Wir starten mit jeder Menge Infos in das Wochenende. Wie jeden Freitag bündeln wir in #3DExpress fünf relevante Nachrichten aus der AM-Branche für Sie. In dieser Ausgabe lesen Sie über GE Aerospace, das es (endlich) geschafft hat, sein Catalyst-Triebwerk von der FAA zertifizieren zu lassen. Wir bleiben in der Luft– und Raumfahrt und Verteidigung und präsentieren Ihnen, wie die US Air Force den 3D-Druck für flugkritische militärische Flugzeugkomponenten einsetzt. Außerdem berichten wir über das erste im All 3D-gedruckte Metallteil, das nun auf dem Weg zurück auf die Erde ist. Zum Abschluss gehen wir von der Luft- und Raumfahrt zu den Bereichen Mode und Design über. Das italienische Luxus-Label Versace nutzt für seine Herbs- und Winterkollektion den 3D-Druck. Die Ergebnisse sind erstaunlich! Ebenfalls beeindruckend ist ein neuer Weltrekord: Das Restaurant MYATA in Dubai weist die größte 3D-gedruckte Struktur auf.
GE Aerospace zertifiziert Triebwerk, das 18 % weniger Treibstoff verbraucht
GE Aerospace zählt zu den führenden Akteuren in der Luft- und Raumfahrt. Nun hat das Unternehmen sein neues Triebwerk „Catalyst“ von der FAA (Federal Aviation Administration) zertifiziert. Das Besondere an Catalyst ist, dass es einerseits mit weniger Treibstoff auskommt und andererseits eine höhere Reisegeschwindigkeit ermöglicht ( + 10 %). Grund für diese Vorteile ist der Einsatz der additiven Fertigung. Durch 3D-gedruckte Teile konnte das Gewicht bedeutend reduziert werden. Rund 855 Einzelteile konnten durch nur zwölf additiv gefertigte, komplexe Teile ersetzt werden. Rund ein Drittel der Gesamtanzahl der Bauteile soll aus dem 3D-Drucker stammen. Daran waren vor allem Unternehmen aus Europa beteiligt, allen voran das italienische Unternehmen Avio Aero. Riccardo Procacci, President und CEO für Propulsion and Additive Technologies bei GE Aerospace sieht in der Zertifizierung von Catalyst einen bedeutenden Erfolg: „Die Zertifizierung des Catalyst-Triebwerks ist ein bedeutender Meilenstein für unser Unternehmen und ein stolzer Moment für alle unsere Teammitglieder, die sich der Konstruktion, Entwicklung und Erprobung dieses brandneuen europäischen Turboprop-Triebwerks gewidmet haben.“
Bild: General Electric Company/NORKIN
US-Luftwaffe sucht Anbieter für 3D-gedruckte Teile für die Luft- und Raumfahrt
Es ist kein Geheimnis, dass der amerikanische Verteidigungssektor in die additive Fertigung investiert, um seine Einsatzbereitschaft zu verbessern und Probleme in der Lieferkette zu lösen. Ein weiterer Beweis dafür ist, dass die Flugzeugspezialisten der U.S. Air Force eine Ausschreibung für 3D-Druck-Anbieter veröffentlicht haben, die AM für flugkritische Flugzeugkomponenten einsetzen könnten. Die Aufforderung zur Einreichung von Informationen (FA8684-QAMVAP) für das Projekt Qualification of Additive Manufacturing Vendors for Airworthiness Parts kommt von den Büros des Air Force Life Cycle Management Center auf der Wright-Patterson Air Force Base in Ohio. Die Qualifizierung der Anbieter ist ein notwendiger Schritt, um den 3D-Druck für flugkritische Teile einsetzen zu können. Zu diesem Zweck bittet die Air Force um White Papers, die unter anderem Informationen über Qualitätsmanagement, Material, Qualifizierung, Prozessvalidierung, Design für die additive Fertigung, zerstörungsfreie Prüfung, Dokumentation und Rückverfolgbarkeit sowie die Einhaltung von Standards wie AS9100 oder ISO 9001 enthalten.
Ein vom Air Force Material Command in einem früheren Projekt gedrucktes Metallteil (Bild: U.S. Air Force photo/Kelly White)
Das erste im Weltraum 3D-gedruckte Metallteil ist zurück auf der Erde
Letztes Jahr berichteten wir über das erste 3D-gedruckte Metallteil, das jemals im Weltraum auf der Internationalen Raumstation hergestellt wurde. Jetzt hat es die lange Reise zurück zur Erde angetreten. Das erste Muster, das im vergangenen Sommer hergestellt wurde, wird im Labor für Werkstoffe und elektrische Komponenten des ESTEC, dem technischen Herzstück der ESA, getestet, während das zweite Muster, das im Dezember hergestellt wurde, an die Technische Universität von Dänemark übergeben wird. Das Ziel? Diese Teile mit denen zu vergleichen, die auf der Erde gedruckt wurden, um zu verstehen, wie die Mikrogravitation den Druckprozess beeinflusst. Die Ergebnisse werden laut ESA entscheidend sein, um die Möglichkeit der Fertigung im Weltraum voranzutreiben, die es den Astronauten ermöglichen würde, wichtige Teile zu fertigen, Geräte zu reparieren und Werkzeuge zu entwickeln, selbst auf weit entfernten Missionen.
Bild: ESA-R. Moorkens O’Reilly
Modenschau für LA FERME 3D ©
LA FERME 3D © ist ein französischer Spezialist für die Ausbildung im 3D-Druck und die Serienproduktion, der über eine Farm von 3D-Druckern verfügt, die es ihm ermöglicht, zahlreiche Bedürfnisse zu befriedigen. So begleitet das Unternehmen verschiedene Fachleute, seien es Sterneköche oder auch Akteure der Modebranche wie DIOR. Dieses Mal hat es seine Expertise in den Dienst der italienischen Marke Versace gestellt, um einige Stücke für die Womenswear Fall/Winter 2025 Fashion Show zu entwerfen, die am 28. Februar stattfand. Die genauen Details dieser neuen Zusammenarbeit sind nicht bekannt, aber eines ist sicher: Das Ergebnis ist verblüffend! Das Highlight ist zweifellos der rote Rock aus dem 3D-Drucker (unten zu sehen), der mit Swarovski-Strass besetzt ist. Ein großes Lob an das Team für dieses Projekt!
Bild: Versace
Die größte 3D-gedruckte Struktur befindet sich im MYATA-Restaurant
Das MYATA Platinum Restaurant in Dubai hat einen Guinness-Weltrekord aufgestellt, indem es die nach Volumen größte 3D-gedruckte Struktur der Welt integriert hat. Um dies zu erreichen, arbeitete es mit Proto21 3D Printing zusammen, einem Unternehmen, das sich auf additive Fertigung in großem Maßstab spezialisiert hat. Das Projekt umfasste 23 3D-gedruckte Strukturen, die sowohl die Innen- als auch die Außenfassade des Restaurants bilden, sowie Theken, Pflanzengefäße und dekorative Elemente mit einem von Sandkanonen inspirierten Design. Insgesamt wurden mehr als 10.500 Einzelteile gedruckt, die insgesamt 1.190 Quadratmeter und 10,2 Tonnen Material umfassen. Die Herstellung war eine technische Herausforderung, die drei Monate kontinuierlichen 3D-Drucks mit verschiedenen Technologien und Materialien für den Innen- und Außenbereich erforderte. Laut Proto21 zeigt dieses Projekt, dass sich der 3D-Druck von einer experimentellen Technologie zu einer skalierbaren Lösung für kommerzielle Anwendungen entwickelt hat und Dubai zu einem Maßstab für architektonische Innovation macht.
Bilder: Proto21 3D-Druck
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*Titelbildnachweis: GE Aerospace