Narbon druckt mit Asche von Verstorbenen 3D

Können Sie sich vorstellen, mit der Asche eines geliebten Verstorbenen 3D zu drucken? Diese Idee klingt makaber und verrückt und um Sie gleich zu beruhigen, niemand, hat die Idee, auch nicht Narbon, die Toten wieder zum Leben zu erwecken.

Das spanische Unternehmen Narbon hatte die Idee, mit der Asche des geliebten Großvaters oder der Mutter etwas zu kreieren, damit Sie sich auch nach deren Ableben an diese Person erinnern können. Die Geschäftsidee besteht darin, durch die Vermischung der Asche der Verstorbenen mit 3D-Druckmaterialien einzigartige Erinnerungsstücke zu schaffen. Hierbei können Interessierte zwischen eigenen Schmuckkreationen oder aus dem Sortiment des Unternehmens wählen.

Die Asche kann mit unterschiedlichen Materialien, wie Metall, Holz und Keramik vermischt werden.

“3D Memories” lautet der Name der Dienstleistung des Bestattungsunternehmens, das vor 90 Jahren in Madrid gegründet wurde. Narbon hat diese neue Methode, die besagte Asche mit 3D-Druckmaterialien mischt, zum Patent angemeldet. Der Geschäftsführer José María Robisco sagte, dass sein Unternehmen keine Technologie, sondern Erinnerungen verkaufe. Man kann sich hierbei die Frage stellen, inwieweit dies ethisch zu vertreten ist oder ob hierdurch etwas geschaffen wird, das den Verstorbenen hilft, über den Verlust hinwegzukommen.

Die Schmuckstücke können durch unterschiedliche Materialien und Formen an die individuellen Bedürfnisse der Hinterbliebenen angepasst werden.

Die Möglichkeiten reichen hierbei von Ringen, über Ketten bis hin zu dekorativen Gegenständen, wie etwa Vasen oder Büsten. Die Asche lässt sich außerdem mit unterschiedlichen Materialien, sei es Kunststoff, Holz, Metall und keramische Stoffen, wie zum Beispiel Porzellan, kombinieren.

In das Schmuckstück oder das Objekt wird während der Fertigung zudem noch ein QR-Code eingebracht. Dieser ermöglicht den Zugang zu der Webseite surecuerdo.com, auf welcher Narbon ein Profil des Verstorbenen, Fotos, Videos sowie weitere Erinnerungstücke für Eltern, Verwandte und Freunde hinterlegt.

Das verwendete Druckverfahren wurde von Narbon patentiert.

Um das Erinnerungstück anzufertigen, wird nach dem Verbrennen des Leichnams ein Teil der zurückgebliebenen Asche weiterverarbeitet. Die dafür benötigte Menge hängt hierbei von dem gewünschten Objekt ab. Dem Geschäftsführer scheint hierbei wichtig zu sein, darauf hinzuweisen, dass bei dem Verarbeitungsprozess keine Asche verloren geht. Falls Asche bei diesem Prozess übrig bleibt, wird diese an die Familie übergeben. Um die menschliche Asche zu drucken, setzt Narbon auf einen modifizierten DELTA 3D-Drucker, um die Mischung aus Asche und dem gewählten Material zu drucken.

Der von Narbon verwendete Drucker kann Schmuckstücke, ebenso wie Vasen und Büsten drucken.

Mit dem Druck von menschlicher Asche, reiht sich das spanische Unternehmen Narbon in die Liste der Unternehmen ein, die mit außergewöhnlichen Materialien drucken. Narbon möchte erreichen, dass diese Art der Erinnerung zu einem späteren Zeitpunkt die gleiche gesellschaftliche Akkzeptanz erfährt, wie dies bei der Erd- oder Feuerbestattung bislang der Fall ist. „3D Memories“ ermöglicht es nach Unternehmensangaben, mit schönen Materialien dauerhafte Erinnerungsstücke und damit Erinnerungen an die Verstorbenen zu kreieren.

Weitere Informationen finden Sie darüber hinaus auf der offziellen, spanischsprachigen Webseite von Narbon.

Was halten Sie persönlich von der Idee, mit der Asche von Verstorbenen 3D zu drucken?

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Moritz M.: Als Student des deutsch-französischen Masterstudienganges in Internationalen Wirtschaftsbeziehungen in Freiburg und Paris, bin ich seit August 2017 Teil des 3Dnatives Team. Ich bin jeden Tag aufs Neue erstaunt, welche ungeahnten Möglichkeiten der 3D-Druck bereithält und freue mich, Sie diesbezüglich auf dem Laufenden zu halten. Neben Technik und Wirtschaft, begeistere ich mich für Reisen und die Politik.
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