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Wie Windturbinen zu 3D-Druckmaterial werden

Am 19. August 2022 von Bianca Z. veröffentlicht

Die Windenergie ist ein entscheidender Faktor, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit und Energieversorgung geht. Besonders in aktuellen Zeiten sind beide Themen wohl mehr im Mittelpunkt, als je zuvor. Bedenkt man alleine die vielen Vorteile, die solch eine Windturbine mit sich bringt: allein eine solcher Turbinen kann rund 4.000 Haushalte mit effizienter und heimischer Energie versorgen. Abgesehen von der Tatsache, dass es sich hierbei um einen kostenlosen Rohstoff handelt, können wir außerdem von einer großen Energieunabhängigkeit profitieren. Was ist nun allerdings, wenn neben Nachhaltigkeit und Energieversorgung auch Recycling und additive Fertigung im Zuge der Windturbinen eine große Rolle spielen könnten. Einer der größten Unternehmen im Bereich der Windenergie ist Goldwind seit über 150 Jahren maßgeblich an der Herstellung solcher Windturbinen beteiligt. Nun gibt das Unternehmen bekannt, dass es seine abgenutzten Turbinenwindschaufeln zu Material für den 3D-Druck recycelt.

Die Möglichkeiten, seinen Teil innerhalb der additiven Fertigung zur Nachhaltigkeit und Umweltfreundichkeit beizutragen ist groß. Es ist daher wenig verwunderlich, dass Goldwind, die mit Windenergie bereits an dieser Thematik beteiligt sind, sich ebenfalls in dieses Spiel bringen. Das Headquarter, welches sich in China befindet, wird verziert von einer Reihe Blumenbeeten. Wieso wir Ihnen das erzählen? Weil diese Blumenbeete mittels 3D-Druck hergestellt worden sind. Und zwar aus recycelten Abfällen – alten Turbinenschaufeln, die ihren Soll bereits zu Lebzeiten an Windrädern in der inneren Mongolei erfüllt haben. Auch wenn es keine Abweichungen der mechanischen Eigenschaften im Vergleich zu herkömmlichen Beton gibt, so lag eine Schwierigkeit dabei doch bei dem Hinzufügen der zu recycelten Abfällen. Diese sollten für das Material maximiert werden, während diese mechanischen Eigenschaften trotz alldem gleich blieben.

Die Blumenbeete vor dem Headquarter wurden mit recycelten Turbinenschaufeln gedruckt (Bild: Goldwind)

Von der Windturbine zum 3D-Druck-Material

Die Vorteile dieser Idee sind klar zu erkennen, wenn man einmal bedenkt, dass die Anzahl an zu recycelten Turbinenblätter alleine in China bis zum Jahr 2025 fast 6.000 Tonnen Verbundswerkstoffe generieren könnte; bis 2028 sollen es bereits 74.000 Tonnen sein. Es ist gar nicht auszumahlen, wie viele Teile mit der hohen Anzahl des Materials in 3D-gedruckt werden könnte. Auch die Möglichkeit von Kostenreduzierungen und einer effizienteren Verwendung von Material als auch einem umweltfreundlichen Bauverfahren lassen sich der additiven Fertigung zuschreiben. Nichts ist auch dieses Vorhaben nicht perfekt: so befinden sich Windturbinen in der Regel an äußerst abgelegenen Orten, steigen die dafür nötigen Transport- und Abbaukosten immens in die Höhe. Hier könnte aber sogar möglicherweise ein mobiler 3D-Druckroboter für Abhilfe schaffen, indem nach der Demontierung der Turbinenschaufel, diese direkt vor Ort durch den 3D-Druckroboter verarbeitet wird. So könnte man auch den CO2-Ausstoß geringer halten, denn dadurch ist kein Bedarf für große LKWs gegeben, die die Windturbinen von einem Ort zum anderen befördern.

„Müll ist einfach eine Ressource, die unsachgemäß behandelt wird. Die ursprüngliche Absicht hinter unserer Entscheidung, eine solche Technologie zu entwickeln, bestand darin, unsere Position als Produzent von Schaufelabfällen in die eines Rohstofflieferanten für den 3D-Druck auf der Basis von Abfällen zu verwandeln, den riesigen Baumarkt zu nutzen, um einen höheren Verbrauch von Materialien nach dem Schaufelrecycling zu ermöglichen und die entscheidende Rolle des Marktes bei der Ressourcenallokation voll auszuspielen, damit der Umweltschutz wertvoller werden kann“, gibt einer der Projektverantwortlichen an.

Der (Ab-)Transport von Windschaufeln kann hohe Kosten und CO2-Ausstöße verursachen.

Im vergangenem Jahr veröffentlichte Goldwind ein Whitepaper, in dem man angab, dass bis zum Jahr 2040 eine Recyclingquote von 100 % erreicht werden soll, die sich dank der additiven Fertigung erzielen lässt. Wenn Sie mehr über das Projekt der recycelten Windturbinen erfahren wollen, dann klicken Sie HIER.

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