#3DExpress: Trumpf qualifiziert nachhaltiges Titanpulver und Dark druckt Teile für die Luft- und Raumfahrt

Freitags ist es immer an der Zeit, einen Rückblick auf die Woche zu wagen. Was war diese Woche los? Was hat uns beeindruckt und überrascht? In #3DExpress präsentieren wir wöchentlich aktuelle Nachrichten aus der Welt der additiven Fertigung auf den Punkt gebracht. Lesen Sie von TRUMPF, das ein nachhaltiges Titanpulver für die Luft-und Raumfahrt auf seinen Systemen qualifiziert hat. Wir bleiben in dieser Industrie und stellen Ihnen das HADES-Projekt von Dark vor, das darin besteht, eine Trägerrakete mit 3D-gedruckten Komponenten von einem Flugzeug aus zu starten. Darüber hinaus stellen wir Ihnen vor, wir das britische Verteidigungsministerium AM nachhaltiger implementieren will. Außerdem lesen Sie in #3DExpress, wie das Fraunhofer-Institut und die Hochschule Bremen Verpackungsmüll in 3D-Druckmaterialien umwandeln. Zum Abschluss wird es noch kulinarisch, denn wir stellen Ihnen das neueste Produkt aus dem Hause Revo Foods vor. Neben dem 3D-gedruckten Lachs reiht sich künftig auch Kabeljau in die  Supermarktregale ein. Viel Spaß beim Lesen von #3DExpress und ein schönes Wochenende.

TRUMPF qualifiziert 6K Additives Titan-Metallpulver auf seinen TruPrint-Systemen

Für TRUMPF ist die Kombination aus einer hochwertigen Druckanlage und Materialien das Erfolgsrezept für zufriedene Kunden. Da unter dem Kundenstamm die Nachfrage nach umweltfreundlicheren Materialien lauter wurde, hat sich TRUMPF mit 6K Additive zusammengetan und ein Titan-Metallpulver für die TruPrint-Systeme qualifiziert. 6K Additive ist einer der ersten Hersteller von Pulvern für die additive Fertigung, der sich vorrangig auf nachhaltige Ressourcen stützt. Die Qualifizierung des Titanpulvers ermöglicht es Kunden der beiden Unternehmen nicht nur, hochwertige Bauteile für Hochleistungsindustrien zu fertigen, sondern auch ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. „Durch die Aufnahme des nachhaltigen Titanpulvers von 6K Additive als zugelassenes, qualifiziertes Pulver erhalten die Kunden eine Qualitätsgarantie mit dem zusätzlichen Vorteil, ihren CO2-Fußabdruck zu verringern“, betont Dennis Pede, Materialingenieur bei TRUMPF, und Frank Roberts, Präsident von 6K Additive, fügt hinzu: „Unsere Kunden aus der Luft- und Raumfahrt- sowie der Verteidigungsindustrie bitten uns immer wieder, ihnen dabei zu helfen, die Hürden für die Qualifizierung ihrer Anwendungen zu senken. Die Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Unternehmen hat genau das bewirkt, indem sie sichergestellt hat, dass die Maschine und das Pulver bereits vor der internen Qualifizierung qualifiziert sind, wodurch der Prozess des Kunden schneller in die Produktion gehen kann.

6K Additives UniMelt®-Technologie von 6K Additive ermöglicht die präzise Sphäroidisierung von Metallpulvern bei gleichzeitiger Kontrolle der Chemie und Porosität des Endprodukts ohne Kontamination. (Bild: incus media)

Dark, 3D-Druck für die Eroberung des Weltraums

Vor einiger Zeit hat sich Startup Dark das Ziel gesetzt, eine Rakete zu bauen, die von einem fliegenden Flugzeug und nicht von der Erde aus gestartet wird. Ein ehrgeiziges Projekt, das die Karten auf dem Markt für Mikroträgerraketen ein wenig neu mischt. Um diese Mission zu verwirklichen, stützt sich Dark auf die additive Fertigung, genauer gesagt auf Metallverfahren, die von MMB Volume begleitet werden. Die beiden Partner haben gerade die ersten 3D-gedruckten Teile enthüllt, nämlich die Motoren und Hilfstriebwerke ihrer HADES-Lösung. Es wurden 16 verschiedene Designs entworfen, die jeweils in einem Stück 3D-gedruckt wurden. Alle beinhalten den Einspritzkopf und das regenerative Kühlsystem. Jetzt geht es an die Tests und die endgültige Validierung!

Bild: LinkedIn-Seite von Dark

UK MOD skizziert offizielle Strategie zur additiven Fertigung

Nach dem Vorbild der Vereinigten Staaten hat das britische Verteidigungsministerium (MOD) offiziell seine „Defence Advanced Manufacturing Strategy“ veröffentlicht. Die Strategie ist die erste des Verteidigungsministeriums, die die Beziehung der britischen Streitkräfte zur additiven Fertigung offiziell bestätigt. Insbesondere wird hervorgehoben, wie die additive Fertigung zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit der Versorgungskette eingesetzt werden kann und wie man von einer höheren Reaktionsgeschwindigkeit, kürzeren Vorlaufzeiten, dem Zugang zu zuvor veralteten Teilen und einer verbesserten ökologischen und operativen Nachhaltigkeit profitieren kann. Die Defence Advanced Manufacturing Strategy richtet sich an Fachleute aus dem Verteidigungssektor und legt die Risiken dar, die mit der Erzielung der oben genannten Vorteile verbunden sind, sowie die Maßnahmen, die zur Abschwächung erforderlich sind. Sie stützt sich auf frühere Arbeiten des Verteidigungsministeriums zur Einführung von AM, einschließlich des Projekts Tampa.

Bild: MOD

Aus Verpackungsabfällen wird 3D-Druckmaterial

In Deutschland fallen jährlich 5,6 Millionen Tonnen Verpackungsabfälle aus Kunststoff an, von denen weniger als ein Drittel recycelt wird. Angesichts dieses Problems hat das Fraunhofer-Institut in Zusammenarbeit mit der Hochschule Bremen ein Verfahren entwickelt, um diesen Abfall in 3D-Druckmaterial umzuwandeln. Der Prozess beginnt mit dem Sammeln und Reinigen von Polypropylen aus Sortieranlagen. Durch den Einsatz fortschrittlicher Techniken wie Flotationstrennung und Nahinfrarottechnik wird ein Reinheitsgrad von über 99,8 % erreicht. Anschließend wird das Material gemahlen, getrocknet und bei über 200°C extrudiert, um homogene, für den 3D-Druck geeignete Filamente herzustellen. Dieser Durchbruch trägt nicht nur zur Kreislaufwirtschaft bei, sondern entspricht auch den EU-Vorschriften, die bis 2030 und 2035 einen höheren Recyclinganteil in Kunststoffverpackungen vorschreiben.

Bild: Fraunhofer

Revo Foods bringt Filet aus schwarzem Kabeljau auf den Markt

Zum Abschluss der #3DExpress noch ein „Schmankerl“, wie die Österreicher sagen. Schwarzer Kabeljau, auch bekannt als „Köhler“, ist ein Fisch, der für seine zartschmelzende Konsistenz bekannt ist. Die Firma Revo Foods hat nun ein 3D-gedrucktes Kabeljaufilet vorgestellt, das auf der Grundlage von Pilzproteinen und Mikroalgenölen zubereitet wird. Diese Zusammensetzung mit dem Namen EL BLANCO wird auf den Extrusionsmaschinen des österreichischen Startups, das bereits ein Lachsfilet aus dem 3D-Drucker hergestellt hat, in 3D gedruckt. Das Kabeljaufilet soll einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren sowie eine geschichtete Textur aufweisen, um den vollen Geschmack des Fisches zu erhalten. Die Hauptzutat ist also Mykoprotein, das aus fermentierten Pilzen gewonnen wird. Einer seiner Vorteile ist sein ultraschnelles Wachstum – er verdoppelt seine Biomasse alle fünf Stunden -, was ihn zu einem weithin verfügbaren Bestandteil macht. EL BLANCO wird voraussichtlich ab April 2025 in österreichischen und deutschen Supermärkten erhältlich sein, also schon sehr bald!

Das schwarze Kabeljaufilet mit würziger Mango (Bild: Revo Foods)

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Astrid Z.:
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