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Zebro Roboter der TU Delft sollen mit dem 3D-Druck die Besiedelung des Mars ermöglichen

Am 15. Juni 2021 von Regina P. veröffentlicht
Zebro Roboter

Was für manche wohl noch nach Utopie klingen mag, wird in der Realität tatsächlich immer wahrscheinlicher: die Kolonisierung eines anderen Planeten. Verschiedenste Projekte arbeiten nämlich tatkräftig an der Umsetzung von Ideen, welche das außerirdische Überleben von Menschen bewerkstelligen sollen. So haben wir in der Vergangenheit bereits über die 3D Habitat Challenge der Nasa, Marsrobotern und 3D-gedruckten Raketen berichtet. Damit ein Überleben an einem Ort wie dem Mars aber überhaupt möglich ist, sei zur Sicherstellung der menschlichen Grundbedürfnisse Kreativität gefragt. Wenn es nach dem Robotic Building Lab der Technischen Universität Delft in den Niederlanden geht, dann könnten Menschen es sich jedoch in einer Art Ameisenbau auf dem roten Planeten gemütlich machen. Zebro Roboter sollen einen unterirdischen Wohnraum ausgraben und dabei den 3D-Druck als entscheidende Schlüsselkraft zur Festigung der Wände nutzen. Aber wie muss die Infrastruktur aussehen, um eine Kolonisierung des Mars zu ermöglichen? Kann der Mensch in einem anderen Klima überhaupt überleben? 

Die Tatsache, dass Menschen dazu in der Lage sind mit Raketen zum Mond oder Mars zu reisen, ist nichts außergewöhnliches mehr. Beim Gedanken an diesen Orten länger zu verweilen oder sogar sesshaft zu werden, werfen sich jedoch blitzartig Fragen auf. Denn die Evolution hat den Menschen nicht auf die hohe ionisierende Strahlung und die zum Teil drastischen Temperaturveränderungen, welche auf dem Mars vorherrschen, vorbereitet. Aus diesem Grund arbeiten Forscher weltweit an der Entwicklung von Lösungen, welche ein Überleben auf außerirdischem Terrain dennoch ermöglichen sollen. 

3D-gedruckte Stützstrukturen ermöglichen unterirdischen Wohnraum

Auch die Technische Universität Delft arbeitet bereits seit mehreren Jahren an der Entwicklung der Zebro Roboter, welche dazu in der Lage sein sollen, Tunnel unter die Marsoberfläche zu graben. Zebro Roboter sind Nano Rover, welche speziell für die außergewöhnlichen Umweltansprüche auf dem Planeten konzipiert werden. Diese verfügen beispielsweise  über Beine, durch welche auch unebene Flächen wie Gestein bei der Fortbewegung bewältigt werden können.  Laut des Teams der TU Delft arbeiten die Rover zudem autonom und kooperativ, weshalb sie als Schwarmroboter klassifiziert werden.

Zebro Roboter

Mit den Zebro Robots könnte in Zukunft die Besiedelung des Mars durch den Menschen gelingen. (Bild: TU Delft)

Das bedeutet, dass die Roboter miteinander kommunizieren und sich Aufgaben untereinander aufteilen können. So wird ein Teil der Zebro’s die Tunnel graben und der andere Teil 3D-gedruckte Strukturen zur Festigung der Wände implementieren. Schließlich soll so, ähnlich wie in Ameisenbauten, Wohnraum entstehen. Dort seien die zum Teil starken Temperaturveränderungen weniger spürbar, weshalb der unterirdische Wohnraum sich für eine potentielle Besiedelung eignen könnte. 

Laut so manchem Experten ist diese Besiedelung des roten Planeten durch den Mensch sowieso nur noch eine Frage der Zeit. Henriette Bier, Gründerin und derzeitige Leiterin des Robotic Building Labors gibt dazu an, dass es vor allem wichtig sei, Ressourcen zu verwenden, welche am Mars bereits vorhanden sind. Die Zebro Roboter sollen für die additive Fertigung der Stützstrukturen deshalb mit Zement, gewonnen aus lokalem Staub und Gestein, arbeiten. Für die weitere Entwicklung des Vorhabens erhält das Projektteam einen Zuschuss der European Space Agency (ESA). Neben diesem Projekt, sollen ähnliche Nano Rover der TU Delft, die Lunar Zebro, bereits im Jahr 2022 auf eine Mission zum Mond gesandt werden. 

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