Ein Roboterarm, der Wolle in 3D drucken kann

Jeder liebt warme Socken, Schals und Mützen im Winter. Am besten sind diese aus Wolle, was allerdings mühsames Stricken über mehrere Stunden erforderlich macht. Was wäre, wenn Sie Wolle in 3D drucken könnten? Nach Kaffee, Bier oder Jakobsmuscheln, die bereits im 3D-Druck zum Einsatz kamen, überraschen uns die kompatiblen Materialien immer wieder aufs Neue. Dieses Mal handelt es sich um ein Projekt der niederländischen Designerin Christien Meindertsma, die einen maßgeschneiderten Roboterarm entwickelt hat, der Wolle Schicht für Schicht auftragen und alle möglichen Gegenstände formen kann, ohne dass Wasser oder andere Materialien hinzugefügt werden müssen. Der FLOCKS Wobot getaufte Roboter ermöglicht es, Wolle, die in der Textilindustrie nicht verwendet werden kann, weil sie zu fein ist und deshalb weggeworfen würde, ein zweites Leben zu verleihen.

Das Projekt der Designerin ist also ein wertvoller Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Auf ihrer Website kann man lesen, dass in den Niederlanden jedes Jahr 1,5 Millionen Kilogramm Wolle weggeworfen werden. Weltweit werden jährlich rund 2,2 Millionen Tonnen Wolle produziert, also stellen Sie sich die ökologischen Folgen vor. Außerdem hat Wolle im Vergleich zu anderen Materialien wie z. B. Polystyrol einige Vorteile: Sie ist recycelbar und biologisch abbaubar, stark und robust, hat hervorragende Isoliereigenschaften und ist wasserdurchlässig. Außerdem ist sie feuerfest (bis 560 °C). Wolle wäre also ein hervorragendes Material und in Kombination mit dem 3D-Druck lassen wir Sie die vielfältigen Vorteile erahnen.

3D-gedruckte Wolle hat viele Vorteile

Die niederländische Designerin arbeitete mit dem Unternehmen TFT zusammen, um diesen maßgeschneiderten Roboterarm zu entwickeln. Dieser wird an einem Cobot befestigt, einem kollaborativen Roboter, der mit Sensoren ausgestattet ist, um sicher mit dem Bediener zusammenzuarbeiten. Diese Lösung ist dann in der Lage, aufeinanderfolgende Schichten von Wolle abzulegen, ähnlich wie ein 3D-Drucker und sein Filament. Die Designerin erklärt, dass das Verfahren mit jeder Art von Wolle kompatibel ist, obwohl die Tests mit Rohwolle erfolgreicher waren, da sie haltbarer ist. Sie fügt hinzu: „Es ist eine Technik, die man mit jeder europäischen Wolle anwenden kann. Die Wolle muss nicht besonders fein sein und man braucht sie nicht einmal zu behandeln, sondern nur zu waschen.“

Aber wofür kann der 3D-Druck von Wolle verwendet werden? Er könnte in vielen Bereichen Anwendung finden, insbesondere bei der Entwicklung von Akustik- und Isolationsprodukten, aber auch im Design- und Möbelsektor. Aufgrund der oben genannten Eigenschaften der Wolle könnten die Anwendungen für verschiedene Bereiche sehr interessant sein. Wir dürfen auf das Ausmaß des Potentials dieses Projekt gespannt bleiben. Christien Meindertsma stellt den Wobot bis März 2024 im Cuypershuis in Roermond, Niederlande und seit gestern bis Oktober dieses Jahres im V&A in London aus. Klicken Sie HIER, um mehr über die Arbeit der Designerin zu erfahren.

Struktur aus Wolle, in 3D gedruckt.

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*Bildnachweise: TFT Tools for Technology, Sara Alvarez, Bart Harteloh, Doosan Robotics, Dormac Cobots, Martin Oosthoek, De Wassum, Havivank, Gelderland, Rotterdam Circulair, Lisa Hardon, Creative Industries Fund NL et Stichting DOEN.