Carbon stellt SpeedCell vor: Ein großer Schritt für den industriellen 3D Druck

Das Startup Carbon aus Silicon Valley in San Francisco hat kürzlich ihre neueste Innovation, die SpeedCell vorgestellt. Es ist ein System aus einer Reihe von Komponenten, welches die additive Fertigung für die Massenproduktion tauglich machen soll.

Die SpeedCell

Ganz nach dem Motto „Stop Prototyping, Start Producing“ möchte man mit der SpeedCell den 3D Druck in großem Maßstab bewerben. Laut Carbon ist dieses System eine direkte Antwort auf die Nachfrage von Großkonzernen wie BMW oder General Electric, die eine Implementierung der additiven Fertigung in ihre Produktionskette planen.

„Für unsere Kunden ist der Produktentwicklungszyklus mit den antiquierten Verfahren bestehend aus Design, Prototyping, Arbeitsvorbereitung und Produktion nicht mehr notwendig. Stattdessen können Produkte auf einer Plattform designt und entwickelt werden, die ebenfalls zur Produktion verwendet wird, die Schritte Prototyping und Arbeitsvorbereitung werden somit eliminiert“, so CEO Dr. Joseph de Simone. Er glaubt daran, dass diese Innovation die Produktentwicklung grundsätzlich verändert.

Die ersten Komponenten der SpeedCell bestehen aus dem neuen Carbon M2 kombiniert mit dem SmartPart Washer, einer Einheit zur Reinigung und Nachbearbeitung der gedruckten Bauteile. Das Unternehmen bietet zwei Formate des Systems an:

  • Design SpeedCell kombiniert einen Drucker der M-Serie mit einem Smart Part Washer. Designer und Ingenieure können ihre Produkte so entwickeln, dass man sie jederzeit und in beliebiger Anzahl herstellen kann.
  • Production SpeedCell ist speziell for die industrielle Anwendung konzipiert und schaltet mehrere M2-Drucker in Reihe mit einem Smart Part Washer.

Das SpeedCell System erlaubt nicht nur eine Kombination aus allen Geräten, man kann diese auch in Reihe schalten

Der neue M2 Drucker

Das neue Flagschiff von Carbon ist speziell für den Einsatz im SpeedCell System gedacht. Im Vergleich zu seinem Vorgänger, dem Carbon M1, besitzt der M2 das doppelte Bauvolumen (191 x 117 x 325 mm) bei gleicher Druckauflösung (75µm). Das ermöglicht den Druck von entweder größeren Bauteilen oder einer größeren Anzahl an Objekten. Beide Drucker werden als Abonnement zu einem Preis von $50.000 (M2) bzw. $40.000 (M1) pro Jahr angeboten, inklusive Support, Wartung und Ersatzteile.

Die zweite Neuheit ist der Smart Part Washer, eine Maschine zur Reinigung und Veredelung von gedruckten Objekten. Er ist mit beiden M-Druckern kompatibel und wurde speziell für die Nachbearbeitung entwickelt. Neben den Druckern ist der Smart Part Washer für $10.000 pro Jahr zur Miete erhältlich.

Mit diesem Aufbau könnte man rein theoretisch beliebig viele Drucker und Washer hintereinanderschalten, und somit in großem Maßstab produzieren. In welchem Ausmaß die großen Firmen dieses System integrieren möchten ist bisher noch nicht bekannt. Ein großer Schritt für den industriellen 3D Druck ist es aber mit Sicherheit.

Abonnieren Sie unseren RSS-Feed und folgen Sie uns auf FacebookTwitter und Google+ um stets auf dem Laufenden bleiben!

Raphael S.: Während meines Studiums an der San Diego State University entdeckte ich meine Leidenschaft für additive Fertigungsverfahren. Nach kleineren, eigenen Projekten fand ich im Februar 2017 meinen Weg zu 3Dnatives. Die Möglichkeiten und Anwendungen des 3D Drucks in sämtlichen Bereichen des Lebens sind faszinierend, und ich freue mich, die neuesten Errungenschaften in Entwicklung und Forschung mit Ihnen zu teilen.

View Comments (0)

Related Post
Disqus Comments Loading...