Mit 3D-gedruckter Prothese will Denise Schindler in Rio Gold holen

Als Zweijährige geriet Denise Schindler unter eine Straßenbahn, woraufhin ihr linker Unterschenkel amputiert werden musste. Seit 2010 ist sie als Leistungsradsportlerin aktiv und gewann bei den letzten paralympischen Spielen in London Silber.

Bei den kommenden paralympischen Spielen in Rio will Denise Schindler Gold holen und zu diesen Zwecken setzte sie sich mit dem amerikanischen Softwarekonzern Autodesk. Gemeinsam mit Autodesk und ihrem Prothesen Hersteller Reha-Technik Wellmer entwickelt sie aktuell ein Verfahren, bei dem der Stumpf dank Laserscanning digital vermessen und modelliert werden kann und letztendlich eine Prothese mittels 3D-Druck hergestellt werden kann.

Auf der Hannover-Messe war Denise Schindler mit an dem Stand von ihrem Sponsor Autodesk. Dort hielten Barack Obama und Angela Merkel bei ihrem Rundgang an und begutachteten den ersten Prototypen der 3D-gedruckten Prothese.

Denise Schindler stellte auf der Hannover-Messe Obama und Merkel die von ihr mitentwickelte Prothese

„Den US-Präsidenten und unsere Bundeskanzlerin zu treffen und beiden die Hand zu schütteln, war einer der besten Momente meines Lebens“, sagte Denise Schindler. „Beide waren überaus sympathisch und haben sich sehr für unser Projekt interessiert.“

Um Schindler eine optimierte Prothese bereitstellen zu können, scannten Autodesk ihr Stumpf. Anschließend modellierten Experten mittels Autodesk Fusion 360 die Prothese. Weltweit kollaborierten 52 Projektbeteiligte und entwarfen 52 Varianten, bevor sie sich auf eine einigten. Ergänzend wurde Autodesk Within für Gewichtsreduzierungen verwendet. Die Fertigung wurde mit einem Stratasys Fortus MC 450 3D-Drucker vorgenommen. Laut dem Softwarehersteller könnte der ganze Prozess von der Digitalisierung bis hin zur Fertigung in 5 Tagen gemeistert werden.

Zugängliche Prothesen für alle verschaffen

Besonders beeindruckt zeigte sich Barack Obama davon, dass mit der 3D-Druck-Technik nicht nur eine optimierte Prothese für die Para-Sportlerin entstehen wird, sondern dass die Technik auch dazu beitragen wird, die bisher teuren Sportprothesen auch für Amateure erschwinglich zu machen.

Obwohl ihr Fokus auf der Leistung liegt, sieht Denise Schindler das Projekt auch als Investition in die Technologie – im Namen aller Menschen, die Prothesen brauchen. Da die Prothese auf einem Scan basiert ist, können die digitalen Dateien immer wieder angepasst werden, während herkömmliche Prothesen von Hand geändert werden müssen. Zudem ist der Prozess für den Patienten weit weniger belastend, da die Prothese innerhalb einer Woche gefertigt werden kann. Handgemachte Alternativen können sogar bis zu zehn Wochen dauern und mehrere Besuche bei dem Prothesenhersteller erfordern.

*Bildnachweise: Reuters und Autodesk

Was sind Ihre Gedanken zu Denise Schindler und ihren 3D-gedruckten Prothesen? Lassen Sie uns dazu einen Kommentar da, oder teilen Sie es uns auf Facebook, TwitterLinkedIN oder Xing mit. Möchten Sie außerdem eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten im 3D-Druck und der Additiven Fertigung direkt und bequem in Ihr Postfach erhalten? Dann registrieren Sie sich jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter.

3Dnatives: Début 2013, Marc Pfohl et Alexandre Martel ont co-fondé le site 3Dnatives, désormais la première source d’information et d’actualités sur l’impression 3D. 3Dnatives c'est aussi le premier comparateur d’imprimantes 3D ainsi qu'un annuaire complet regroupant les fabricants et revendeurs d’imprimantes, mais aussi les services et formation en impression 3D. Enfin, le site propose un agenda des principaux évènements à venir, une section offres d'emploi ainsi qu'un forum constitué de passionnés de l’impression 3D.
Related Post
Disqus Comments Loading...