekt namens Homed präsentiert kleine sechseckige Kabinen, von denen einige 3D gedruckt wurden. Diese Kabinen sind mithilfe von Gerüsten an den Außenwänden von Gebäuden angebracht und ermöglichen auf diese Art und Weise die Nutzung von bislang ungenutzten Raum.

In New York kann man derzeit von einer Wohnungskrise sprechen, da die Stadt derzeit etwa 61.000 Obdachlose verzeichnet, die derzeit auf der Straße leben. Mithilfe des 3D-Druck könnte diese Krise gelindert werden: Die 3D-Drucktechnologie beginnt sich langsam in der Baubranche zu bewähren, da sich Gebäude und Häuser sehr schnell errichtet lassen. Apis Cor zum Beispiel hat in nur 24 Stunden rund 30 Quadratmeter in 3D gedruckt. Man kann sich daher leicht vorstellen, dass die additive Fertigung eine Lösung sein kann, um diese Krise in New York zu bewältigen, indem sie den Obdachlosen eine schnelle und kostengünstige Konstruktion kleiner Wohnstrukturen ermöglicht.

Das Projekt Homed und der 3D-Druck

Framlab verwendet den 3D-Druck, um seine vertikalen Strukturen zu entwerfen, die als Zufluchtsort für Bedürftige dienen sollen. Die Agentur entschied sich, den ungenutzten Raum an den Gebäude zu verwenden, um diese kleinen sechseckigen Kabinen zu befestigen. Die Außenseite jeder Kabine besteht aus Stahl und oxidiertem Aluminium sowie aus einer einer Verglasung, die dem Bewohner eine Offenheit und einen Blick nach draußen ermöglicht.

Der Innenraum wurde aus recyceltem Kunststoff in 3D gedruckt. Die Agentur erklärt: „Das Interieur besteht aus organischen Formen, die aus 3D gedrucktem Plastik bestehen und die mit laminiertem Holz bedeckt werden, um eine warme und freundliche Umgebung zu schaffen. Der 3D-Druck erlaubt in diesem Zusammenhang „alles schnell und einfach anzupassen, sodass man verschiedene Kapseln kombinieren kann, um eine mit Bett, eine zweite mit einem Büro oder einer Dusche zu kreieren.“

BIs zu 95 Kabinen können innerhalb weniger Tage an einer Wand von 15 x 21 Metern befestigt werden. Untertags sehen alle Kabinen wie ein Mosaik oder sogar eine Wabe aus. In der Nacht können auf der Außenseite verschiedene digitale Inhalte wie Werbung angezeigt werden, was eine bedeutende Einnahmequelle darstellen könnte.

Alle Informationen zu diesem Projekt finden Sie auf der offiziellen Framlab-Website.

Wäre solch ein Projekt wie Homed auch im deutschsprachigen Raum vorstellbar?

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Moritz M.: Als Student des deutsch-französischen Masterstudienganges in Internationalen Wirtschaftsbeziehungen in Freiburg und Paris, bin ich seit August 2017 Teil des 3Dnatives Team. Ich bin jeden Tag aufs Neue erstaunt, welche ungeahnten Möglichkeiten der 3D-Druck bereithält und freue mich, Sie diesbezüglich auf dem Laufenden zu halten. Neben Technik und Wirtschaft, begeistere ich mich für Reisen und die Politik.
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