Die Fertigungsindustrie hat sich grundlegend verändert: Im Mittelpunkt steht nicht mehr die Verlagerung von Produktion und die Suche nach den günstigsten Arbeitskräften, sondern der Aufbau schneller, agiler und lokal verankerter Produktionsmodelle. Die vergangenen Jahre, geprägt von der Pandemie und geopolitischen Unsicherheiten, haben deutlich gemacht, wie wichtig reaktionsfähige und flexible Arbeitsabläufe sind. Genau hier entfaltet die additive Fertigung ihr Potenzial: Sie verkürzt Entwicklungszyklen und beschleunigt die Markteinführung, ohne Kompromisse in Leistung oder Qualität. HP Additive Manufacturing Solutions (HP AM) setzt sich für diesen Ansatz ein und zeigt, dass die additive Fertigung auch im industriellen Maßstab Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit ermöglicht.
Während sich die Multi-Jet-Fusion-Technologie weiterhin als äußerst zuverlässig erweist, hat HP AM nun mit einer industriellen Hochtemperaturmaschine, die anspruchsvolle Anforderungen erfüllt, offiziell den Einstieg in den Filamentmarkt geschafft. Auf der Formnext 2025 präsentierte das Unternehmen diese neue Lösung zusammen mit weiteren Materialien und Partnerschaften, die zeigen, wie wichtig lokale Produktionsstrukturen geworden sind. Das Ziel: Die additive Fertigung branchenübergreifend zugänglich machen und Ingenieure und Entwickler dabei unterstützen, bessere Produkte zu entwerfen, von überall aus.
Neue Materialien zur Verbreitung der additiven Fertigung
Eine zentrale Rolle spielt dabei die Senkung der Gesamtbetriebskosten. HP AM reduziert derzeit die Kosten pro Einzelteil um bis zu 20 %, vor allem dank der Entwicklung leistungsfähiger neuer Materialien. Das nun verfügbare HP 3D HR PA 11 Gen2 erreicht eine Pulverwiederverwendbarkeit von bis zu 80 % und senkt die variablen Kosten pro Einzelteil um bis zu 40 %. Gleichzeitig besitzt es den bislang niedrigsten CO₂-Fußabdruck aller MJF-Materialien und trägt damit zu deutlich geringeren Betriebskosten in der Massenproduktion bei.
Im Metallbereich erweitert HP AM seine Metal-Jet-Technologie durch neue Materialqualifizierungen und Legierungsinnovationen. So wurde OptiPowder Ni718 von Continuum Powders und INDO-MIM Inc. für den Einsatz auf der HP Metal Jet S100 zertifiziert. Das Pulver erreicht nach dem Sintern eine Dichte von über 98 %, weist eine gleichbleibende Härte sowie einen niedrigen Kohlenstoffgehalt auf und eignet sich damit für besonders anspruchsvolle Branchen wie Energie, Verteidigung und Luft- und Raumfahrt.
HP AM geht noch einen Schritt weiter: Gemeinsam mit TECNALIA und Continuum Powders entwickelt das Unternehmen momentan die Legierung OptiPowder M247LC. Diese kohlenstoffarme, nickelbasierte Superlegierung ist äußerst hitze- und korrosionsbeständig und damit ideal für Anwendungen in der Luft- und Raumfahrt sowie im Energiesektor geeignet.
Wichtige Partnerschaften
Durch die Erweiterung der Materialoptionen und die Senkung der Gesamtbetriebskosten treibt HP AM die Verbreitung der additiven Fertigung voran und schafft durch strategische Partnerschaften eine vollständig integrierte Struktur, die die Zukunft der Produktion neu definiert. Ein Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit mit der Würth Additive Group. Gemeinsam integrieren beide Unternehmen die Fertigungslösungen von HP in die digitalen Bestandsservices und das globale Logistiknetzwerk von Würth. So können Hersteller, unabhängig von ihrem Standort, von einer physischen Lagerhaltung zu einer bedarfsgesteuerten Ersatzteilversorgung wechseln.
Diese Zusammenarbeit ermöglicht, dass Ersatzteile in Echtzeit verfügbar sind und validiert werden können. Anwender müssen nicht mehr wochenlang auf Lieferungen warten und sich fragen, woher diese kommen. Darüber hinaus sind die Arbeitsabläufe auf HP-Druckern vollständig abgesichert, sodass Anwender auf eine agilere und nachhaltigere Wertschöpfungskette vertrauen können.
Letztlich verfolgt HP das Ziel, eine End-to-End-Lösung zu schaffen, die lokale, bedarfsgesteuerte Produktion in einem sich schnell verändernden globalen Umfeld ermöglicht. Alex Moñino, Vice President und General Manager von HP Additive Manufacturing Solutions, bringt es auf den Punkt:
„Was uns auszeichnet, ist, dass wir nicht nur Maschinen verkaufen, sondern End-to-End-Lösungen für eine agile, bedarfsorientierte Produktion im großen Maßstab anbieten. Unsere Multi-Jet-Fusion-Technologie ist auf Geschwindigkeit, Qualität und Konsistenz ausgelegt, doch unsere besondere Stärke liegt in der direkten Integration mit Design-Tools, einem globalen Supportnetzwerk und der Fähigkeit, Kunden dabei zu unterstützen, über den reinen Druck von Einzelteilen hinauszudenken. Von moderner Materialwissenschaft über digitale Arbeitsabläufe bis hin zu reproduzierbarer Massenproduktion – wir bei HP AM setzen neue Maßstäbe für das, was möglich ist.“
Fest steht: HP AM hat auf der Formnext 2025 deutlich gemacht, dass das Unternehmen weit über eine Maschine hinausdenkt. Ziel ist es, einen vollständig integrierten Arbeitsablauf bereitzustellen, der sich direkt in die Fertigungs- und Designprozesse der Anwender integrieren lässt und somit maximale Agilität ermöglicht. Diesen Ansatz bezeichnet HP inzwischen als „entscheidenden Wettbewerbsfaktor“.
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*Titelbildnachweis: HP