Die Erforschung des Weltalls liegt nah dank der Förderung von 3D-Technologien durch Morningbird Space

Wenn es um die Luft- und Raumfahrt und die Erforschung des Weltraums geht, kommt man an der additiven Fertigung kaum vorbei: Die Technologie scheint sich in den letzten Jahren zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Forschung entwickelt zu haben. Durch 3D-Druck Lösungen ist es uns möglich, leistungsfähigere Bauteile und Werkzeuge zu entwickeln. Die Morningbird Space Corporation widmet sich genau diesen Lösungen. Ihr Ziel ist es, Technologien zu entwickeln, die die Erforschung des Weltraums erleichtern und oft überhaupt erst möglich macht. So hat sich das Unternehmen insbesondere mit der additiven Fertigung befasst und eine Reihe von 3D-Multi-Material-Druckern entwickelt. Diese können Teile aus sechs Materialien gleichzeitig herstellen, sei es aus Kunststoff, Metall oder sogar Verbundwerkstoffe. Zudem entwickelte Morningbird einen humanoiden 3D-druckbaren Roboter, der den Zugang zu bestimmten Produktionsmethoden und Technologien wie CAD-Modellierung, 3D-Druck oder auch Codierung erleichtern soll. Um mehr über diese Projekte zu erfahren, haben wir mit Dr. Chance Glenn, dem Gründer und Vorsitzenden der Morningbird Space Corporation, gesprochen.

3DN: Können Sie sich kurz vorstellen und Ihren Bezug zur additiven Fertigung erläutern?

Mein Name ist Chance Glenn und ich bin Professor für Elektrotechnik an der Alabama A&M University sowie Gründer und Vorsitzender der Morningbird Space Corporation. Ich habe meinen Doktortitel in Elektrotechnik an der Whiting School of Engineering der Johns Hopkins University erworben. Meine Leidenschaft für Science-Fiction, insbesondere für die Originalserie Star Trek, hat mich dazu inspiriert, innovative Technologien für die Raumfahrtindustrie zu entwickeln. Die Welt, die in diesen Serien geschaffen wurde, und die Wunder, die sie durch pure Kreativität gezeigt haben, haben mich schon damals zum Träumen verleitet. Deswegen bin ich Ingenieur geworden, um meine Träume in die Tat umzusetzen. Meine Arbeit als Dozent ist für mich jedoch genauso wichtig, da ich überzeugt bin, dass Bildung Leben verändern kann – mein Wissen teile ich gern mit meinen Studierenden. Der 3D-Druck ähnelt sehr den „Replikatoren“ aus Star Trek. Vor nicht allzu langer Zeit haben mein Kollege Dr. Wing Chan und ich eine Reihe von Materialien und ein Verfahren entwickelt und patentiert, mit denen sich funktionierende elektronische Geräte im 3D-Druckverfahren herstellen lassen. Seitdem haben wir daran gearbeitet, diese Technologie in Form der Electronic Alchemy eforge auf den Markt zu bringen. Diese Arbeit wurde durch das SBIR-Programm der NASA finanziert. Dies half uns, eine Fülle von Wissen und Fähigkeiten im Bereich der additiven Fertigung in unser Unternehmen, die Morningbird Space Corporation, zu integrieren.

Dr. Chance Glenn

3DN: Was genau ist Morningbird Space? Können Sie uns etwas über die Anfänge der Firma erzählen?

Die Morningbird Space Corporation ist ein Technologieentwicklungsunternehmen, das sich auf die Schaffung, Entwicklung und Vermarktung von Innovationen für die Raumfahrtindustrie konzentriert. Wir verfügen über Fachwissen und entwickeln Technologien in den Bereichen additive Fertigung, fortschrittliche Antriebe und autonomes Bauen. Wir wurden von der NASA, der National Science Foundation und SpaceX, um nur einige zu nennen, sowie von anderen Organisationen finanziert, die sich auf Raumfahrttechnologien spezialisiert haben. Im Rahmen dieser Kollaborationen konnten wir enge Beziehungen zu unseren Businesspartnern aufbauen. Wir arbeiten mit der Alabama A&M Research, Innovation, Science, and Engineering Foundation (AAMU-RISE) zusammen, um bahnbrechende Wissenschaft und Technologie in die kommerzielle Realität zu bringen.

3DN: Können Sie uns mehr über die eforge 3D-Drucker von Morningbird Space erzählen? Was macht sie besonders für Weltraummissionen geeignet?

Was unsere Innovation Electronic Alchemy eforge so stark macht, sind vor allem die einzigartigen Filamente, die normalerweise in einem FDM-Drucker verwendet werden. Diese Materialmischungen ermöglichen es uns, Geräte mit halbleitenden, resistiven, kapazitiven, leitenden und natürlich auch isolierenden Eigenschaften herzustellen. Auf diese Weise können sowohl einfache als auch komplexe Bauelemente gedruckt werden. Die derzeitige Strategie besteht darin, unser Filament so zu entwickeln, dass dieses in standardmäßigen 3D-FDM-Druckern mit mehreren Köpfen gedruckt werden kann. Auf diese Weise greifen wir Kunden auf, die bereits aktiv mit FDM-Druckern arbeiten und verstärken ihre Kapazitäten. Im Weltraum ist der 3D-Druck unvermeidlich, ob im Orbit (wie bereits auf der ISS), unterwegs oder vor Ort. Denn: Das zu schaffen, was man braucht, wenn man es braucht, mit lokalen Materialien ist im All nicht mehr nur ein Luxus, sondern eine Notwendigkeit.  Wir bei Morningbird Space freuen uns, Teil der schnell wachsenden Gemeinschaft für Weltraumtechnologien zu sein, die der Menschheit den Zugang zu dieser neuen Realität ermöglichen wird.

3DN: Und wie wird ihre 3D-Drucktechnologie genau angewendet??

Im Moment ist das Produkt, auf dessen Einführung wir uns am meisten freuen, die Bildungsplattform AppBot. Der AppBot ist ein humanoider, 3D-druckbarer Roboter, der eingesetzt wird, um Schülerinnen und Schüler auf unterhaltsame und spannende Weise in STEM-bezogenen Fähigkeiten zu schulen. Einige dieser Fähigkeiten sind: additive Fertigung, computergestütztes Design, Robotik, Codierung, künstliche Intelligenz, Elektronik, mechanisches Design und Teamarbeit. Das Drucken, Zusammenbauen, Testen und Betreiben des AppBots kann für unsere Zielgruppe vom Kindergarten bis zur Oberstufe ein ganzes Semester oder ein Schuljahr umfassen. Der „Coolness“- und „Wow“-Faktor ist hoch, da der AppBot nach dem Bau über eine Smartphone-App gesteuert wird. Die Nutzer werden Teil der AppBot-Entwicklergemeinschaft, in der sie Ideen, Änderungen, Steuerungssequenzen, Fotos, Videos und andere Dinge austauschen können, um das Erlebnis zu verbessern. Mit dem AppBot können Wettbewerbe veranstaltet werden (Design, Rennen, Tanzwettbewerbe, Modenschauen usw.). Die Nutzer erhalten die Datei, die sie zum Drucken der Teile benötigen, und die elektronischen Komponenten und Servomotoren stammen alle von Amazon. Der Preis des Pakets soll 399,99 US-Dollar betragen und ist damit für Bildungseinrichtungen erschwinglich. Unser Ziel ist es, das Wissen und die Fähigkeit, sich mit MINT zu beschäftigen, in möglichst vielen Gemeinschaften auf der ganzen Welt zu verbreiten. Wir führen derzeit Gespräche mit großen Organisationen und Institutionen, um uns an diesen Bemühungen zu beteiligen.

3DN: Wie sehen Sie die Zukunft der additiven Fertigung in der Luft- und Raumfahrt?

Die additive Fertigung wird schon bald ein wesentlicher und notwendiger Bestandteil der Raumfahrttechnologie sein. Unsere führenden Unternehmen der Raumfahrttechnologie bauen bereits 3D-gedruckte Komponenten in ihre Raketentriebwerke ein. Die Fähigkeit, individuell angepasste und benötigte Komponenten in Echtzeit zu erstellen, hat das Potential, die gesamte Industrie zu verändern. Konzepte für den 3D-Druck von Strukturen aus lokalen Materialien vor Ort (Mond, Mars, Asteroiden, andere innersonnige Körper) werden bereits erörtert. Die Fähigkeit, Strukturen im Weltraum in 3D zu drucken und dann in großem Maßstab zusammenzubauen, ist gerade Gegenstand von Finanzierungsvorschlägen. Die additive Fertigung ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Ihre Auswirkungen werden mit zunehmender Verbesserung der Technologie nur noch größer werden (Auflösung, Geschwindigkeit, Multi-Material, Zuverlässigkeit usw.).

3DN: Haben Sie noch ein abschließendes Wort an unsere Leser?

Bleiben Sie dran und halten Sie die Augen offen. Wir leben in einer aufregenden Zeit, was den technologischen Fortschritt angeht. Morningbird Space steht sicherlich im Zentrum dieser Bewegung, da eine revolutionäre Antriebstechnik, die wir entwickelt und getestet haben, demnächst im European Journal of Engineering and Technology Research veröffentlicht wird. Auf dieser aufregenden Reise hat uns die additive Fertigung stets begleitet, u.a. durch Prototypen der Komponenten für den neuen Antrieb. Generell schreiten Wissenschaft und Technologie exponentiell voran, und wir müssen die Zahl der Menschen, die aktiv an diesen Weiterentwicklungen arbeiten, stark erhöhen. Unterschiedliche Ideen von unterschiedlichen Menschen mit unterschiedlichen Ansichten erhöhen nur die Wahrscheinlichkeit, dass wir die innovativen Lösungen schaffen, die wir brauchen. Das ist der Grund für die Existenz der Morningbird Space Corporation. Besuchen Sie gerne HIER unsere Website für weitere Informationen.

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*Bildverweise: Morningbird Space

Nele, H.:
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