BAM entwickelt fäschungssichere Methode zur Identitätserkennung von 3D-Druckteilen

Die Bundesanstalt für Materialforschung und ‑prüfung (BAM) hat im Projekt „DOI4AM“ eine erprobte Methode vorgestellt, um 3D‑gedruckte Bauteile eindeutig zu authentifizieren und rückzuverfolgen. Ziel ist es, mittels einer Identitätserkennung Qualität und Herkunft zu sichern und gleichzeitig Produktfälschern das Handwerk zu legen.

Jedes additiv gefertigtes Bauteil besitzt im Inneren winzige, zufällig verteilte Mikrostrukturen, die individuell und einzigartig sind – vergleichbar einem Fingerabdruck.  Mithilfe hochauflösender 3D‑Mikro-Computertomographie werden diese Strukturen sichtbar gemacht. Anschließend errechnet sich daraus ein geometrisches Muster, das als Digital Object Identifier (DOI) digital gespeichert wird. Dieser DOI verknüpft das physische Bauteil mit einem virtuellen Abbild inklusive Fertigungsdaten: Ein eindeutiger, fälschungssicherer Identitätsnachweis entsteht.

Ein Schema des Verfahrens

Kein Eingriff ins Bauteil nötig

Anders als andere Verfahren benötigt das BAM-Verfahren keine zusätzlichen Markierungen oder veränderte Fertigungsschritte. Die Authentifizierung basiert rein auf dem natürlichen Fingerabdruck des Materials – hohe Sicherheit bei minimalem Aufwand.

Die Methode wurde im Rahmen des Projekts DOI4AM als Teil eines digitalen Produktpasses entwickelt. Das Paderborner Unternehmen Additive Marking integriert den neuen Authentifizierungs-Workflow in seine Plattform Pass‑X.eu, um CT-Dienstleister, DOI‑Verfahren und Produktpass-Systeme miteinander zu verbinden. Gefördert wird das Vorhaben durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) im Rahmen der Förderrichtlinie „DATIpilot”.

Anwendungsbereiche, Nutzen und Perspektiven

Die Technologie ist insbesondere für Industriezweige mit hohen Sicherheits‑ und Qualitätsanforderungen relevant – etwa Luft‑ und Raumfahrt, Medizintechnik oder Automotive, wo Fälschungssicherheit und Rückverfolgbarkeit essenziell sind. Somit sichern die Forschenden die Qualitätssicherung, Rückverfolgbarkeit und den Fälschungsschutz jeglicher 3D-gedruckter Bauteile.

Hersteller können mithilfe des Identitätserkennung sicherstellen, dass jedes Bauteil den Spezifikationen entspricht und die Digitalisierung des gesamten Fetigungsprozesses erhöht zudem Transparenz und Vertrauen entlang der Wertschöpfungskette. Da Mikrostrukturen nicht kopierbar sind, lassen sich illegale Nachahmungen zuverlässig erkennen. Die additive Fertigung als digitaler Produktionsprozess gewinnt so an Standardisierung und wird für sicherheitskritische Anwendungen praxistauglich.

Das BAM Team

Einordnung in den Stand der Technik

Die additive Fertigung hat sich von randständigen Prototypen zu einem integralen Bestandteil industrieller Produktion entwickelt: Besonders Verfahren wie selektives Laserschmelzen (SLM) oder Binder Jetting ermöglichen komplexe Bauteile mit hoher Präzision und skalierbarer Serienfertigung. Die Einführung digitaler Produktpässe und Authentifikationsmethoden ergänzt diese Entwicklung um wichtige Qualitäts- und Compliance-Aspekte.

Mit DOI4AM geht die BAM einen entscheidenden Schritt, 3D‑gedruckten Bauteilen eine digitale Identität zu geben, die fälschungssicher ist und vollständige Rückverfolgbarkeit bietet. Ohne zusätzliche Bauteilmodifikationen oder Fertigungsaufwand entsteht eine sichere Verbindung zwischen physischem Objekt und digitalem Zwilling. Dieses Verfahren stärkt Vertrauen in die additive Fertigung und eröffnet neue Möglichkeiten in regulierten Branchen. Mehr Informationen finden Sie HIER.

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*Bildverweise: BAM

Nele, H.:
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