#3DExpress: Bosch investiert Millionen in Metall-3D-Druckzentrum & Bambu Lab kündigt neuen Drucker an

Es ist Freitag und Zeit, die Woch Revue passieren zu lassen. Was war los in der Welt der additiven Fertigung? Nun, zum einen kam die 3D-Druck-Branche in Shanghai bei der TCT Asia zusammen, zum anderen in Berlin beim AM Forum 2025. Ein besonderes Highlight präsentierte Eplus3D auf der TCT Asia, nämlich den 3D-Druck von großformatigen Kupferteilen. Abseits von diesen Events gab es aber auch einige Neuigkeiten. So kündigte Bosch an, mehrere Millionen in ein neues 3D-Metall-Druckzentrum investiert zu haben, um die Produktion wesentlich zu steigern. Die Gerüchte um den neuen Bambu Lab-Drucker haben sich verdichtet und das Unternehmen wird tatsächlich nächste Woche eine Neueinführung vorstellen. In dieser Ausgabe von #3DExpress lesen Sie außerdem von einer Zusammenarbeit zwischen Blaupause Bootsbau und Artec3D, bei der 3D-Scanning zur Instandhaltung von Booten zum Einsatz kam. Zudem berichten wir über die Fortschritte von LATTICE MEDICAL mit seinen 3D-gedruckten Brustimplantaten.

Bosch investiert sechs Millionen Euro in neues Metall-3D-Druckzentrum

Bosch gilt als einer der wichtigsten Zulieferer für Automobilteile in Europa. Diese Vormachtstellung will sich Bosch langfristig sichern und investierte nun Millionen in die Einrichtung eines Metall-3D-Druckzentrums im Nürnberger Werk. Auch die Anschaffung eines neuen leistungsstarken 3D-Druckers ist dabei inbegriffen, nämlich die Anlage NXG XII 600 von Nikon SLM Solutions. Dieser Metalldrucker verfügt über zwölf Laser und fertigt bis zu 1.000 Kubikzentimeter pro Stunde. Mit dieser Anschaffung will Bosch die Produktion von Metallteilen bedeutend steigern und die Herstellungszeit senken. Dadurch kann auch die Markteinführungszeit erheblich verkürzt werden.“Bosch steht weiterhin zum Standort Deutschland und investiert hier hohe Summen. Durch die Einführung neuer Technologien in unseren Werken sichern wir uns wichtige Umsatzpotenziale“, sagt Klaus Mäder, Sektorvorstand von Bosch Mobility für Operations. Auch die Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Anliegen und ein zentrales Argument für die Einrichtung des neuen Metall-3D-Druckzentrums, wie Alexander Weichsel hervorhebt: „Die Nutzung des 3D-Druckers zur Herstellung von Bauteilen steigert nicht nur die Nachhaltigkeit in der Produktion, sondern ermöglicht es Bosch, hochflexibel auf volatile Stückzahlen zu reagieren und alles aus einer Hand anzubieten.

Bild: Bosch

Bambu Lab wird neuen 3D-Drucker vorstellen

Was vor kurzem noch Gerüchte waren, scheint sich zu bewahrheiten. Bambu Lab wird einen neuen Drucker einführen. Ein kürzlich geleaktes Fotos auf der Facebook Gruppe der Bambu Labs User verrät auch mehr über das Aussehen dieser neuen Maschine und ihre Funktionen. Der H2D verfügt demnach über ein duales Nozzle-System, ein Druckvolumen von 350 x 320 x 325 mm und sollte ebenfalls mit einer neuen Variante eines AMS-Systems ausgestattet sein. Bisher stützten sich die Spekulationen auf ein einzelnes Foto. Mittlerweile hat Bambu Lab aber Licht in die Sache gebracht und ein große Neuheit für den 25.3. angekündigt, dem Datum, an dem der neue 3D-Drucker wohl offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Wir dürfen gespannt sein.

Bilder: Bambu Lab Facebook User Group, Bambu Lab

3D-Scannen im Dienste der Bootsinstandhaltung

Blaupause Bootsbau ist ein deutsches Unternehmen, das sich auf die Reparatur und Wartung von Sportbooten spezialisiert hat. Vor kurzem nutzte es 3D-Scanner der Marke Artec3D, um diese Arbeit zu erleichtern. Viele gekrümmte Oberflächen waren zu komplex geworden, um sie auf herkömmliche Weise, d. h. durch Einzelpunktlaser, zu erfassen. Mithilfe des Artec Leo und Artec Ray II Scanner konnte das Unternehmen nach eigenen Angaben die Bearbeitungszeiten um zwei Drittel reduzieren! Martin Dittmer ist CEO von Blaupause Bootsbau und erklärt: „Früher habe ich für die Vermessung eines Decks oder eines kleinen Cockpits fünf oder sechs Stunden gebraucht. Mit Leo kann ich es in zehn Minuten scannen. Bei den allgemein steigenden Kosten müssen wir effizienter werden, und Messungen sind ein Schlüsselelement in diesem Prozess.“ Neben einer höheren Scangeschwindigkeit sowie einer besseren Genauigkeit können sich die Teams auch auf Artec Studio verlassen: Das Tool wandelt die gescannten Daten in ein klares 3D Netz um.

Bild: Blaupause Bootsbau

Ein wichtiger medizinischer Fortschritt für die Brustkrebsbehandlung

Das in Lille ansässige Startup LATTICE MEDICAL hat einen weiteren Meilenstein im Bereich des medizinischen 3D-Drucks angekündigt. Seine 3D-gedruckte, resorbierbare Brustprothese wurde im Rahmen der klinischen Studie TIDE, die von der Universitätsklinik Lille koordiniert wird, erfolgreich implantiert. Das Centre Léon Bérard führte diese Operation erfolgreich durch. Das französische Medtech-Unternehmen gab außerdem das „Ende der Rekrutierung von Patientinnen in Phase I seiner klinischen Studie TIDE für die Brustrekonstruktion bekannt.“ Insgesamt nahmen zehn Frauen in Frankreich und Spanien an dieser ersten Phase der Studie teil. Wir freuen uns schon auf die Fortsetzung dieses Abenteuers!

Bild: Centre Léon Bérard

Eplus 3D stellt Kupfer-AM im Meter-Maßstab vor

Die TCT Asia 2025 hat ihre Tore geschlossen. Aber da der asiatische AM-Markt boomt, ist es nicht verwunderlich, dass einige der unglaublichen Fortschritte auf der Messe angekündigt wurden. Dazu gehört auch eine von Eplus3D. Aufbauend auf dem Erfolg seines 64-Laser-Systems EP-M2050 hat das Unternehmen nun seine Möglichkeiten für den großformatigen 3D-Druck von reinem Kupfer und Kupferlegierungen dank fortschrittlicher Technologie mit roten Lasern vorgestellt. Kupfer kann aufgrund des hohen Reflexionsvermögens und der geringen Energieabsorption schwierig im 3D-Druck zu verarbeiten sein. Eplus3D hat dies mit seiner eigenen Red-Laser-Technologie überwunden, die mit seinen bestehenden großformatigen Multi-Laser-Metall-PBF-Maschinen, einschließlich der EP-M2050, EP-M1550 und EP-M1250, kompatibel ist. Um dies zu beweisen, wurden auf der TCT Asia große Teile ausgestellt, darunter ein φ1030×175 mm großes CuCrZr-Laufrad, das eine Dichte von 99,97 % aufweist und gleichzeitig die thermische und elektrische Leitfähigkeit von Kupfer beibehält. 3D-gedruckte Kupferteile im Metermaßstab würden sich gut für Branchen wie Luft- und Raumfahrt, Automobil und Elektronik eignen.

Bild: Eplus3D

Was halten Sie vom neuen Metall-3D-Druckzentrum von Bosch? Lassen Sie uns dazu einen Kommentar da, oder teilen Sie es uns auf Facebook oder LinkedIN mit. Möchten Sie außerdem eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten im 3D-Druck und der additiven Fertigung direkt und bequem in Ihr Postfach erhalten? Dann registrieren Sie sich jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter.

*Titelbildnachweis: Bosch

Astrid Z.:
Related Post
Disqus Comments Loading...