Auch diese Woche war wieder eine spannende Woche in der Welt des 3D-Drucks – von globalen AM Treffen in Barcelona, zu Innovationen im Keramik Druck und Meltios‘ Zentrum für Additive Fertigung in den USA, die Themen der Woche spannen viele verschiedene Bereiche. Machen Sie es sich gemütlich und haben Sie viel Spaß beim Lesen unserer Wochenübersicht!
Der Keramik Druck in chemischen Reaktoren
Vor kurzem veröffentlichten Forschende des Energy Oak Ridge National Laboratory (ORNL) ein Paper im Journal Ceramics International, der für den 3D-Druck besonders interessant ist. In der Studie verbanden die Forschenden Binder Jetting mit einer fortschrittlichen Nachbearbeitungsmethode, um Keramik Komponenten herzustellen, die keinerlei Flüssigkeiten in Endprodukten keinerlei Flüssigkeit durchlassen. Keramik hat nachweislich sehr gute Eigenschaften, um Extremsituationen zu überstehen, doch skalierbar war die Technologie bis jetzt nur schwer. Das ORNL schlägt mit ihrer innovativen Studie nun zwei Fliegen mit einer Klappe – Sie verbinden die einzigartigen Eigenschaften von Keramik mit einer skalierbaren 3D-Fertigungsmethode, die kleinere Keramik Teile herstellt, welche anschließend zu größeren Bauteilen verbunden werden. Besonders für chemische Reaktoren soll die Technologie in Zukunft verwendet werden. So spricht Trevor Aguirre, Forscher der ORNL Gruppe: „Der 3D-Druck mit Keramik ermöglicht die Herstellung komplexer und leistungsstarker Komponenten, die mit herkömmlichen Fertigungsmethoden nur schwer zu realisieren sind. Dieser Fortschritt bietet eine bewährte Methode zur Herstellung hochwertiger Komponenten und ermöglicht die Entwicklung von Reaktoren der nächsten Generation.“
(Bild: ORNL)
Barcelona war Gastgeber des ersten Global AM Hubs Summit
Vom 16. bis 18. September 2025 fand in Barcelona der Global AM Hubs Summit statt, der von DFactory organisiert und vom Consorci de la Zona Franca unterstützt wurde. Die erste Ausgabe dieser Veranstaltung brachte 26 Hubs und Organisationen aus dem Bereich der additiven Fertigung aus 16 Ländern zusammen, darunter Österreich, die Niederlande, Deutschland, Frankreich, Schweden, die Türkei und Spanien – alles mit dem Ziel, die Einführung und Zusammenarbeit im Bereich dieser Technologien zu stärken. Die Veranstaltung kombinierte einen Ausstellungsbereich mit den neuesten Entwicklungen der Branche, Podiumsdiskussionen und Konferenzen, an denen 48 Experten und Branchenführer teilnahmen. Darüber hinaus diente es als Bühne für den Start von (Add)liance, der neuen europäischen Allianz, die einen gemeinsamen Rahmen für die Zusammenarbeit im Bereich der additiven Fertigung schaffen soll. Der Gipfel endete mit technischen Besichtigungen bei zwei Referenzunternehmen des katalanischen Ökosystems: dem Kompetenzzentrum von HP AM Solutions in Sant Cugat und dem CIM UPC.
Der Global AM Hubs Summit hat 26 europäische Hubs für additive Fertigung in Barcelona zusammengebracht (Bild: Consorci de la Zona Franca de Barcelona)
Boeing will Substrate für Solaranlagen im All mittels 3D-Druck herstellen
Letzte Woche gab Boeing seine Pläne bekannt, seine Satellitentechnologie durch den 3D-Druck von Substraten für Solaranlagen weiter voranzutreiben. Dieser Ansatz verkürzt die Bauzeit im Vergleich zu herkömmlichen Methoden um bis zu sechs Monate oder fast 50 %. Die ersten dieser 3D-gedruckten Solaranlagen werden bald an Bord kleiner Satelliten von Millennium Space Systems fliegen, die mit hocheffizienten Solarzellen von Spectrolab ausgestattet sind. Alle genannten Unternehmen gehören zur Division Space Mission Systems von Boeing und arbeiten gemeinsam daran, die Fertigung für ihre Produktionsprozesse anzupassen und die Komplexität der Vorgänge zu reduzieren. Durch den direkten Druck wichtiger struktureller Merkmale wie Kabelbaumwege und Befestigungspunkte in die Solaranlagenpanels macht Boeing zahlreiche Teile und Bearbeitungsschritte überflüssig und schafft so ein robusteres und leichter zu integrierendes System. Dieser Prozess verbessert auch die Leistung, Zuverlässigkeit und Skalierbarkeit, von kleinen Satelliten bis hin zu Raumfahrzeugen der Boeing 702-Klasse, und soll 2026 auf den Markt kommen. Mit über 150.000 3D-gedruckten Komponenten, die bereits in seine Raumfahrt- und Satellitenplattformen integriert sind, zeigt Boeing, wie die additive Fertigung die Luft- und Raumfahrtindustrie nachhaltig verändern kann. „Durch die Ausweitung der additiven Fertigung bei Boeing sparen wir nicht nur Zeit und Kosten, sondern steigern auch die Leistung“, sagte Melissa Orme, Vice President, Materials & Structures, Boeing Technology Innovation. „Die Kombination qualifizierter Materialien mit einem gemeinsamen digitalen Faden und einer hochproduktiven Fertigung erlaubt es uns Strukturen leichter zu machen, neuartige Designs zu entwickeln und Erfolge über verschiedene Programme hinweg zu wiederholen. Das ist der Sinn von additiver Fertigung in Unternehmen: Sie liefert heute bessere Teile und die Möglichkeit, morgen noch viel mehr davon herzustellen.“
(Bild: Boeing)
Meltio eröffnet sein erstes Zentrum für additive Fertigung in den USA.
Meltio und sein US-Vertriebspartner Fastech geben die Eröffnung des ersten Referenzzentrums der additiven Metallfertigung in Virginia bekannt. Die Eröffnungsfeier findet am 14. Oktober 2025 unter dem Motto „Ready for Action: Vorbereitung beschleunigen, Zukunft sichern” statt. Dieses Zentrum wird es US-amerikanischen Industriezweigen ermöglichen, Metallteile mit der Blue-Laser-Technologie von Meltio zu drucken, die in Bereichen wie Verteidigung, Luft- und Raumfahrt, Automobilindustrie, Bergbau sowie Öl und Gas zum Einsatz kommt. Während der Veranstaltung wird Meltio seinen 3D-Metalldrucker M600, die Meltio Robot Cell und seine neueste Lösung, die Meltio Engine Blue, vorstellen. Das Unternehmen aus Linares hat bereits Projekte mit namhaften Kunden wie ExxonMobil, der US Navy und Siemens Energy validiert. Mit dem neuen Zentrum wird Meltio seine Präsenz in den Vereinigten Staaten durch Lösungen für kritische Reparaturen, On-Demand-Produktion und die Aufrechterhaltung strategischer Lieferketten stärken.
Das Meltio Robot Cell-System in den Räumlichkeiten seines Vertriebspartners Fastech (Bild: Meltio)
Gemini bringt „Nano Banana” auf den Markt, eine neue Bildbearbeitungsfunktion mit KI
Sicherlich haben Sie schon von der Integration von Nano Banana in Gemini gehört. Kurz gesagt ist Nano Banana eine fortschrittliche Funktion, die die Bildbearbeitungsmöglichkeiten innerhalb der Plattform erweitert. Mit diesem Tool können Nutzer Fotos kreativ bearbeiten – von der Änderung von Hintergründen oder Stilen bis hin zur Modifizierung von Details von Personen, Objekten oder Szenarien. Die neue Funktion ist in der 3D-Community nicht unbemerkt geblieben. Nano Banana hat an Popularität gewonnen, weil es Fotos in „Sammlerfiguren” mit realistischen Oberflächen verwandelt, als wären sie mit Programmen wie Tinkercad, Fusion 360, Blender usw. erstellt worden.
(Bild: 3Dnatives)
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*Titelbildverweis: ORNL